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Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Titel: Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Kotani
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Kommandosessel
    sitzen und beobachtete den binären Neutronenstern auf dem
    Hauptschirm. Zum Glück zeichneten sich derartige Phänomene
    durch einen hohen Seltenheitswert aus. Sie waren gefährlich.
    Viel zu gefährlich.
    Noch eine letzte Aufgabe erwartete sie.
    Es galt, weitere Welten vor der Zerstörung zu bewahren.
    24
    In all den Jahren seines Kommandos hatte Qados, Captain des
    Qavok-Kriegsschiffs Unbesiegbar, nie einen so schlechten Tag erlebt.
    Um ihn herum arbeiteten die Brückenoffiziere und versuchten
    dabei, möglichst leise zu sein. Niemand von ihnen wagte es, ein
    Wort zu sprechen. Dichte Rauchwolken zogen durch den
    Kontrollraum und zwangen Qados, die zweiten Lider zu senken,
    wodurch die Konturen der Umgebung verschwammen. Der
    scharfe Geruch durchgebrannter Schaltkreise erstickte ihn fast,
    aber er gestattete es sich nicht, zu husten und dadurch Schwäche
    zu zeigen. Er wollte stark bleiben, bis zum Schluss. Und wenn
    sie mit dem Leben davonkamen, so errang er den Status eines
    Helden: die Unbesiegbar, das einzige Schiff, das den
    gefürchteten Menschen entkommen war.
    Die Voyager unter dem Kommando der unerträglichen
    Janeway hatte ihre Schilde, Waffensysteme und Triebwerke
    zerstört. Nur dem Geschick des Kommandopiloten Qaad war es
    zu verdanken, dass sie sich allein mit den Manövrierdüsen in der
    Umlaufbahn halten konnten. Unglücklicherweise lieferten sie
    nicht genug Schub, um es dem Kriegsschiff zu erlauben, sich
    vom binären Neutronenstern zu entfernen.
    Wenn es nicht bald gelang, das Warptriebwerk zu aktivieren,
    war ihr aller Schicksal besiegelt. Dann würde das Schiff bei der
    Explosion des sekundären Neutronensterns einfach verdampfen.
    Die Unbesiegbar erzitterte plötzlich, wie ein Bodenfahrzeug, das auf glatter Straße über ein kleines Hindernis rollte.
    Normalerweise hätte Qados den Piloten lautstark für einen
    solchen Fehler getadelt, aber er wusste, dass Qaad sein Bestes
    gab. Mit Geschrei ließen sich die widrigen Umstände nicht
    ändern.
    Er schauderte innerlich, als er sich daran erinnerte, auf welche
    Weise die heimtückische Janeway die Yacht des Prinzen
    verwendet hatte. Es war ihr gelungen, die stolze Qavok-Flotte zu
    überlisten. Eine Falle, natürlich. Aus welchem anderen Grund
    sollte ein Monstrum wie Janeway die Yacht zurückschicken?
    Guter Wille kam gewiss nicht als Erklärung in Frage.
    Unglücklicherweise hatte sich die Unbesiegbar zu jenem
    Zeitpunkt auf der anderen Seite des Neutronensterns befunden.
    Deshalb war Qados nicht imstande gewesen, die Flotte zu
    warnen.
    Die Qavoks hatten sich zu einem dummen Fehler hinreißen
    lassen.
    Die verdiente Strafe dafür war der Tod.
    Während der letzten Minuten hatte Qados mit halb geöffnetem
    Mund und teilweise sichtbaren Zähnen beobachtet, wie die
    Voyager das Xorm-Schiff zerstörte.
    Zuerst fragte er sich, ob nur die Zerstörungswut der
    menschlichen Kommandantin dahinter steckte. Einen anderen
    Grund schien es für die Konfrontation nicht zu geben. Aber
    dann gelang es dem Kommunikationsoffizier der Unbesiegbar,
    ein Kom-Gespräch zwischen dem Xorm-Captain und Janeway
    zu empfangen.
    Daraus ging hervor, dass Captain Janeway die Heimatwelt der
    Qavoks vor der Vernichtung bewahren wollte – die Xorm
    planten, die Flugbahn des primären Neutronensterns
    entsprechend zu verändern. Qados hatte nicht einmal an die
    Möglichkeit gedacht, dass die Xorm so etwas beabsichtigten.
    Aber im Nachhinein betrachtet… Eigentlich war er nicht
    überrascht. Etwas so Ungeheuerliches passte zum Wesen der
    Xorm.
    »Captain«, sagte der Kommunikationsoffizier und vollführte
    dabei die Geste völliger Unterwürfigkeit. »Die Voyager kommt näher und setzt sich mit uns in Verbindung.«
    »Auf den Schirm«, brummte Qados und trat vor, damit
    Janeway die Schäden auf der Brücke nicht sehen konnte. Der
    Feind durfte nie mehr erfahren, als unbedingt nötig. Obwohl
    dieser Feind gerade die Heimatwelt der Qavoks verteidigt hatte.
    »Captain Janeway…«, sagte Qados, als das bleiche, ekelhafte
    Gesicht der Menschenfrau auf dem Schirm erschien. »Ich habe
    Ihre Bemühungen zur Kenntnis genommen, unsere Heimatwelt
    vor der Vernichtung zu bewahren.«
    »Gut«, erwiderte Janeway. »Dann haben Sie sicher nichts
    dagegen, dass ich Ihr Schiff übernehme, oder? Wir müssen das
    eine oder andere erledigen.«
    »Was?«
    »Für eine Debatte bleibt keine Zeit«, sagte Janeway und
    fletschte kurz die Zähne. »Halten Sie sich in Bereitschaft.

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