Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
Instrumenten hatte sich hier
und dort Müll auf dem Boden angesammelt.
Janeway holte vorsichtig Luft und hustete. »Was für ein
Geruch!«
»Qavoks sind für ihr unhygienisches Verhalten bekannt«,
sagte Tyla.
Janeway lachte – und hustete erneut. Bestimmt musste sie
später zehnmal duschen, um den Gestank aus dem Haar und von
der Haut zu vertreiben.
»Die Kontrollen.« Janeway deutete zu den Konsolen.
Tyla nickte und nahm vor einem Schaltpult Platz. Einige
Sekunden lang betrachtete sie die Anzeigen und betätigte dann
einige Schaltelemente. Das Ergebnis: Die Manövrierdüsen auf
der Backbordseite feuerten lange genug, um den Kurs zu
korrigieren und den Orbit zu stabilisieren.
Seven sondierte das Innere der Unbesiegbar. »Die Borg
würden den Qavoks keine Beachtung schenken«, sagte sie.
»Hier gibt es nichts Interessantes für das Kollektiv.«
Janeway lachte und versuchte, dabei nicht zu atmen.
Seven trat hinter Tyla und warf einen Blick auf die Displays.
Dann beugte sie sich vor und gab neben der Lekk Daten ein.
»Das sind die Koordinaten. Wir müssen diesen Ort in exakt drei
Minuten und siebzehn Sekunden erreichen, von jetzt an. Keine Millisekunde früher oder später.«
»Verstanden«, sagte Tyla.
Janeway beobachtete, wie sich das Qavok-Kriegsschiff
langsam drehte, bis der Bug in die richtige Richtung wies. Es
kam nur zu einigen wenigen, leichten Erschütterungen.
»Nicht übel«, meinte Janeway. »Halten Sie uns auf Kurs.
Janeway an Voyager. Hier ist alles vorbereitet. Wir hätten unsere eigene Atemluft mitbringen sollen, aber ansonsten gibt es
keine Schwierigkeiten. Folgen Sie uns in einem sicheren
Abstand.«
Chakotays Stimme erklang, klar und deutlich.
»Hier Voyager. Verstanden. Allerdings haben wir hier ein kleines Problem. B’Elanna hat das Warptriebwerk noch nicht
repariert und Tom hält es nicht für besonders klug, das Schiff
allein mit Impulskraft tiefer zu steuern. Er fürchtet, dass wir
nicht schnell genug aus dem Gravitationsschacht herausklettern
können.«
»Verstehe«, sagte Janeway. »Nun, bleiben Sie nahe genug, um
die ganze Zeit über den Transferfokus auf uns gerichtet zu
halten – für den Fall, dass etwas schief geht.«
»In Ordnung«, erwiderte Chakotay. »Voyager Ende.«
Janeway trat an Tylas rechte Seite. Seven richtete einen
fragenden Blick auf sie. »Das Warptriebwerk ist ausgefallen?«
»Ja.« Janeway nickte. »Ich weiß, ich weiß.«
Ohne Warppotential schickten sie sich an, ihren eigenen Tod
um exakt zwei Komma drei neun Millisekunden zu
beschleunigen.
25
Chakotay blieb neben Fähnrich Kim stehen, nur für den Fall,
dass er beim Transporter Hilfe brauchte. Eine sichere Rückkehr
von Kathryn, Seven und Tyla musste unter allen Umständen
gewährleistet sein.
»Alles funktioniert einwandfrei, Commander«, sagte Kim.
»Der Transferfokus ist stabil.«
»Gut«, erwiderte Chakotay, wich aber nicht von der Seite des
Fähnrichs. Er wollte das Gefühl haben, direkt am Geschehen
beteiligt zu sein.
Der Hauptschirm zeigte das Qavok-Kriegsschiff wie einen
unansehnlichen Fleck vor der exotischen Schönheit des
Doppelsterns. Im Gegensatz zu einem Schiff der Xorm gab es
bei einem Qavok-Raumer nicht die geringsten ästhetischen
Aspekte.
»Drei Minuten bis zum Retransfer von der Unbesiegbar«,
sagte Kim.
»Noch ein Countdown«, kommentierte Paris. »In Hinsicht auf
die Anzahl von Countdowns stellen wir heute einen neuen
Rekord auf.«
»Darauf scheint es tatsächlich hinauszulaufen«, erwiderte
Chakotay.
Die Voyager erbebte kurz und Paris schüttelte den Kopf. »Dort drüben muss es verdammt ungemütlich sein.«
»Das Qavok-Schiff fliegt nach wie vor mit richtigem Kurs«,
sagte Kim. »Und mit der richtigen Geschwindigkeit, um den
Einsatzort rechtzeitig zu erreichen.«
»Achten Sie darauf, dass der Transferfokus stabil bleibt«,
entgegnete Chakotay. »Ich beobachte den Kurs.«
»Ja, Sir«, sagte Kim. »Möchten Sie, dass ich mit dem
Countdown fortfahre?«
Paris seufzte schwer.
Techniker trafen im Maschinenraum ein und B’Elanna verteilte
Aufgaben. Die Chefingenieurin wollte von verschiedenen Seiten
an das Problem herangehen. Es kam darauf an, jede Chance zu
nutzen, um das Warptriebwerk wieder einsatzfähig zu machen.
Eine Gruppe sollte versuchen, die Hauptsysteme zu reparieren,
obgleich die Aussichten nicht besonders gut waren.
Eine zweite Gruppe nahm sich die Reservesysteme vor. Die
entsprechenden Komponenten wiesen
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