Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vulkans Hammer

Vulkans Hammer

Titel: Vulkans Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
Jackenärmel, traten die Beamten von Eintracht-Kontrolle gehorsam beiseite und mach ten ihm von Raum zu Raum den Weg frei. Die letzte Tür öffnete sich – und unvermittelt stand er Dill gegenüber.
    Jason Dill hob langsam den Kopf und legte eine Handvoll Berichte beiseite.
    »Was fällt Ihnen ein?« Zunächst erschien er Barris nicht zu erkennen – sein Blick glitt über den Direktorenstreifen und kehrte zu dessen Gesicht zurück. »Daß Sie hier einfach hereinplatzen, kommt überhaupt nicht in Frage«, sagte er.
    »Ich bin hier, um mit Ihnen zu reden«, sagte Barris. Er schloß die Tür hinter sich. Sie fiel mit einem Knall zu, und Dill zuckte zusammen. Er stand halb auf und ließ sich wieder sinken.
    »Direktor Barris«, murmelte er. Seine Augen verengten sich. »Füllen Sie einen regulären Termin-Antrag aus; Sie kennen die Prozedur inzwischen gut genug, um zu ...«
    Barris unterbrach ihn: »Weshalb haben Sie mein AnfrageFormular zurückgegeben? Halten Sie Informationen von Vulkan 3 zurück?«
    Schweigen.
    Aus Jason Dills Gesicht wich alle Farbe. »Ihr Formular war nicht richtig ausgefüllt«, sagte Dill nach einer Weile. »Nach Abschnitt Sechs, Artikel Zehn der Eintracht- ...«
    »Sie enthalten V ulkan 3 Material vor, deshalb hat es sich zum Vorgehen gegen die Heiler nicht geäußert.« Barris trat näher an den Schreibtisch heran und beugte sich über den sitzenden Mann, als dieser auf seine Papiere starrte und seinem Blick auswich. »Warum? Das ergibt keinen Sinn. Sie wissen, was das bedeutet. Verrat! Daten zurückhalten, die Eingabe bewußt fälschen. Ich könnte Anklage gegen Sie erheben lassen, Sie sogar festnehmen lassen.« Er stützte sich mit den Händen auf den Tisch. »Besteht der Zweck darin, die elf Direktoren zu isolieren und zu schwächen, damit ...«
    Er blickte in die Mündung eines Stiftstrahlers. Jason Dill hatte ihn in der Hand gehabt, seit er hereingestürmt war. In Dills Zügen zuckte es heftig; seine Augen schimmerten, und seine Hand umklammerte die kleine Röhre.
    »Schweigen Sie, Direktor«, sagte Dill eisig. »Ich bewundere Ihre Taktik. Sie machen es auf die offensive Tour. Anschuldigungen ohne jede Gelegenheit für mich, auch nur ein Wort zu sagen. Eine der üblichen Methoden.« Er atmete langsam und keuchend. »Verdammt noch mal«, schnappte er, »setzen Sie sich.«
    Barris setzte sich wachsam hin. Ich habe es versucht, dachte er. Der Mann hat recht, und er ist schlau. Er hat viel gesehen in seinem Leben, mehr als ich. Vielleicht bin ich nicht als erster hereingestürmt, um ihn empört anzubrüllen, um ihm Geständnisse abzupressen.
    Bei diesen Gedanken spürte Barris, wie ihn seine Zuversicht verließ, aber er sah dem Älteren offen ins Gesicht.
    Jason Dills Gesicht war jetzt grau. Auf seiner zerfurchten Stirn standen Schweißtropfen. Er zog sein Taschentuch heraus und wischte sie ab. »Jetzt sind wir beide ein bißchen ruhiger«, sagte er, ohne den Stiftstrahler wegzulegen. »Das ist besser, finde ich. Sie waren sehr dramatisch. Warum?« Er lächelte schief. »Haben Sie das vorher geübt?«
    Seine Hand wanderte zur Brusttasche und strich über eine Wölbung. Barris sah, daß er etwas in der Innentasche hatte, irgend etwas, zu dem seine Hand unwillkürlich geglitten war. Als er bemerkte, was er tat, riß Dill die Hand abrupt zurück.
    Medikamente? fragte sich Barris.
    »Verrat«, sagte Dill. »Damit könnte ich es auch versuchen. Sie hatten die Absicht, die Macht an sich zu reißen – oder so ähnlich.« Er deutete auf ein paar Tasten an seinem Schreibtisch. »Ihr Auftritt ist natürlich aufgezeichnet worden. Das Beweismaterial ist da.« Er drückte eine Taste, und auf einem Bildschirm tauchte der Genfer Monitor auf. »Geben Sie mir die Polizei«, sagte Dill. Der Stiftstrahler war noch immer auf Barris gerichtet. »Ich habe zu viele andere Probleme, um mich mit einem Direktor abgeben zu können, der sich plötzlich zu einem Amoklauf entschlossen hat.«
    »Ich kämpfe das an den Eintracht-Gerichten bis zur höchsten Instanz durch«, erwiderte Barris. »Mein Gewissen ist rein; ich handle im Interesse von Eintracht, gegen einen Generaldirektor, der das System planvoll Schritt für Schritt zugrunderich tet. Sie können mich durchleuchten, meine ganze Vergangenheit unter die Lupe nehmen, finden werden Sie nichts. Ich bin sicher, daß ich bei den Gerichten durchkomme, und wenn es Jahre dauert.«
    »Wir haben einen Brief«, sagte Dill. Auf dem Bildschirm tauchte das Gesicht eines

Weitere Kostenlose Bücher