Vulkans Hammer
unter richten.« Er musterte den älteren Mann und sagte: »Sie haben Vulkan 3 Informationen vorenthalten, ohne zu wissen warum.« Der Unglaube auf seinem Gesicht wuchs; wütend verzog er die Lippen. »Und die ganze Zeit, all diese Monate hindurch, haben Sie getan, was V ulkan 3 Ihnen gesagt hat! Guter Gott, wer ist die Maschine und wer der Mensch? Und Sie drücken diese Bänder da an Ihre Brust ...« Nicht imstande, weiterzureden, preßte Barris die Kiefer aufeinander; in seinem Blick stand Anklage und wilde Wut.
Dill spürte, wie er errötete und sagte: »Sie müssen die Beziehung zwischen V ulkan 3 und mir verstehen. Wir haben früher immer zusammengearbeitet. V ulkan 3 hatte natürlich seine Grenzen, verglichen mit V ulkan 3 . Er war veraltet – er hätte die beherrschende Stellung niemals halten können, die V ulkan 3 jetzt hat, indem es in letzter Instanz die Politik bestimmt. Es war nur fähig zu assistieren ...« Seine Stimme erstarb. Und dann stieg langsam Groll in ihm hoch. Wie kam er dazu, sich vor Barris, einem untergebenen Beamten, zu rechtfertigen? Das war absurd!
»Einmal ein Bürokrat, immer ein Bürokrat«, sagte Barris. »Egal, wie hoch er steht.« Seine Stimme klang eisig; in ihr lag kein Mitgefühl mit dem Älteren. Dill spürte, wie sich unter dem Schlag alles in ihm zusammenkrampfte. Er wandte sich ab und sagte, ohne den anderen anzusehen: »Ich gebe zu, daß ich eine Vorliebe für V ulkan 3 hatte. Vielleicht neige ich dazu, ihm zu sehr zu vertrauen.«
»Sie haben also etwas gefunden, dem sie vertrauen konnten. Vielleicht haben die Heiler doch recht. Über uns alle.«
»Sie verurteilen mich, weil ich mein Vertrauen in eine Maschine gesetzt habe? Mein Gott, jedesmal, wenn Sie eine Skala oder eine Zahlenanzeige ablesen, jedesmal, wenn Sie in einem Auto oder in einer Rakete sitzen, vertrauen Sie einer Maschine, oder nicht?«
Barris nickte. »Aber es ist nicht dasselbe«, sagte er.
»Sie haben keine Ahnung«, meinte Dill. »Sie hatten nie meinen Job. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Vertrauen, das ich in diese Bänder gesetzt habe, und dem, das der Wasserableser hat, wenn er auf die Wasseruhr sieht und die Ziffern notiert. V ulkan 3 war gefährlich, und V ulkan 3 wußte es. Soll ich mich vor Scham verkriechen, weil ich die Ahnung von Vulkan 3 geteilt habe? Ich empfand dasselbe schon das erste Mal, als ich diesem Kasten gegenüberstand.«
»Wären Sie bereit, mich die Überreste von V ulkan 3 sehen zu lassen?« fragte Barris.
»Das ließe sich einrichten. Wir brauchen nur Papiere, die sie als Wartungstechniker mit höchster Geheimhaltungsstufe ausweisen. Ich würde Ihnen raten, dabei nicht Ihre Direktorenstreifen zu tragen.«
»Gut«, sagte Barris. »Gehen wir die Sache also an.«
Er stand am Eingang zu dem düsteren, verlassenen Raum, blickte auf die Trümmerhaufen, die einstmals der alte Computer gewesen waren. Das stumme Metall, die verzogenen, verdrehten Teile, die zu einer nutzlosen, formlosen Masse zusammengeschmolzen waren. Schade, daß ich es nur so sehe, nicht, wie es gewesen ist, dachte er. Oder vielleicht auch nicht. Jason Dill neben ihm schien tief erschüttert zu sein – er ließ die Schultern hängen und kratzte sich nervös am rechten Ohr. Er war sich offensichtlich des Mannes, den er mitgebracht hatte, kaum bewußt.
»Nicht mehr viel übrig«, meinte Barris.
»Sie wußten, was sie taten.« Dill sprach fast zu sich selbst, aber dann riß er sich zusammen. »Ich hörte einen von ihnen im Korridor. Ich habe das Ding sogar gesehen. Die Augen glühten. Er trieb sich herum. Ich dachte, es sei nur eine Fledermaus oder eine Eule und ging weiter nach oben.«
Barris kauerte nieder und griff nach einer Handvoll zerschmetterter Bauteile.
»Wurde der Versuch unternommen, irgend etwas davon zu rekonstruieren?«
»Vulkan 3?« murmelte Dill. »Wie erwähnt, die Zerstörung war so vollständig und gründlich ...«
»Die Einzelkomponenten«, sagte Barris. Er hob einen komplexen Kunststoffzylinder hoch. »Das hier zum Beispiel. Diese Speicherröhre. Die Hülle ist natürlich defekt, aber die Elemente scheinen intakt.«
»Wollen Sie damit sagen, daß es Teile von V ulkan 3 gibt, die noch arbeiten?« Dill musterte ihn zweifelnd.
»Mechanisch intakt sind«, sagte Barris. »Teile, die in einer anderen Anlage wieder funktionieren würden. Ich habe den Eindruck, daß wir nicht vorankommen, bis wir wissen, was Vulkan 3 über V ulkan 3 ermittelt hat. Wir können zwar unsere eigenen
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