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Wach auf, wenn du dich traust

Wach auf, wenn du dich traust

Titel: Wach auf, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Mohr
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Greta, Sabrina und Tanja natürlich, die ehrlich erstaunt schienen, dass Markus so eine ausufernde Ansprache gab. Die Mädchen konnten sich offensichtlich keinen Reim darauf machen. Und Finn. Finn sah Markus geradewegs in die Augen und Jenny hätte nicht erraten können, was gerade in ihm vorging.
    Doch was sie sagen konnte, mit Sicherheit sagen konnte, war, dass es gleich mächtig Ärger geben würde.
    »Herr Firnbach«, sagte Markus.
    »Ja?«, sagte Finn und hob die Hände, um anzudeuten, dass er nicht wusste, was man von ihm wollte.
    Markus hielt die Jointstummel hoch. »Kannst du mir erklären, wie das unter dein Kissen geraten ist?«
    »Nein«, sagte Finn, »keine Ahnung.«
    Markus trat nahe an ihn heran. »Dann will ich dir mal was erklären«, sagte er laut. »Du hast von Anfang an einen erheblichen Mangel an Disziplin und Gemeinschaftsgefühl gezeigt. Und jetzt stehst du nicht einmal dafür gerade. Für eine solche Einstellung ist hier kein Platz. Hier sind Dinge gefragt wie Kampfgeist, Zusammenhalt und Aufrichtigkeit. Dinge, von denen du offensichtlich nicht viel hältst!«
    In Jennys Kopf begann es zu summen. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ihr Hals war völlig ausgetrocknet. Sie musste husten.
    Dann sah sie der Reihe nach alle an: Debbie, Silvio, Max, Miro, Ben, Tino, Saskia, Pauline. Niemand erwiderte ihren Blick. Sie alle sahen zu Boden.
    Markus’ Stimme wurde noch ein wenig lauter.
    »Aber da ich der Meinung bin, dass jeder eine zweite Chance bekommen soll, werden wir dich nicht etwa nach Hause schicken«, sagte er, mehr an die Gruppe als an Finn gerichtet. »Jeder sollte doch eine zweite Chance haben, oder nicht?« Er blickte sie an.
    »Wer ist dafür, dass Finn eine zweite Chance bekommen soll?«, fragte Markus. »Hände hoch. Wir leben schließlich in einer Demokratie.« Er lächelte.
    Frederiks Hand hob sich.
    Auch Silvio sah jetzt zum ersten Mal auf und nickte schweigend, während er den Arm hob. Deborah tat es ihm nach, ihre Wangen waren gerötet.
    Sabrina und Tanja hoben zögernd die Arme. Sie sahen sich um, als seien sie nicht sicher, bei welchem Spiel sie gerade mitspielten.
    Markus lächelte. Dann sah er Finn an. »Eine zweite Chance bedeutet aber natürlich nicht, dass wir so einfach zum Tagesgeschäft übergehen. Das verstehst du sicherlich. Keine Drogen, das war eine Regel. Ich bin fair, aber bei Regelverstößen ist mit mir nicht zu spaßen. Du kannst uns also beweisen, dass du doch noch vorhast, bei unserem gemeinsamen Ziel mitzuwirken«, sagte Markus und klopfte Finn auf die Schulter. Der rührte sich nicht von der Stelle.
    Jenny wurde schwindlig. Das passiert nicht wirklich, flüsterte eine Stimme in ihr. So etwas passiert nicht. Jenny sah Hilfe suchend zu Beate, doch die nickte nur lächelnd, während Markus sein Buch zückte.
    »Ich muss hierfür natürlich Minuspunkte eintragen«, sagte er. »Zwanzig, um genau zu sein. Es geht hier ja nicht um eine Lappalie.«
    Ein Stöhnen ging durch die Gruppe.
    »Finn bekommt heute einen Ehrenplatz an meiner Seite«, sagte Markus nun, »damit ich sichergehen kann, dass er auch die Konsequenzen für sein Handeln versteht. Gespräche mit ihm sind heute verboten. Wer nicht noch weitere Minuspunkte kassieren will, hält sich daran.«
    Finn hob die Schultern und schüttelte ungläubig den Kopf. »Jetzt mach mal halblang. Das Zeug ist nicht von mir!«
    »Vielleicht habe ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt«, sagte Markus und lächelte immer noch mit blitzenden Augen, »hat hier irgendjemand gehört, dass ich Bitte gesagt hätte? Bitte, lieber Herr Firnbach, lass es uns ausdiskutieren?«
    Finn sah Markus mit vor der Brust verschränkten Armen an.
    »Und warum habe ich wohl nicht Bittebitte gesagt?« Er sah sich in der Runde um. »Herr Firnbach?«
    Finn bewegte sich nicht von der Stelle.
    »Weil das keine Bitte war, ganz einfach! Das war ein Befehl, wenn du so willst! Etwas ungewöhnlich für dich, auf andere hören zu müssen, aber sehr heilsam, das kannst du mir glauben!«
    Als Finn nichts mehr erwiderte, wandte Markus sich ab. Das Thema schien damit für ihn beendet.
    »Bitte geht jetzt zu den Zelten und holt eure Wanderausrüstung. Wir gehen in zwanzig Minuten los. Ich erwarte pünktliches Erscheinen in voller Montur! Es wird ein längerer Marsch werden.«
    Die Gruppe löste sich langsam auf und die Jugendlichen steuerten die Zelte an.
    Jenny wartete ab, bis sie auf gleicher Höhe mit Deborah war.
    Die kaute auf einem

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