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Wach auf, wenn du dich traust

Wach auf, wenn du dich traust

Titel: Wach auf, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Mohr
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nicht ohne sie durch den finsteren, finsteren Wald?«
    Sabrina öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch dann schwieg sie.
    Plötzlich durchriss ein lauter Schlag die Stille. »Hey!«, schrie Silvio durch die Bäume, er schwang einen Ast über seinem Kopf und blickte zu ihnen zurück. »Sind die Damen dann mal fertig mit Frisieren, ja?«
    Er schlug noch einmal mit dem Ast auf irgendetwas ein. »Hier gibt’s was für euch!«, rief er.
    Pauline, Debbie und Tino beschleunigten ihre Schritte. Sabrina bewegte sich nicht.
    »Komm«, sagte Jenny zu ihr, »gehen wir weiter.«
    Als Sabrina und Jenny als Letztes bei den anderen ankamen, standen diese rings um einen auffälligen Stein.
    »Eine Stele«, las Deborah aus den Zetteln vor, die sie mittlerweile an sich genommen hatte. »Der Vorbote des Heiligtums.«
    Sie sah sich um. »Das heißt ja wohl, dass es hier irgendwo sein muss«, sagte sie.
    Jenny trat zu ihr und griff nach der Karte. »Nicht unbedingt«, meinte sie nach einem Blick darauf. »Ich glaube, wir sind jetzt hier«, sagte sie und klopfte auf einen Punkt auf dem Papier.
    Deborah stöhnte. »Das ist ja noch nicht mal die Hälfte!«, jammerte sie und zupfte an ihrem Kleid herum. »In den Klamotten stehe ich das nicht länger durch.«
    »Wir gewinnen nicht einfach, indem wir die Schnellsten sind«, sagte Pauline, »kapierst du das nicht?«
    »Nein«, schnauzte Debbie. »Das kapier ich wirklich nicht.«
    »Ich glaube, wir sollen nachvollziehen, wie das für die Leute früher war«, sagte Sabrina leise.
    Pauline warf ihr einen kurzen Blick zu. Dann nickte sie. »Auf die innere Haltung kommt es an!«
    Keiner erwiderte etwas darauf. Allen schien die Energie für Streitigkeiten langsam abhandenzukommen.
    »Wieso glaubst du eigentlich, dass wir hier sind?«, meldete sich Tino zu Wort, der näher gekommen war und ebenfalls auf die Karte sah.
    »Wir sind zuerst nach Osten gegangen«, sagte Jenny, »so fünfhundert Meter vielleicht. Und jetzt noch einmal fünfhundert Meter nach Norden.«
    »Ein Kilometer? »EIN verfluchter Kilometer? Willst du mich verarschen?«, stöhnte Debbie.
    »Im Wald kommt einem das viel mehr vor, vor allem wenn man querfeldein geht über Stock und Stein«, sagte Jenny mit bedauerndem Achselzucken, »aber ich glaube kaum, dass es wesentlich mehr ist.«
    Pauline sah Jenny mit einer Art widerwilliger Anerkennung an. »Jenny hat wahrscheinlich recht«, sagte sie.
    »Und was heißt das jetzt?«, fragte Debbie gequält.
    »Sag mal«, Silvio funkelte Deborah an, »merkst du eigentlich nicht, dass du die ganze Zeit nur rumjammerst?«
    Deborah sah ihn mit großen Augen an und verstummte augenblicklich. Jenny überließ Pauline die Karte und deutete nach vorn. »Ich denke, wir gehen jetzt am besten da lang. Nach Westen«, sagte sie und Pauline nickte, während sie den Kompass einstellte. Dann griff Jenny Deborah unter dem Arm und zog sie mit sich. Deborah ließ es willenlos mit sich geschehen. Jenny registrierte, wie ihre Freundin kaum merklich zitterte. Hoffentlich würde sie jetzt nicht zusammenklappen, dachte sie und überlegte, wie sie sie am besten ablenken könnte.
    Wenigstens war das Gelände jetzt angenehmer. Sie hatten den Nadelwald hinter sich gelassen und kamen durch einen Abschnitt aus Buchen und anderen Laubbäumen. Mittlerweile war bei allen die Erkenntnis durchgesickert, dass sie sich selbst den Weg bahnen mussten.
    Schon von Weitem hörten sie Wasserrauschen. Wenige Schritte später standen sie vor einem Fluss. Einem ziemlich breiten Fluss, aus dem nur hier und da ein paar Steine ragten. Der Fluss rauschte, angeschwollen vom Regen der vergangenen Nacht, braun und aufgewühlt, an ihnen vorbei.
    »Scheiße!«, entfuhr es Pauline. »Was soll denn das jetzt?«
    »Wo hast du uns jetzt hingeführt, hm, Rettungsschwimmerin?« Silvio sah Jenny an und schüttelte den Kopf.
    Jenny, Deborah und Pauline studierten erneut die Karte.
    »Das hier«, sagte Debbie plötzlich und deutete auf eine kleine blaue Schlangenlinie, die zwischen stilisierten Bäumen hindurchführte, »das hier ist doch bestimmt dieser Fluss.«
    Jenny nickte. »Wir sind ein bisschen zu weit geraten, fürchte ich«, sagte sie und wandte den Blick von der Karte ab. »Das heißt entweder außen rum…«
    »Und jede Menge Zeit verlieren«, warf Silvio ein.
    »Oder mittendurch.«
    Pauline faltete die Karte zusammen. »Also, für mich ist der Fall klar«, sagte sie. »Wie steht’s mit euch?«
    Alle nickten, selbst Debbie.
    »Wir sollten

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