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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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lächelte. »Was haben Sie denn heute für mich geplant? Spazieren gegangen bin ich schon.«
    Anne blickte zur Sonne, die durch die Verandatür hereinströmte. »Versuchen wir doch mal etwas Neues. Heute ist ein wunderschöner Tag. Wie wäre es, wenn wir schwimmen gingen?«
    Sam blickte mit kraus gezogener Nase auf ihr linkes Bein hinunter. »Ich müsste einen Badeanzug tragen.«
    Anne stand auf und lachte. »Sie können nicht gut in Trainingshosen schwimmen.«
    Sams Hand fuhr zu ihrem linken Oberschenkel. »Mein Bein«, begann sie mit widerstrebender Stimme.
    »Ach, machen Sie sich darum mal keine Sorgen«, wischte Anne ihre Bedenken beiseite. »Sie können Ihre Trainingssachen über dem Badeanzug tragen und sie erst ausziehen, wenn Sie ins Wasser gehen. Keiner wird Ihr Bein sehen.«
    »Sind Sie sich da sicher?«
    »Vertrauen Sie mir. Das läuft schon.«
    Daraufhin ging Sam zum Umziehen in ihr Schlafzimmer, während Anne im Gästezimmer in ihren Badeanzug schlüpfte. Gemeinsam stiegen sie vorsichtig die Treppe zum Steg hinunter. Dort angekommen, zog Sam ihre Hose aus und watete rasch in den See hinein, blieb aber stehen, als das Wasser ihre Taille umspülte. Sie blickte zu Anne hoch und legte den Kopf schief.
    »Wissen Sie, im Badeanzug sehen Sie großartig aus.«
    Anne wurde rot und lächelte. »Danke.« Sie watete zu Sam ins Wasser und reichte ihr eine der »Nudeln«, die sie zum See hinuntergetragen hatte.
    »Haben Sie denn nie darüber nachgedacht, als Model zu arbeiten?«, fragte Sam plötzlich. »Mit Ihrer Figur und Größe …«
    Anne stürzte sich ins Wasser und schnitt Sam damit das Wort ab. Sie schwamm rasch zum Ende des Stegs. Dort streckte sie sich, bis ihre Füße den Boden berührten, und wischte sich das Wasser aus den Augen. Sam stand mit verblüffter Miene noch immer da, wo Anne sie zurückgelassen hatte.
    »Nehmen Sie die Nudel und schwimmen Sie mir entgegen.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    Mit gesenktem Blick paddelte Anne im Wasser herum. »Ich weiß.«
    Sam schwamm zu Anne hinüber. »Ich meine es ernst – ich habe in der Werbeagentur mit vielen Models zusammengearbeitet, und die Hälfte von denen hatte nicht Ihre Ausstrahlung. Ich weiß, dass Sie keine zwanzig mehr sind, aber es gibt auch Möglichkeiten für ältere Frauen. Sie sollten es versuchen.«
    »Als ob ich das nicht schon gehört hätte.« Sie schüttelte wütend den Kopf. »Nein.«
    »Warum denn nicht? Was ist los?«
    Anne hielt sich am Steg fest und ließ die Beine nach oben treiben. »Wie sagt man noch? Das hab ich alles schon hinter mir.«
    »Sie haben als Model gearbeitet?«
    Anne schnaubte. »Ich habe es versucht – alle Leute hier haben mir gesagt, ich hätte die perfekte Figur –, aber die Modelagenturen in New York haben das anders gesehen.«
    »Wann war das?«
    »Ist schon lange her. Ich war noch jung und dumm.« Anne fuhr mit den Fingern durch das kristallklare Seewasser. »Ich habe jeden Cent genommen, den meine Eltern für mein Collegestudium gespart hatten, und ihn für den vergeblichen Versuch verschwendet, den Durchbruch zu schaffen.« Sie senkte den Kopf. »Dann bin ich mit eingezogenem Schwanz nach Hause zurückgekehrt. Das einzig Gute, was diese Erfahrung mir eingebracht hat, ist Caleb.«
    Sam legte ihr die Hand auf die nasse Schulter. »Tut mir leid.«
    Anne winkte ab. »Nicht nötig. Ich bin ja darüber hinweggekommen. Jetzt ist das einzig Wichtige, dass Caleb nicht denselben Fehler begeht wie ich und einem törichten Traum nachjagt. Er wird studieren.«
    »Aber ist das auch das, was Caleb möchte?«
    »Nein. Er glaubt, er könnte seinen Lebensunterhalt als Musiker verdienen.« Anne lachte spöttisch. »Aber das werde ich nicht zulassen.«
    Sam paddelte zum Ende des Stegs und hielt sich am Rand fest. »So ungefähr, wie mein Vater mir nicht erlaubt hat herauszufinden, ob ich es als Künstlerin schaffe?«
    Anne spürte, wie ihr der Kamm schwoll. »Nein, das ist etwas ganz anderes«, erklärte sie hitzig. »Sie haben immer Geld gehabt. Wir nicht. Sie können es sich leisten zu scheitern. Caleb nicht. Er muss studieren, um Erfolg zu haben.«
    »Man kann auf vielerlei Weise scheitern, nicht nur finanziell. Ich kenne Leute, die massenhaft Geld haben, aber ich würde nicht sagen, dass sie ein erfolgreiches oder gar glückliches Leben führen.«
    Anne stieß sich vom Steg ab und schwamm in tieferes Wasser. »Ja, dann versuchen Sie mal, von einem Lohnscheck zum nächsten zu leben, und schauen Sie, wie

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