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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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dir sprechen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Du sagst mir besser die Wahrheit«, erwiderte sie mit leiser Stimme.
    »Das tue ich. Ich schwör’s.«
    Sie seufzte und nickte zum Flur hinüber. »Na, dann schauen wir doch mal, was er will.«
    Mit Anne im Gefolge stapfte Caleb aus der Küche in den Flur, wo der Hilfssheriff ihn erwartete.
    Sie warf einen strengen Blick auf Caleb und winkte ihn und Deputy Parker ins Wohnzimmer. »Sollen wir dort reingehen?«, fragte sie, bemüht, mit fröhlicher Stimme zu sprechen.
    Als Deputy Parker auf der Couch saß und Caleb sich in einen Sessel geworfen hatte, setzte Anne sich in einen anderen Sessel und wartete darauf, dass der Hilfssheriff begann.
    »Das war ja ein ganz schönes Gewitter gestern Nacht, was?«, meinte er zu Anne gewandt.
    »Das stimmt«, antwortete sie, sich im Sessel zurücklehnend. »Warum wollen Sie mit Caleb sprechen, Duane?«
    Er zupfte an seinem Kragen und zog ein kleines Notizbuch aus seiner Jacketttasche. Er überflog rasch eine Seite und räusperte sich. »Also, Caleb, gestern Abend hat ein Dr. Jackson Van Horn Anzeige bei uns erstattet …«
    Anne zuckte zurück. »Dr. Van Horn?«
    Der Deputy nickte. »Ich weiß, dass Sie für seine Verlobte arbeiten, Anne.« Er blickte auf seine Notizen. »Gestern Abend hat er beim Verlassen seines Ferienhauses zwei Jungs gesehen, die im Unwetter über die Straße davonliefen. Als er dann bei Dunlap’s hielt, um zu tanken, fiel ihm auf, dass jemand die Beifahrerseite seines Wagens mit einem Schlüssel zerkratzt hatte.« Er klappte das Notizbuch zu. »Möchtest du mir gerne etwas sagen, Caleb?«
    »Nein.«
    »Okay – nun, als einer der Jungs unter der Außenlampe des Nachbarhauses vorbeikam, sah Dr. Van Horn, dass er ein rotes Sweatshirt trug.« Er hielt inne. »Hast du noch immer nichts zu sagen?«
    Caleb senkte den Kopf. »Nein.«
    »Auf dem Rücken dieses Sweatshirts stand ›Weaver‹.«
    »Caleb!«, stieß Anne mit einem Ruck nach vorn hervor.
    Calebs Kopf fuhr zu seiner Mutter herum. »Ich weiß, dass das jetzt schlecht aussieht, aber ich war es nicht … ehrlich nicht«, rief er.
    Anne presste die Lippen zusammen. »Aber du weißt etwas.«
    Er schien im Sessel zusammenzusinken. »Nein … äh … ich habe dieses Sweatshirt vor ein paar Wochen verloren.«
    »Wo?«, fragte sie, ihn mit ihrem Blick durchbohrend.
    Er schaute achselzuckend nach unten und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    »Okay, versuchen wir es einmal so«, meinte Deputy Parker mit ruhiger Stimme. »Wo warst du gestern Abend?«
    Caleb warf Anne einen nervösen Blick zu. »Es hat so heftig geregnet, dass ich bei Dunlap’s gehalten habe, um das Ende des Unwetters abzuwarten.«
    »Hat dich jemand gesehen?«
    »Äh … nein.«
    Er lügt , dachte Anne, und Zorn stieg in ihr auf. »Falls du irgendetwas darüber weißt, was mit Dr. Van Horns Wagen geschehen ist, solltest du es Deputy Parker erzählen … und zwar sofort.«
    »Ich kann nicht … weiß nichts«, erklärte er.
    Deputy Parker schlug sich auf die Beine und stand auf. »Wenn du mir nicht helfen kannst, Caleb, muss ich wohl meinen Bericht auf der Grundlage dessen schreiben, was Dr. Van Horn gesagt hat.« Er zog eine Schulter hoch. »Falls er auf einer Anzeige besteht, liegt die Entscheidung beim Richter.«
    Anne, die wie benommen war, brachte Deputy Parker zur Tür. Als er dort ankam, drehte er sich um.
    »Tut mir leid, dass nun wieder etwas vorgefallen ist«, sagte er leise. »Caleb ist ein guter Junge, und ich kann mir kaum vorstellen, dass er einen Wagen mutwillig zerkratzt hat.« Er schüttelte den Kopf. »Aber ich glaube, er weiß, wer es war. Falls er darüber reden möchte, rufen Sie mich an. Ich habe den ganzen Tag Dienst.«
    Anne legte ihm die Hand auf den Arm. »Danke, Duane. Ich gebe Ihnen Bescheid, sobald ich etwas herausgefunden habe.«
    Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, marschierte sie ins Wohnzimmer zurück, dorthin, wo Caleb noch immer saß. Sie stellte sich hoch aufgerichtet vor ihn und stemmte die geballten Fäuste in die Hüften. »Wenn du nicht für den Rest deines Lebens Hausarrest bekommen möchtest, rückst du jetzt besser mit der Sprache heraus.«
    Er schoss aus dem Sessel hoch. »Ich kann nicht … das mache ich nicht … ich bin kein Denunziant.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und ging um sie herum in die Küche.
    Anne folgte ihm und blieb in der Tür stehen. »Du kannst unter Erwachsenenrecht angeklagt werden.«
    »Es tut mir leid, dass

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