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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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das Zimmer, und gleich darauf hörte Sam, wie er Schubladen aufzog und zumachte und mit Papier raschelte. Ein paar Minuten später kam er zurück, schwer beladen mit etwas, das wie Fotoalben aussah. Er legte sie neben Sam auf die Couch und lächelte sie an.
    »Da – schauen Sie sich die einmal an«, sagte er auf den Stapel deutend. »Vielleicht ist ein Foto von Blanche in einem der Alben. Falls ja, können Sie es mit Ihrer Skizze vergleichen.«
    »Gute Idee«, erwiderte sie, die Alben betrachtend. »Aber ich habe die Skizze nicht hier. Ich habe sie im Ferienhaus gelassen, und dorthin wage ich mich nicht, da Jackson und mein Vater da sein könnten.«
    »Das ist kein Problem. Erinnern Sie sich, dass Sie sie mir gestern Nacht gegeben haben?« Er ging zum Regal und kam mit der Skizze zurück. »Ich habe sie mit nach Hause genommen.«
    Sam klappte das erste der Alben auf, blätterte die Seiten durch und betrachtete eines nach dem anderen jedes der verblichenen Fotos. Sie sah einen Greg im Teenageralter, den sie am übermütigen Lächeln erkannte. Er trug abgeschnittene Shorts und posierte für die Kamera. Sie sah einen jüngeren Fritz, ganz ähnlich, wie sie ihn im Traum vor sich gehabt hatte. Er lag im Liegestuhl und prostete dem Fotografen mit einer Flasche Bier zu.
    Aber die Frau aus ihrem Traum war nicht dabei.
    Nicht gewillt, schon aufzugeben, nahm sie ein weiteres Album und blätterte es durch. Ein Foto fiel ihr ins Auge.
    Sie zeigte es Greg. »Ist das Irene Brighton?«
    »Ja, ich glaube schon«, antwortete er, nachdem er das Foto einer arrogant dreinblickenden Frau studiert hatte.
    »Der Mann, der neben ihr steht, ist das Ted Brighton?«
    »Wahrscheinlich, aber sein Gesicht liegt im Schatten, ich kann es wirklich nicht sagen. Warum?«
    »In meinem ersten Traum hat die Frau mit einem Mann geflirtet. Es könnte dieser hier gewesen sein.«
    »Schauen wir mal«, sagte Greg und blätterte nun selbst in den Alben. »Mom und Dad haben jeden Labor Day eine Party veranstaltet, und Mom hat alle Fotos im selben Album aufbewahrt.« Er hielt eines triumphierend hoch. »Hier ist es.« Er legte das Album auf seinen Schoß und ging die Seiten durch. Schließlich hielt er inne und klopfte auf eines der Fotos. »Das ist der gute, alte Ted.«
    Sam zog das Album auf ihren Schoß und betrachtete das Foto aufmerksam. »Das ist er«, sagte sie, ohne ihre Erregung zu verbergen. »Wenn wir jetzt nur noch Blanche finden könnten.«
    Greg holte sich das Album zurück und drehte die Seiten um. Im Zimmer war es still. Plötzlich hielt er inne und stieß einen leisen Pfiff aus. »Das hier muss Dad aufgenommen haben«, murmelte er. »Es überrascht mich, dass Mom es nicht verbrannt hat.« Er schob das Album auf Sams Schoß. »Das ist Blanche.«
    Sam blickte auf das Bild. Es zeigte eine Frau, die an der Spitze eines Stegs stand, und wenn Sam sich nicht irrte, war es der Steg bei ihrem Ferienhaus. Die Frau trug einen purpurroten Bikini, der ihre sinnlichen Kurven betonte. Beide Arme erhoben, hielt sie einen Wust roter Locken auf dem Kopf fest. Der Fotograf hatte oben auf dem Hügel gestanden, daher waren ihre Gesichtszüge nicht scharf, aber selbst aus der Ferne erkannte Sam das leise Lächeln im Gesicht der Frau.
    »Was meinen Sie? Ist das dieselbe Frau?«
    Sam stieß langsam den Atem aus, bevor sie antwortete. »Ehrlich gesagt – das ist schwer zu sagen. Die Gesichtsform wirkt ähnlich, aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Nehmen wir es einmal aus dem Album«, sagte er, schlug die vergilbte Folie zurück und hielt das Foto hoch. »Können Sie es immer noch nicht sagen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich habe ein Vergrößerungsglas im Schreibtisch. Augenblick bitte, ich hole es.«
    Als er zurückkam, reichte er es Sam zusammen mit der Skizze. Sie hielt die Lupe über das Foto und betrachtete dann ihre Zeichnung. Ihre Erregung wuchs. Sie gab Greg alles zurück. »Sagen Sie mir, was Sie meinen – und seien Sie ehrlich. Sagen Sie nicht einfach nur, was ich Ihrer Meinung nach hören möchte«, ermahnte sie ihn.
    Still und aufmerksam betrachtete er das Foto und ihre Skizze. Sein Gesicht wurde ernst, und er legte beide Bilder mit dem Gesicht nach oben auf den Couchtisch.
    Sams Gefühle schlugen um, und sie ließ sich wieder gegen die Couch sinken. »Sie halten sie nicht für dieselbe Frau, oder?«
    Er wandte sich ihr zu, noch immer mit ernster Miene. »Doch, tatsächlich halte ich sie dafür.« Er legte den Arm auf die Rücklehne der Couch und rieb

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