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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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Hüften und betrachtete sie. »Wollen Sie Ihre Beweglichkeit zurück oder nicht?«
    Sams Kinn schoss hoch. »Natürlich will ich das«, rief sie aus. »Aber ich brauche nicht Sie, um das zu erreichen. Ich habe es satt, dass alle mich wie eine Invalidin behandeln.«
    »Dann hören Sie auf, sich wie eine zu benehmen«, feuerte Anne zurück und ging wieder in die Küche.
    Sam sprang auf und folgte ihr mit stockenden Schritten. »Entschuldigen Sie mal. Wie lange kennen Sie mich eigentlich schon? Weniger als vierundzwanzig Stunden? Woher wissen Sie dann eigentlich, wie ich mich verhalte?«
    »Und während dieser vierundzwanzig Stunden haben Sie sich den größten Teil der Zeit im Schlafzimmer verkrochen und geschlafen.« Anne schlug drei Eier in eine Schüssel und verrührte sie mit kurzen, ärgerlichen Bewegungen. »Das ist nicht das Verhalten von jemandem, der an seiner Wiederherstellung arbeitet.«
    »Sie wissen doch gar nichts über mich«, beharrte Sam.
    »Ich weiß, was ich gesehen habe und was Ihr Vater und Ihr Verlobter mir beim Vorstellungsgespräch berichtet haben.«
    Sam zerrte einen Stuhl heran und ließ sich darauf nieder. »Ist Ihnen jemals der Gedanke gekommen, dass deren Perspektive vielleicht ein bisschen verzerrt ist? Dass sie ihre eigenen Gründe dafür haben, mich hier mitten im Nirgendwo zu parken?«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Wie zum Beispiel, dass meine Mutter sich nicht gerne mit ›unerfreulichen‹ Angelegenheiten befasst.« Sam lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und warf Anne einen langen Blick zu. »Allein sich daran zu erinnern, was mir zugestoßen ist, ist unerfreulich.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass Ihre Eltern und Ihr Verlobter das Beste für Sie wollen.«
    »Nein, sie wollen das, was am einfachsten für sie ist. Und mich an Sie abzuschieben ist einfach.«
    Anne wäre um eine schlagfertige Antwort nicht verlegen gewesen, aber sie hielt den Mund. Nein , dachte sie. Ich lasse mich auf keine Diskussion über ihre Beziehung zu ihren Eltern ein. Stattdessen legte sie den Schneebesen in die Spüle und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder Sam zu. »Ist es nicht gleichgültig, was für ein Motiv sie haben? Das Ent scheidende ist doch, dass Sie Ihre Kräfte zurückgewinnen.«
    »Denken Sie denn, ich hätte das nicht versucht?«, rief Sam. »Ich habe jede Tablette geschluckt, die sie mir aufgedrängt haben, bis ich so benebelt war, dass ich kaum mehr wusste, was Traum und was Realität ist.«
    Annes Miene wurde weicher. »Der Heilungsprozess braucht Zeit, und …«
    »Genau«, unterbrach Sam sie schnaubend. »Als wenn ich das nicht schon tausend Mal gehört hätte, und wo Sie schon einmal dabei sind, erklären Sie mir jetzt doch bitte auch noch, was für ein Glück ich habe.«
    Sams Bemerkung war wie ein Widerhall von Annes früheren Gedanken, und Anne hatte einen Moment lang ein schlechtes Gewissen. Sams Wut und Elend strahlten von ihr aus wie eine Aura, und Anne konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass Samantha Moore vielleicht doch kein solcher Glückspilz war. Aber bevor sie noch zu einer Antwort ansetzen konnte, fuhr Sam fort.
    »Wirklich, Samantha«, imitierte Sam Lawrence Moore exakt. »Schau dich doch nur mal im Krankenhaus um – wie viele von diesen Menschen werden nie wieder laufen?« Sie sackte plötzlich auf ihrem Stuhl zusammen. »Ich soll dankbar dafür sein, dass man mir nur den Schädel eingeschlagen hat?«
    Anne wandte sich ab und kämpfte um die richtigen Worte. Diese Frau besaß wahrscheinlich mehr Geld, als sie selbst in ihrem ganzen Leben zu Gesicht bekommen würde, und doch konnte Samantha Moore das nicht kaufen, was sie am meisten brauchte – Entschlossenheit. Anne musste eine Möglichkeit finden, die Bitterkeit der jungen Frau zu durchbrechen. Andernfalls würde sie scheitern, und Lawrence Moore würde sie entlassen. Sie griff nach der Schüssel und spürte, wie ihr unwillkürlich ein leiser Seufzer entschlüpfte. Sie ließ die Schultern kreisen und versuchte, die sich aufbauende Anspannung zu lösen. Gleichzeitig klebte sie sich ein Lächeln ins Gesicht.
    »Schauen Sie mal, setzen Sie sich doch einfach hin und entspannen Sie sich, während ich Frühstück mache«, sagte sie, schob den Toaster zu Sam hinüber und tat zwei Scheiben Brot hinein. »Wenn Sie fertig sind, gehen wir auf die Veranda und fangen mit ein paar Übungen an.«
    Sam stand auf und machte einen hinkenden Schritt in Richtung Wohnzimmer. »Ich habe Ihnen doch gesagt … Ich gehe wieder ins

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