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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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rasch. Wenn sonst noch jemand eine Frau gesehen hat, die nachts um den See wandert, wird er das mit Sicherheit erwähnen.«
    Nun, wenigstens ging Anne nicht sofort über ihre Darstellung hinweg, wie ihr Vater und Jackson es getan hätten. Wahrscheinlich musste sie dafür dankbar sein, aber viel leicht wäre es besser, eventuelle weitere nächtliche Besuche für sich zu behalten.
    »Brauchen Sie Hilfe beim Ankleiden?«, fragte Anne.
    Sam schüttelte den Kopf.
    »Okay. Ich decke den Tisch, und dann frühstücken wir.«
    Ein paar Minuten später kam Sam zu Anne in die Küche. Sie hatte gerade ihren Stuhl herangezogen, als ein Türklopfen sie aufschreckte. Zusammenzuckend trat sie vom Tisch zurück und wollte schon in die Sicherheit ihres Schlafzimmers flüchten, doch ein Blick Annes hielt sie auf. Mit einem resignierten Seufzer setzte sie sich hin.
    Anne ging rasch zur Tür, machte sie auf und sah, dass Greg Clemons und der schwarze Hund, den Sam verteidigt hatte, auf der Veranda standen.
    Sie unterdrückte ein Stöhnen.
    »Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte Greg und trat in die Küche, »aber Roxy wollte sehen, wie es Ihnen geht.«
    Sam schaute zu dem Hund, der neben Greg saß. Wieder begegneten sich ihre Blicke, und der Hund reagierte mit einem Schwanzwedeln.
    »Ich glaube, sie erinnert sich an mich«, sagte Sam überrascht.
    Greg bückte sich und kraulte den Hund am Ohr. »Aber natürlich. Tiere erinnern sich immer, wenn jemand ihnen etwas Gutes tut.« Er lächelte auf den Hund hinunter. »Nicht wahr, Roxy?«
    Roxys Blick löste sich von Sam, und sie schaute mit schief gelegtem Kopf zu Greg auf.
    Sam lachte leise. »Sie weiß, dass Sie von ihr sprechen.«
    »Sie ist ein kluges Mädchen«, antwortete er und kraulte Roxy wieder am Ohr. Dann wandte er Sam seine Aufmerksamkeit zu: »Möchten Sie sie gern offiziell kennenlernen?«
    Sam überkam einen Moment lang Panik. Sie hatte nie viel Kontakt zu Tieren gehabt. Als sie ein Kind gewesen war, hatten ihre Eltern keinen Hund gewollt, der Unruhe ins Haus brachte, und als Erwachsene hatte sie immer zu viel zu tun gehabt, um sich um ein Haustier zu kümmern.
    »Ich denke schon«, antwortete sie zögernd.
    Er kniete sich neben Roxy. »Okay. Ich nehme ihr jetzt die Leine ab, dann kann sie einfach zu Ihnen kommen, wenn sie so weit ist. Und starren Sie sie nicht an – Hunde deuten das manchmal als Aggression.«
    Sam wandte den Kopf von Roxy ab und schaute auf die Wand. Gleich darauf spürte sie, wie eine kalte Nase gegen ihre auf dem Schoß liegende Hand stupste.
    »Kann ich jetzt hinsehen?«, fragte Sam.
    »Aber natürlich«, antwortete Greg lachend. »Sie möchte, dass Sie sie streicheln. Halte ich für ein gutes Zeichen.«
    Sie schaute zu dem braunen Augenpaar hinunter, das erwartungsvoll zu ihr aufblickte. Lächelnd streichelte sie den glatten, schwarzen Kopf.
    »Du bist ein hübsches Mädchen, nicht wahr?«, sagte sie leise, und eine lange, rosa Zunge fuhr heraus und leckte ihr übers Handgelenk.
    Mit erfreutem Blick zog Greg einen Stuhl heran und setzte sich zu ihnen. »Ich bin froh, dass sie sich mit Ihnen anfreundet. Sie hatte Angst vor Unbekannten, und wir versuchen ihr dabei zu helfen, das zu überwinden.«
    Anne stellte eine Tasse Kaffee neben Greg und beobachtete, wie Sam und der Hund sich miteinander beschäftigten. »Sie sieht wie ein Border Collie aus.«
    Greg nickte. »Auch ein Schäferhund und noch so verschiedene andere Rassen dürften an dem Mix beteiligt sein.«
    »Was hat sie für eine Geschichte?«, fragte Anne.
    Greg blickte einen Augenblick finster drein, bevor er antwortete. »Wir haben sie im Garten eines verlassenen Hauses angekettet gefunden. Ohne Futter oder Wasser. Die Besitzer sind weggezogen und haben sie zurückgelassen.«
    Sam keuchte auf. »Das ist ja furchtbar.«
    Greg griff nach seiner Kaffeetasse und trank einen großen Schluck. Als er sie abstellte, blickte er auf den Hund. »Sie haben recht. Sie hätten wenigstens ein neues Zuhause für sie suchen oder sie ins Tierheim bringen können, statt sie einfach allein zurückzulassen.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Aber manche Menschen behandeln Tiere wie Sachen, die man einfach wegschmeißen kann.«
    Sam beugte sich hinunter und legte die Wange an Roxys Kopf. »Du Arme«, murmelte sie und übersah ganz Gregs abwägenden Blick.
    Plötzlich fuhr der Hund mit einem Ruck von Sam zurück und rannte zweimal laut aufjaulend zu Greg.
    Bestürzt richtete Sam sich auf. »Habe ich sie

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