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Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Titel: Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leipert Sabine
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ich … ich hab keinen Schock. Es ist nur, Tina und Ecki sind Waage.«
    »Gut, das habe ich jetzt verstanden. Aber du musst mir schon ein bisschen mehr verraten als ihre Sternzeichen, wenn ich dir helfen soll.«
    Ich riss mich zusammen und setzte mich Tim gegenüber auf die Bank.
    »Also gut. Als Tinas Vater seinen Herzinfarkt hatte, da stand in Tinas Horoskop, dass ein Unglück über sie hereinbrechen würde. Und Eckis Hund ist auch gestorben, und Ecki ist doch auch Waage. Und jetzt wären wir auch noch fast ertrunken. Und wir sind doch auch mit beiden … befreundet. Zumindest zum Teil.«
    Schweigen. Tim hatte immer noch nichts begriffen. »Ja, und?«
    Ach so, vielleicht sollte ich noch die winzige Nebensächlichkeit erwähnen, dass ich gar keine Buchrezensionen schrieb.
    »Ja, und, und … ich habe diese Horoskope geschrieben.« Immer noch Schweigen. »Aber ich wollte Tina wirklich nichts Böses antun. Und Ecki eigentlich auch nicht. Ich habe mich nur so darüber geärgert, dass er mich aus der Wohnung schmeißen wollte. Und außerdem wusste ich gar nicht, dass Tina Waage ist.«
    Räuspern. »Das ist doch nicht dein Ernst, oder?«
    »Doch, ich kann mir Sternzeichen einfach so schlecht merken.«
    »Nein, du meinst doch nicht im Ernst, dass deine Horoskope an dem Herzinfarkt von Tinas Vater oder dem Tod von Herrn Bräuers Hund schuld sind, oder? Ganz zu schweigen von unserem kleinen Abenteuer heute Nacht.«
    Hatte er denn so wenig Vertrauen in meine Horoskope?
    »Ich hab ja auch nie daran geglaubt. Aber seit einiger Zeit habe ich anscheinend so merkwürdige Fähigkeiten.«
    »Na gut, jetzt verstehe ich zwar, warum meine Horoskope in letzter Zeit immer so mies sind, aber das Ganze ist doch albern. Du kannst mit deinen Horoskopen nicht unser Leben beeinflussen. Das ist totaler Blödsinn«, erklärte Tim noch mal nachdrücklich.
    Na gut. Vielleicht klang das für ungeübte Ohren alles etwas übertrieben, aber trotzdem durften wir die undefinierbare Gefahr, die von dieser Nacht ausging, nicht unterschätzen. Ich schaute mich an Bord des Segelbootes um. Es sah nicht so aus, als wäre in letzter Zeit viel damit gesegelt worden. Die Segel waren gut verpackt. Die Tür zur Kajüte war verschlossen, und auch sonst gab es außer ein paar Seilen nicht viel, was die Nacht ungefährlicher oder wenigstens bequemer machen würde. Nur die Kiste mit den Rettungswesten war unverschlossen. Ich zog mir eine Weste an und hielt Tim eine vor die Nase.
    »Wofür brauchen wir die denn?«
    »Ich dachte … « Es war vielleicht nicht ratsam, ihn schon wieder auf die mögliche Todesgefahr hinzuweisen. »Also, ich dachte, die wärmen vielleicht ein bisschen. Oder ist dir nicht kalt?«
    »Nein. Soll ich dich wärmen?«
    »Nein, nein, das geht schon. Mit der Weste ist das echt superwarm. Genau richtig.«
    Ich hatte noch nie so gefroren wie gerade eben. Mein klatschnasses T-Shirt wirkte in dem Wind wie eine Klimaanlage. Ich nahm noch ein paar Rettungswesten aus der Kiste und baute mir auf dem Boden unter dem Baum ein kleines Lager.
    »Ich bin echt müde. Vielleicht sollten wir versuchen, ein bisschen zu schlafen.«
    »Du hast recht.« Er nahm seine Rettungsweste und legte sich neben mich auf mein improvisiertes Lager. So hatte ich das zwar nicht gemeint, aber andererseits konnte ich ihn auch schlecht auf die schmale Bank verbannen. Ich rollte mich auf die Seite und versuchte, Abstand zu halten, was bei der Enge nicht leicht war.
    »Na dann, gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Karina. Und mach dir keine Sorgen. Heute Nacht passiert uns bestimmt nichts mehr.«
    »Hm.«
    Ich hing müde meinen Gedanken nach. Einunddreißig. Wie unwichtig mein Geburtstag doch mit einem Mal war. Wenn ich heute gestorben wäre, hätte die Welt sich trotzdem weitergedreht. Nur ohne mich.

HAPPY
BIRTHDAY
    »Karina, bist du wach?«
    »Mmh.«
    Das war meine Standardantwort auf diese blödsinnige Frage, die im Grunde gar keine Frage war, weil sie das Nein schon von vornherein ausschloss. Also durfte ich auch weiterschlafen. »Karina, wach auf.«
    Ich ließ meine Augen geschlossen und murmelte: »Wieso, ist das Frühstück schon fertig?«
    »Keine Ahnung, aber mein Arm stirbt gleich ab, wenn du deinen Kopf nicht bald woanders hinlegst.«
    »Mmh.« Arm? Dann war das unter meinem Kopf also gar kein Kopfkissen? Aha. Die Decke an meinem Bauch fühlte sich auch verdächtig nach einer Hand an. Ach so, ich lag gar nicht im Bett sondern … in Tims Armen!?
    Jetzt war ich wach! In Rekordzeit

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