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Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Titel: Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leipert Sabine
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von dir. Ich muss furchtbar dringend etwas mit dir besprechen … «
    Es war nicht einfach, Tina zu unterbrechen, aber das war eindeutig mein Stichwort: »Lustig, dass du das gerade ansprichst, genau darüber wollte ich mit dir nämlich auch reden.« Tina starrte mich erschrocken an. Offenbar fand sie es gar nicht so lustig.
    »Über meine Hochzeit?«
    Jetzt fand ich es auch nicht mehr lustig. »Du willst ihn heiraten?« Auf diese Variante hatte ich mich nun überhaupt nicht vorbereitet.
    »Ja, aber woher weißt du das?«
    »O Gott, Tina, es tut mir echt leid, aber glaub mir, Tim wird dich bestimmt unglücklich machen, weil er ein hinterlistiges, arrogantes Arschloch ist und dich betrügt.« Na bitte, eine perfekte Mischung aus Ehrlichkeit und Behutsamkeit.
    »Wie kommst du denn jetzt darauf, Schätzchen?«
    »Er hat wieder was mit dieser Sabrina-Schlampe angefangen, und außerdem weiß ich aus eigener … Quelle, dass … «
    »Das weiß ich doch längst, aber wie kommst du darauf, dass ich Tim heiraten will?«
    »Oh, aha, also nicht?« Jetzt war mein Konzept endgültig hinfällig. »Wen heiratest du denn dann?«
    »Ich dachte so an Aygün. Ist das nicht cool?« Ein erwartungsvolles Strahlen breitete sich auf Tinas Gesicht aus.
    »Was? Du willst Özlems potentiellen Terroristen heiraten?«, rief ich entsetzt.
    »Du brauchst nicht so zu schreien, Schätzchen, dem Kellner schicke ich sowieso noch eine persönliche Einladung. Aber ja, genau darum geht es doch. Ich heirate Aygün, dann kann Özlem sich weiter mit Matthias treffen, ohne fremdzugehen, und alle sind glücklich!«
    »Aber … Aber … Wie kommst du überhaupt … , ich meine, bist du krank, hattest du eine Gehirnwäsche?«
    Ich fühlte ernsthaft besorgt an ihrer Stirn, aber Tina schob meine Hand weg und verdrehte die Augen.
    »Nun bleib mal locker, Schätzchen.« Sie nippte beleidigt an ihrem Prosecco. »Ich habe ganz gegen meine Art auch mal nachgedacht, wenn es dich beruhigt. Deswegen bin ich ja überhaupt darauf gekommen. Hast du nicht auch manchmal das Gefühl, dass dein Leben so an dir vorbeirauscht? Ich meine, Özlem würde sogar ihre große Liebe opfern, um jemand anderen zu retten, und was machen wir? Wir leben einfach nur vor uns hin, und wer weiß, wie lange wir noch haben, und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich will in meinem Leben mehr tun, als Kohle zu scheffeln, Partys zu feiern und ab und zu mit einem Kerl ins Bett zu hüpfen.«
    War das jetzt etwa Kritik an meinem Lebensstil? Ich war von Tinas unerwarteter Tiefsinnigkeit regelrecht überrumpelt. »Wow, ist das schon die Midlife-Crisis, oder was?«
    Aber Tina schaute mich verletzt an, und ich wusste, dass sie es vollkommen ernst meinte.
    »Ich verstehe dich ja, Tina«, beruhigte ich sie. »Aber du kannst doch auch auf eine andere Weise der Menschheit was Gutes tun. Ich meine, du kannst Geld für die Krebsforschung spenden oder den Regenwald retten. Du musst doch nicht gleich heiraten.« Ich fand meine Argumente äußerst überzeugend. So profitierten nicht nur mehr Leute von Tinas plötzlichem Wohltätigkeitsdrang. Sie konnte das gesparte Geld für die Scheidung auch gleich noch unter den Armen verteilen.
    »Aber das ist doch gerade die Gelegenheit«, fuhr sie stattdessen fort. »Ich bin schließlich solo, und Özlem ist doch so furchtbar glücklich mit Matthias. Und ob nun Özlem oder ich den Kerl heiraten, ist nun wirklich völlig schnuppe. Hauptsache, er kann hierbleiben.«
    »Na ja, Özlem könnte sich immerhin mit ihrem Mann unterhalten«, gab ich zu bedenken. »Außerdem kennst du ihn doch erst seit drei Wochen.«
    »Na und, du warst mit Frank drei Jahre zusammen, und ihr habt trotzdem nicht geheiratet.«
    »Wir hatten uns eben auseinandergelebt.« Außerdem war es unfair, mich als Beispiel zu nehmen, da ich nun wirklich nicht der dreißigjährigen Durchschnittsfrau entsprach, die sich in der Vorhochzeitstestphase mit dem Vater ihrer zukünftigen Kinder befand. Aber aus Erzählungen wusste ich durchaus, dass diese Testphase länger als drei Wochen dauern sollte.
    »Was soll schon schiefgehen?«, fragte Tina, dabei war sie doch sonst in Beziehungsangelegenheiten auch nicht so naiv. »Aygün ist nett, hilft mir sogar im Laden, und im Bett klappt’s auch gut mit uns.«
    »Wie bitte, du hast mit ihm geschlafen?« Ich sah sie entsetzt an.
    »Natürlich. Glaubst du etwa, ich heirate die Katze im Sack?«
    Na wunderbar, Tina hatte das Ganze längst von vorne bis hinten geplant. Im

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