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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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fangen Sie auch schon zu weinen an. Das Zeug steckt noch so in meinen Kleidern, daß ich mich nicht in seine Nähe wage. Halten Sie die Festung. Ich komme in zwanzig Sekunden mit ein paar Helfern zurück.«
    Kxon und noch einer von Darzeks Detektiven brachten die zerbrechliche, kostbare Fracht in das geheime Hauptquartier. Darzek scheuchte seine gesamte Mannschaft auf. Vier sollten die Wohnung der Quarmer untersuchen und jeden festnehmen, der sie betrat. Einer machte sich auf die Suche nach einem vertrauenswürdigen Dolmetscher, der die Sprache von Quarm beherrschte. Drei sollten herausfinden, ob es noch mehr Quarmer auf Yorlq gab. Sechs machten sich auf den Weg, um seine Wohnung zu säubern und die zehn Toten zu beseitigen, und drei kümmerten sich um die Frage, wie Unbefugte einen Privat-Transmitter betreten konnten.
    »Zuallererst ziehen wir aus dieser Wohnung aus«, sagte Darzek düster zu Miß Schlupe. »Wir besorgen uns ein Haus, in dem wir eine ganze Garnison unterbringen können.« Er wandte sich Kxon zu. »Was gibt es?«
    »Der Quarmer ist tot, Sire.«
    Darzek winkte müde ab. »Gut. Dann müssen wir elf Leichen loswerden. Besorgen Sie das und erkundigen Sie sich anschließend, ob auf dem Hesr Häuser zu verkaufen sind.«
    Er setzte sich niedergeschlagen. Miß Schlupe blieb stehen und klopfte nachdenklich mit dem Absatz auf den Boden. »Eine ganz merkwürdige Sache«, sagte sie.
    Darzek nickte. »Und sie gehen ganz anders als auf Primores vor. Keine Augen des Todes. Sie wollten uns lebend. Mich würde interessieren, weshalb. Erzählen Sie, wie sich alles ereignet hat.«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich ging durch den Transmitter, und einer sprang mich von hinten an. Ich erledigte ihn, aber dann kamen noch fünf. Sie verschnürten mich und brachten mich weg.«
    »Sie scheinen die Leute beeindruckt zu haben«, grinste Darzek. »Deshalb hat man mich mit zehn Schlägern empfangen.«
    »Ich brach ihnen ein paar Zweige ab und zerfetzte ihnen auch die Rinde, aber diese verdammten Kerle sind stark. Und schwer!«
    »Dennoch, sie wollten uns lebend haben. Ich frage mich, ob sie ihrer Sache vielleicht nicht sicher waren und es deshalb mit einem unauffälligen Schachzug versuchten.«
    »Was versuchten?«
    »Herauszubringen, ob wir tatsächlich Agenten des Höchsten sind. Wir haben unsere Spuren auf Primores wunderbar verwischt. SECHS starb so schnell, daß er keinen Bericht mehr abgeben konnte. Die Dunkelheit wußte vermutlich, daß ein Agent des Höchsten unterwegs war, und plötzlich war die Nachrichtenverbindung mit Primores unterbrochen. Natürlich wurde das Schweigen mit dem neuen Agenten in Beziehung gebracht. Seit dem Vorfall auf Primores sucht uns die Dunkelheit wie die berühmte Stecknadel. Niemand weiß, wie wir aussehen, wann und wo wir aufkreuzen und wie unsere Pläne sind. Deshalb wollten sie uns lebend fangen und aushorchen. Sie wußten nicht, ob wir die Gesuchten waren.«
    »Und weshalb das plötzliche Interesse? Haben wir uns verdächtig benommen?«
    »Ich zumindest. Es kann kein Zufall sein, daß sich die Ereignisse zuspitzen, seit ich den Vorschlag gemacht habe, mit der Dunkelheit zu handeln.«
    »Das hätten Sie nicht tun sollen.«
    »Ich hätte es schon längst tun sollen. Nur die neun Händler wissen von meinen Plänen. Ich hatte den Verdacht, daß einer von ihnen ein Agent der Dunkelheit sein könnte, und jetzt bin ich überzeugt davon. Ich muß nur noch herausfinden, wer es ist.«
    »Und wenn es alle neun sind?« fragte Miß Schlupe.
     

 
11.
     
    Der berühmte und geheimnisvolle Gul Darr gab sein erstes Gastmahl. »Gul Darr kann seine Freunde nicht enttäuschen«, sagte Darzek orakelhaft. »Man wird etwas Besonderes von ihm erwarten.«
    Die Räume waren mit folkloristischem Schmuck ausgestattet. Netze aus buntem Krepp hingen von der Decke, Ballons tanzten in Luftströmungen, Gummi-Imitationen von Gul Darr hingen an Stricken und vollführten graziöse Verbeugungen, wenn man die Beine zusammendrückte, raffinierte Scheinwerfer tauchten die Säle in ein gedämpftes, stets wechselndes Licht. Drei von Darzeks Detektiven standen gut sichtbar in der Nähe des Transmitters, um sich ungebetener Gäste anzunehmen und den Geladenen die Verlegenheit zu ersparen, als erste zu kommen. Ein vierter lauerte in der Nähe, um die ankommenden Gäste mit Konfetti zu überschütten.
    Darzeks Unter-Händler trugen hübsche Uniformen und reichten den Gästen Erfrischungsgetränke. Ihre eigentliche Aufgabe war es, die

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