Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
Vom Netzwerk:
Geschäfte machen und sie dennoch fürchten«, erwiderte Darzek trocken. »Dann wundert mich noch, woher er so sicher weiß, daß die Dunkelheit kommt. Haben Sie irgendwelche Anzeichen entdeckt, die darauf hindeuten könnten?«
    »Nein«, sagte Rhinzl nach kurzem Schweigen. »Nach welchen Anzeichen müßte man denn Ausschau halten?«
    »E-Wusk weiß es – oder glaubt, daß er es weiß.«
    »E-Wusk ist ein kluger Händler, und er kennt die Gebräuche vieler Welten. Ich würde es nicht wagen, seinen Worten zu widersprechen. Dennoch – mir ist nichts aufgefallen.«
    »Sie haben die Dunkelheit schon erlebt«, sagte Darzek und warf einen Blick auf den schwach beleuchteten Koloß. »Ihre Ankunft dürfte Sie nicht überraschen.«
    »Nein. Aber ich hatte sie noch nicht so bald erwartet. Ich muß das mit E-Wusk besprechen.«
    »Dann gehen Sie lieber gleich morgen zu ihm. Ich habe den Eindruck, daß es übermorgen zu spät sein könnte. Haben Sie je von einer Welt namens Quarm gehört?«
    »Dort hatte ich mein letztes Hauptquartier. Weshalb fragen Sie?«
    »Ich habe etwas erstanden, das angeblich Quarmer-Kunst ist. Ich wollte wissen, ob es hier Quarmer gibt, die mir das bestätigen können.«
    »Ich habe in letzter Zeit keine gesehen.«
    Darzek entschuldigte sich und spielte wieder die Rolle des Gastgebers. Alle Bingopreise waren verteilt worden. Viele der Gäste fanden das Spiel so spannend, daß sie auch ohne Preise weiterspielten, aber die anderen suchten sich neue Ablenkungen. Die Wassertänzer hatten ihren Sport wieder aufgenommen, und Darzek beobachtete sie. Kurze Zeit später kam Kxon und berichtete ihm, daß er nichts entdeckt hatte. Auch die Unter-Händler hatten nichts erfahren.
    Miß Schlupe äußerte ihre eigene Meinung zum Verlauf des Abends. »Es ist ein Fehlschlag«, sagte sie.
    »Nicht ganz«, meinte Darzek. »E-Wusk hat mir etwas sehr Interessantes verraten.«
    »Wenn nur der Quarmer am Leben geblieben wäre«, sagte Miß Schlupe traurig. »Wir hätten seine Knochen schienen sollen.«
    »Da ist Gul Halvr. Moment. Ich möchte sehen, was er zu E-Wusks Vorhersagen meint.«
    Gul Halvr hielt wenig davon, und er sagte es auch. Darzek ging weiter zu Gul Kaln, der E-Wusks Befürchtungen ignorierte.
    »Wenn wir herumsitzen und uns Sorgen machen, bleibt die Dunkelheit auch nicht stehen. Sobald sie hier ist, gehen wir eben. Ich glaube, wir alle haben gelernt und unsere Gewinne an einem sicheren Ort angelegt.«
    Gewinne ... Handel. Darzek hörte höflich zu, als Gul Kaln ihm von seinem neuen rucb -Hanf erzählte, drückte sein Bedauern aus, daß er ihm seinen Überschuß an dlk -Zucker nicht abnehmen konnte und verabschiedete sich unter dem Vorwand, daß er nach den anderen Gästen sehen müsse. Sie vergnügten sich, und das hieß, daß sie bis spät in die Nacht hinein bleiben würden.
    Unauffällig ging er in den Garten hinaus und betrachtete die drei kleinen Monde von Yorlq, die wie Untertassen tief am Horizont hingen. Alles war friedlich. Aber Darzek merkte, daß er auch hier draußen nicht ruhiger denken konnte. Alles, was er bisher getan hatte, war in einer Sackgasse verlaufen. Er wußte wenig mehr über die Dunkelheit als am Anfang.
    Die Tür wurde aufgezogen. Kxon rief mit schriller Stimme: »Sind Sie das, Gul Darr? Kommen Sie schnell!«
    Darzek lief. Im Empfangsraum traf er auf mehrere Gäste, darunter Gul Ceyh, die sich übergaben.
    »Einen Arzt!« sagte er schnell.
    »Gud Baxak holt bereits einige«, sagte Kxon.
    »Einige?« Darzek wirbelte herum und lief in den Aquaraum. Er fürchtete das Schlimmste.
    Und er hatte recht. Seine Gäste lagen auf dem Boden, elend und stöhnend. Miß Schlupe lief händeringend umher, und als Darzek sie ansprach, brachte sie keinen Ton hervor.
    Dann marschierte ein Korps von Ärzten herein, angeführt von Gud Baxak, und das Übel verschwand so schnell, wie es gekommen war. Die Gäste sahen verheerend aus, aber zu Darzeks Staunen waren sie nicht ärgerlich, sondern entschuldigten sich für die Mühe, die sie ihm gemacht hatten.
    Das Gastmahl ging rasch zu Ende. Darzek holte einen Roboter, der alles säuberte. Miß Schlupe, die sich endlich beruhigt hatte, sah Darzek wie ein kleines Kind an, das eine Tracht Prügel erwartete.
    »Was war mit dem Essen los?« fragte er.
    »Es war nicht das Essen«, gestand sie furchtsam.
    »Was dann?«
    »Also, keiner von ihnen wollte reden, und da dachte ich, ich müßte ihnen die Zunge ein wenig lockern. Ich – ich servierte ihnen – mein

Weitere Kostenlose Bücher