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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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...
    »Mann, überlege doch!« sagte er sich vor. »Es sind keine Blutspuren in der Wohnung, also wurde sie nicht erschossen. Sie kämpfte – siehe der Stuhl. Die Leute wollten sie lebend. Sie wollten ...«
    Er betrachtete feindselig den Transmitter. »Sie wollten uns beide, und Schluppy hat ihnen Arbeit für zwei gemacht. Sonst wären sie gleich hier geblieben und hätten auf mich gewartet. Das heißt, daß sie kommen werden, sobald sie ihre gebrochenen Knochen geschient haben.«
    Er ging in sein Schlafzimmer und beobachtete durch einen pistolengroßen Schlitz den Transmitter. Dann zog er die Automatik.
    Sie kamen. Darzek blinzelte, als der erste über die Matte hinwegsprang. Es war der gleiche knochige Nacht-Typ, den er auf Primores kennengelernt hatte. Inzwischen wußte er, daß diese Leute auf Quarm, einer verlorenen Welt, wohnten.
    Er hatte nicht gewußt, daß es Quarmer auf Yorlq gab.
    Ein zweiter sprang herein, dann ein dritter und ein vierter. »Fünf, sechs«, murmelte Darzek. »Die bringen eine ganze Armee mit.«
    Er zählte ungläubig. Zehn Quarmer standen da, und einige trugen Verbände. Nicht einmal Miß Schlupe wäre mit dieser Anzahl fertig geworden. Aber wahrscheinlich hatte sie ihren Entführern so zugesetzt, daß sie beim zweitenmal Verstärkung mitgenommen hatten.
    »Ich muß sie erschrecken«, überlegte Darzek. »Und zwar so, daß sie schleunigst wieder umkehren. Sobald der erste den Bestimmungsort wählt ...«
    Er schlich zu einem geheimen Wandfach, in dem sich ein Teil seines Arsenals befand. Nachdenklich studierte er seine Schätze. Dann holte er eine Tränengasbombe heraus. Er öffnete geräuschlos die Schlafzimmertür. Sie standen im Empfangsraum und flüsterten. Er bückte sich und rollte die Bombe über den Boden.
    Dann lief er zurück zum Wandschlitz. »Alles hinlegen!« rief er mit donnernder Stimme.
    Der Befehl hallte von den Wänden wider. Er mußte den Quarmern wie ein Befehl aus einer anderen Dimension vorkommen. Sie wirbelten herum und starrten ängstlich umher. Dann zerplatzte die Tränengasbombe, und im Nu keuchten und husteten sie.
    Einer sprang zum Transmitter, wählte eine Zahlenkombination und versuchte zu fliehen. Darzek zielte kühl und drückte ab.
    »Weg vom Transmitter!« schrie er und schoß noch einmal. Die anderen zogen sich hustend und würgend zurück. Einer nach dem anderen brach mit zuckenden Gliedern zusammen.
    Darzek trat vorsichtig an einen der Männer heran. Er war tot.
    Achselzuckend ging er an den Transmitter und prägte sich die Kombination ein. Dann lud er seine Automatik nach und trat in den Rahmen.
    Ein einziger Quarmer stand ihm gegenüber. Er war auf einen Stuhl gepackt und in Bandagen gehüllt, und er sah Darzek mit hilflosem Entsetzen an. »Ich möchte nicht, daß du vor Schreck stirbst«, murmelte Darzek und machte einen weiten Bogen um den Verletzten.
    Im anliegenden Raum fand er eine Gestalt, die wie eine Mumie von Fesseln umwickelt war. Miß Schlupe. Sie lächelte ihn an.
    »Wie ein schlechter Krimi«, sagte sie fröhlich. »Nur wäre da die Heldin jung und schön, und der Held würde keine Tränen vergießen.«
    »Ich vergieße keine Tränen«, knurrte Darzek, als er sie befreite. »Das heißt, ich vergieße schon welche, aber das kommt von der Tränengasbombe.«
    »Jetzt haben Sie aber meine Gefühle verletzt. Haben Sie einen dieser langen Unkrautstengel tot aufgefunden? Er packte mich von hinten, und als ich ihn wegschleuderte, fiel er auf den Schaukelstuhl und zerbrach ihn. Hoffentlich hat er das gebüßt.«
    »Das könnte der Kerl von nebenan sein. Er sah beschädigt aus. Können Sie gehen?«
    »Sie haben mir das Blut abgeschnürt, verdammt noch mal.«
    Sie massierte ihre Beine, und als sie endlich stehen konnte, führte er sie in den Raum nebenan. Der Quarmer hatte das Bewußtsein verloren, aber er atmete noch.
    Darzek untersuchte ihn vorsichtig. »Sie scheinen bei der geringsten Aufregung zu sterben. Erinnern Sie sich an den einen, den Sie auf Primores zu Tode erschreckten? Ich habe eben zehn erschreckt – mit dem gleichen Erfolg. Entweder das, oder sie waren allergisch gegen Tränengas.«
    »Zehn! Die Wohnung muß ja wie ein Reisighaufen aussehen.«
    »Eine treffende Beschreibung. Es tut mir leid, daß sie starben, wirklich. Ich freute mich schon auf ein langes Gespräch mit ihnen. Gehen wir mit dem letzten Krieger schonend um.«
    »Vielleicht ist Tränengas ein Unkrautvertilger.«
    »Vielleicht.« Er gab ihr seine Automatik. »Jetzt

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