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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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unbehaglich.
    »Angenommen, ein Händler wie E-Wusk tritt mit der Dunkelheit in Verbindung und vereinbart den Austausch von Waren. Er würde selbstverständlich eine Liste von Handelsgütern aufstellen, mit denen er großen Gewinn machen kann ... also Waren, die es nur in den Welten der Dunkelheit gibt. Und er muß Waren wählen, von denen er sicher ist, daß es sie auf unseren Welten nicht mehr gibt. Wie erfährt er das am einfachsten? Er fragt öffentlich an, wer die Dinge, mit denen er ins Geschäft einsteigen möchte, noch in seinen Lagern führt. Und er wird aus den Welten der Dunkelheiten nur diejenigen exportieren, die bei uns nicht mehr aufzutreiben sind. Deshalb schließe ich, daß E-Wusk mit der Dunkelheit handelt oder es zumindest beabsichtigt.«
    Er sah von einem zum anderen und verfluchte das schwache Licht. Alle schienen sich zu bemühen, eine günstigere Schlußfolgerung als er zu finden.
    »Was hat das mit uns zu tun?« fragte Gul Ceyh mit einem Mal. »E-Wusks Geschäfte gehen uns nichts an.«
    »Ich dachte, Sie seien Händler«, erwiderte Darzek.
    Schweigen.
    »Weshalb sollten wir E-Wusk das Feld überlassen?« fragte er.
    Schweigen.
    »Sie alle haben die Dunkelheit erlebt. Wie könnte man es anstellen, um in den Welten dort einen Handel aufzubauen?«
    Schweigen.
    »Sie kennen eingeborene Händler. Sie kennen ihren Bedarf. Ich finde, wir sollten ein Bündnis schließen und uns am Geschäft beteiligen. Wie könnte man am einfachsten vorgehen?«
    »Es ist unmöglich«, sagte Gul Brokefa ruhig.
    Mehr konnte man nicht aus ihnen herausholen.
    Die Versammlung löste sich auf, und Darzek verabschiedete sich umständlich von allen Händlern. Insgeheim würde jeder einzelne über den Coup von E-Wusk nachdenken. Sie waren Händler.
     
    *
     
    Miß Schlupe hatte eine Notiz im Büro hinterlassen. »E-Wusk möchte Sie sprechen.« Darzek wollte E-Wusk nicht sprechen, aber er ging sofort in sein Büro und wurde mit dem üblichen herzlichen Gepolter begrüßt.
    »Dieser Idiot Azfel war hier«, sagte E-Wusk. »Sagte, er wüßte, wo ich eine halbe Schiffsladung hsof -Kristalle bekommen könnte. Ich erwiderte, daß ich an solchen Kleinigkeiten nicht interessiert sei. Oh-hoho!«
    »Allzuviel Aufmerksamkeit sollte man dem Angebot nicht schenken«, meinte Darzek.
    »Natürlich nicht. Azfel hatte ich ohnehin nie im Verdacht. Er ist kein Abenteurer.«
    »Nein, aber er ist ein guter Händler. Wenn genug Profit für ihn herausschaut, würde er sich auch auf ein Abenteuer einlassen.«
    »Mmm – schon möglich«, sagte E-Wusk leise. »Das würde jeder von ihnen. Vielleicht sogar ich.«
    »Übrigens – ich komme eben von einer Versammlung bei Gul Rhinzl.« E-Wusk beugte sich gespannt vor.
    »Einige der Händler haben ihre Neugier geäußert. Ihnen kommen Ihre Nachfragen sonderbar vor.«
    »Oh-hoho! Sie möchten einen Teil des Gewinns in ihre fetten Finger bekommen. Ich kenne sie.«
    »Das weiß ich. Sie schickten übrigens Gul Azfel zu Ihnen.«
    »Wirklich? Oh-hoho!« Er drehte sich mit einem Ruck herum. »Wenn einer von ihnen mit den Welten der Dunkelheit handelt, hat er nicht die Absicht, auch mit mir zu handeln.«
    »Vielleicht gibt es gut entwickelte Absatzmärkte.«
    »Das wäre möglich.«
    »Ich muß mir etwas Neues ausdenken. So kommen wir nicht weiter.«
    Er berichtete nicht ganz wahrheitsgemäß von der Versammlung der Händler und ließ einen schallend lachenden E-Wusk zurück. Dann begab er sich in seine Wohnung. Dort blieb er konsterniert auf der Warnmatte stehen. Er merkte gar nicht, daß der Alarm schrillte.
    Miß Schlupes Schaukelstuhl lag geknickt am Boden. Darzek starrte ihn entsetzt an. »Schluppy!« rief er.
    Er lief von Zimmer zu Zimmer. Die Wohnung war leer.
    Er kehrte zum Stuhl zurück. Das Holz war zwar schwach und nicht gerade für Miß Schlupes wilde Schaukeleien geeignet, aber sie hatte das Möbel geliebt. Sie hätte es niemals absichtlich zerstört.
    Darzek wußte genau, was geschehen war. Während er ausklügelte, wie er die Dunkelheit erledigen konnte, hatte die Dunkelheit ihn gefunden.
     
    *
     
    Sein erster Gedanke war, sie im Büro oder in Kxons Hauptquartier zu suchen. Doch als er am Transmitter stand, drehte er sich hilflos um. Miß Schlupe hatte die Wohnung nicht freiwillig verlassen. Davon zeugte der zerbrochene Stuhl.
    Jemand hatte es geschafft, einen Transmitter, der nur auf persönlichen Daumendruck funktionierte, zu betreten. Das mußte er später untersuchen. Im Augenblick

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