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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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Unterhaltung mitanzuhören. Er hätte das lieber seinen Detektiven überlassen, aber Kxon und die anderen Yorqler waren einfach zu schwerhörig.
    Darzek verteilte Spielzeugtrompeten und führte die Gäste durch sein neues Haus, das ebenso elegant wie alle anderen auf dem Hesr war. Einige Abänderungen gab es, die den Gästen sonderbar vorkamen – eine Tür nach außen beispielsweise, die in einen Garten führte. Und diesen Garten konnte man von Fenstern aus betrachten.
    Gula Azfel, mit ihren Töchtern im Schlepptau, inspizierte das neue Haus in Ekstase. Ein Bauwerk dieser Größe konnte nur bedeuten, daß Gul Darr endlich doch an eine Heirat dachte, und so nahm sie ihn eine Stunde für sich in Anspruch und wartete wie ein Habicht auf eine unbedachte Bemerkung, die man als Antrag auslegen konnte. Schließlich gelang ihm die Flucht, und er sah nach seinen anderen Gästen.
    Sie waren vergnügt wie Kinder bei ihrem ersten Fest. Der Aqua-Raum entzückte sie, denn von den Flößen strömten Farben aus, sobald man sie betrat. Sie verwandelten das Becken in ein buntes Kaleidoskop. In der Arena hatte Darzek anstelle der kämpfenden Pflanzen ein Bingo-Spiel aufgebaut, das von Gud Baxak geleitet wurde. Aber die Halle war noch leer. Die Gäste wanderten lieber umher, drückten die Gummipuppen und bewarfen sich mit Konfetti. Oder sie bewunderten Gul Meszk, der hoch in die Luft sprang und seine Hörner in die Luftballons stach, daß sie zerplatzten.
    Die Erfrischungen hatten Miß Schlupes ganze Phantasie erfordert, doch es schien, als hätte sie für jeden Geschmack etwas beigesteuert, von Gul Kalns Essig-Insekten bis zu den Kaktuspasteten, die Gul Isc krachend zerbiß.
    »Ein toller Erfolg«, sagte Darzek, als er sie schließlich entdeckte.
    Sie winkte ab. »Das war doch gar nichts. Jede Mutter, die für ihr Kind eine Geburtstagsfeier gibt, ist vor das gleiche Problem gestellt: Sie muß ein Haus voll Ungeheuer beschäftigen.«
    »Sie haben wirklich etwas Kindliches an sich«, meinte Darzek. »Aber die Party läuft glatt ab.« Er zuckte zusammen, als er einen Unter-Händler mit einem Tablett vorbeigehen sah. »Das war der merkwürdigste Salat, den ich je gesehen habe. Ich hoffe, Sie haben keinen der Gäste darin verarbeitet?«
    »Tsk. Haben Sie in der letzten Viertelstunde die Runde gemacht?«
    »Nein. Ich war auf der Suche nach Ihnen.«
    »Die Gäste scheinen zu verschwinden. Merken Sie, wie still es geworden ist? Seit mindestens zwanzig Minuten tutet keiner mehr auf den Trompeten. Sie können doch nicht gehen, ohne sich formell zu verabschieden, oder?«
    »Ich glaube nicht. Ich werde einmal nachsehen.«
    Die Räume waren erschreckend leer. Nicht einmal im Aqua-Raum hielten sich Tänzer auf.
    Auf der anderen Seite des Aqua-Raumes hatte sich eine Traube um den Eingang der Arena gebildet. Irgendwo im Innern hörte man Gud Baxaks schrilles Tremolo. Darzek schob sich durch die Menge. Am ersten Tisch saß Gul Ceyh, der elf Arme mit je einem Auge am Ende hatte. Er spielte zweiundzwanzig Bingokarten mit Leichtigkeit. Alle Plätze an den Tischen waren besetzt. Sogar auf dem Boden und an den Rampen saßen Spieler. Zuschauer umdrängten sie und warteten auf freiwerdende Plätze.
    Darzek paßte auf, daß er auf niemanden trat, als er sich durch die Menge quetschte. Am gegenüberliegenden Eingang standen ein paar Unter-Händler müßig mit Tabletten herum. Niemand dachte an Essen, und kaum jemand redete.
    Darzek ließ Miß Schlupe ausrichten, daß noch mehr Kartenspiele verlangt wurden.
    Durch den Exodus in die Arena war E-Wusk allein zurückgeblieben. Die scharwenzelnden Unter-Händler hatten ihn verlassen, doch es schien ihm nichts auszumachen.
    Darzek blieb bei ihm stehen. »Fühlen Sie sich nicht wohl?« fragte er. »Ich habe Sie heute abend noch nie lachen gehört.«
    E-Wusk seufzte schwer. »Ich sehe wenig Grund zum Lachen, Gul Darr. Ich werde den Gedanken nicht los, daß diese fröhlichen Feste bald für immer vorbei sein werden.«
    »Wenn das stimmt, teile ich Ihre Sorge.«
    »Es stimmt«, sagte E-Wusk und seufzte wieder. »Hätte ich gewußt, daß Sie ein Haus kaufen wollten, so hätte ich Ihnen das meine zur Verfügung gestellt. Ich verlasse Yorlq noch vor Ablauf dieser Periode.«
    »Das tut mir leid«, sagte Darzek, und er meinte es ernst. »Aber weshalb der plötzliche Entschluß? Haben Sie es aufgegeben, der Dunkelheit zu trotzen?«
    »Ich habe sie viermal kommen gesehen. Sie hat mich viermal erwischt. Plötzlich habe ich nicht

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