Wächter der Macht 01 - Intrigen
Luke ließ seine Züge einen ernsthafteren Ausdruck annehmen, »Ich bitte um Verzeihung. Ich wollte Euch nicht in die Irre führen. Ich habe bloß gerade einige gute Neuigkeiten über meinen Jungen erfahren - Ben. Gerade vor einigen Stunden ist es ihm gelungen, auf Lorrd eine Reihe von Leben zu retten.«
Niathal nickte. Ihre vorstehenden Augen waren überraschend versiert darin, kühlen Missmut auszudrücken. »Bewundernswert. Ich bin sicher, er wird zu einem großartigen Jedi-Ritter heranwachsen - in vielen, vielen Jahren, wenn diese neue corellianische Krise hinter uns liegt. Im Moment jedoch.«
»Im Moment«, unterbrach Pellaeon, »könnten wir einige allgemeingültigere, hoffnungsvolle Signale von einem Jedi gebrauchen.«
»Was das >hoffnungsvoll< angeht, bin ich mir nicht sicher«, sagte Luke. »Aber vielleicht ist es ein hilfreiches Signal. Wie Sie vermutlich dem Bericht entnommen haben, den ich Ihnen zukommen ließ, besteht kaum Zweifel daran, dass Thrackan Sal-Solo die Konferenz auf der Toryaz-Station sabotiert hat -oder zumindest hat er durch seine Untätigkeit zugelassen, dass sie sabotiert wurde.«
Omas' Mund verzog sich nach unten. »Unglücklicherweise ist der Unterschied zwischen diesen beiden Verhaltensweisen der zwischen der schwerwiegendsten Art von Verbrechen und gar keinem.«
»Gar keinem?« Luke sah entsetzt aus. »Ihr macht Scherze.«
»Nein.« In diesem Moment sah Omas wie ein Mann aus. der immun gegen Humor war. »Angenommen, er hat nicht für jene Informationen bezahlt, die ihm in der Botschaft angeboten wurden, die er erhalten hat - wie wollt Ihr beweisen, dass er die Botschaft dann überhaupt ernst genommen hat? Dass sie ihm glaubwürdig erschien? Denn er kann immer behaupten, dass für ihn das Ganze gar nicht glaubhaft gewesen ist, dass er dachte, die Mitteilung stammte von irgendeinem Spinner, und er aus diesem Grund keinerlei Handlungsbedarf sah, in welche Richtung diese Handlung dann auch immer gegangen wäre.«
Luke schüttelte den Kopf, nicht erfreut darüber, dass ihm eine derart belanglose Hürde einen Strich durch die Rechnung zu machen drohte. »Dennoch, wenn ein Einsatzteam in der Lage wäre, ihn gefangen zu nehmen und ihn nach Coruscant zu bringen, könnte sich ein Strafprozess, der von der Annahme ausgeht, dass er diese Informationen gekauft hat. über Monate hinziehen. Oder länger. Und Sal-Solo während dieser ganzen Zeit außer Gefecht setzen. Und das wäre ein Segen für den Friedensprozess.«
Die anderen tauschten Blicke. »Das«, sagte Niathal. »ist ein wesentlich pragmatischerer Vorschlag, als ich von einem Jedi erwartet hätte. Mir gefällt er.«
Luke lehnte sich zurück, »Jedis gehören zu den pragmatischsten Lebewesen in der gesamten Galaxis. Wir tendieren dazu, von der Annahme auszugehen, dass es besser ist, Dinge zu erledigen, als alle Feinheiten zu beratschlagen. Beispielsweise sind wir der Ansicht, dass Gerechtigkeit eine weit größere Tragweite hat als das Gesetz. Selbst die Justiz wird häufig überbewertet. Manchmal verhindern ihre langsam mahlenden Mühlen, dass jemand seiner gerechten Strafe zugeführt wird.«
»Wir werden uns über Eure Empfehlung beratschlagen«, sagte Omas. »Aber wir müssen das Ganze im Lichte des Präzedenzfalls betrachten, den wir damit schaffen. Wenn wir einen Planetenherrscher entführen, selbst wenn es ein VizeHerrscher ist, der theoretisch nach wie vor unserer eigenen Regierungsstruktur angehört, und ungeachtet unseres offenkundigen Rechts, einen verdächtigen Verbrecher in Haft zu nehmen, um ihm den Prozess zu machen, schaffen wir damit einen pragmatischen Präzedenzfall für die Entführung von Herrschenden innerhalb der Galaktischen Allianz. Faktisch könnte ich damit die Bühne für meine eigene potentielle Entführung bereiten.«
»Womöglich hätten wir hierfür den Segen - und wenn auch nur den inoffiziellen Segen - von Sal-Solos größtem Rivalen«, sagte Luke. »Meine Schwester hat mir von einem heimlichen Treffen mit Premierminister Denjax Teppler berichtet, und die unterschwellige Botschaft dieses Treffens war offensichtlich Tepplers Sorge, dass er nur so lange am Leben bleiben wird -und zwar sowohl politisch als auch wortwörtlich -, wie Sal-Solo
ihn als nützlich betrachtet.«
Pellaeon schnaubte, seine Miene wirkte amüsiert, aber verächtlich. »Genau das liebe ich an Politik«, sagte er. »Wir und eine corellianische Regierungsmarionette müssen uns womöglich miteinander verschwören, um einen
Weitere Kostenlose Bücher