Wächter der Macht 01 - Intrigen
sehen konnte. Er sah die Stolle, wo sie auf ihn treffen würde. Er stemmte sich gegen diese Stelle, zwang sie dazu, nicht nachzugeben, langsam zu.
Die Woge erwischte ihn. Er hatte das Gefühl, als würde er von einer riesigen Hand gestoßen, einer Hand, die extreme Hitze abstrahlte. Er rollte herum und schlitterte rückwärts, dann blieb er liegen.
Kein Geräusch war zu vernehmen. Seine Ohren fühlten sich so zerschlagen an, als hätte ein Wampa daraufgeboxt. Aber da war auch das sonderbare Gefühl von Frieden in ihm. als hätte er den ganzen Morgen lang trainiert und wäre bereit für eine Ruhepause.
Träge streifte er seine Robe von seinem Gesicht und stand auf.
Der Y-Flügler war verschwunden. Dort, wo er gewesen war, befand sich ein Krater, und in der Durabetonbarriere, die davor gestanden hatte, war eine grobkantige Lücke von vielen Metern Länge.
Die Gebäude, die der Explosion am nächsten gewesen waren, standen noch, doch sie neigten sich von der Quelle der Detonation weg, ihre metallenen Skelette verbogen; die Außenwände, die der Druckwelle ausgesetzt gewesen waren, waren eingedrückt oder fehlten vollständig.
Überall lagen Körper, über einige davon leckten Flammen, und einen kalten Augenblick lang dachte Ben, dass seine Bemühungen zu spät gewesen waren. Doch mit einem Mal begann einer der brennenden Männer auf dem Boden herumzurollen, um die Flammen zu ersticken, die von seinem Rücken und seinen Schultern aufstiegen, und ein paar Meter von ihm entfernt erhob sich eine Frau mit wackligen Beinen.
Ben sah Jacen auf sich zulaufen, doch dann, als er erkannte, dass sein Cousin nicht schwer verletzt war. schwenkte Jacen in Richtung der Opfer um. die sich noch immer nicht regten.
Ben entschied sich für eine in der Nähe befindliche Gruppe von Sicherheitspersonal und lief zu ihnen hin. Zunächst waren seine Schritte unsicher, doch dann, beim Laufen, gewannen sie an Entschlossenheit.
Eine Stunde später saß Ben in einem Hangar. Ein hell angestrichenes, aber antiquiertes Shuttle beherrschte das Zentrum des Gebäudes. Ben lehnte mit dem Rücken an einer gewellten Durastahlmauer, die unter seinem Gewicht ein wenig nachgab. Andere Rettungskräfte saßen an derselben Mauer, tranken Becher mit Kaff, den einige aus ihrer Einheit ausschenkten und tauschten grausame Geschichten über vergangene Explosionskatastrophen aus. Die meiste Zeit über ließen sie Ben allein, aber sie hatten ihm Kaff gebracht und ihm gesagt, dass er das gut gemacht hatte. Und jetzt war die Krise vorüber, und die Sanitäter und Feuerwehrleute ruhten sich aus und erholten sich ein paar Minuten lang, bevor sie zu ihren jeweiligen Stützpunkten zurückkehrten.
Jacen und Nelani betraten den Hangar durch die Hauptschiebetore. Sie entdeckten Ben und kamen auf ihn zu. Jacen setzte sich neben seinen Cousin, während Nelani stehen blieb.
»Du wirst es nicht glauben«, sagte Jacen.
Ben konnte ihn deutlich hören; ein sehr leises Klingeln in seinen Ohren war die einzige Nachwirkung der Explosionsfolgen. »Was?«
»Keine Toten.«
Ben sah ihn verdutzt an. »Keiner von denen ist gestorben?«
»Nicht einer. Nun. nicht mitgerechnet den Verrückten in dem Y-Flügler. Aber offenbar wird jeder der Sicherheitsleute durchkommen. Nicht ein Einziger befindet sich in kritischer Verfassung, teilweise dank ihrer Körperpanzer, aber größtenteils dank dir.«
Und Nelani sagte: »Während Jacen und ich uns über das Vorgehen gestritten haben, hast du das getan, was ein Jedi tun sollte - auf die Macht achten.«
»Also müssen wir uns heute ein Beispiel an dir nehmen, statt umgekehrt«, fuhr Jacen fort. »Ich habe mir außerdem gedacht, dass du dir eine Belohnung verdient hast.«
»Eine Belohung?«. fragte Ben.
»Der Rest des Tages gehört dir. Nelani und ich kehren zu Dr. Rotham zurück. Du kannst uns begleiten, du kannst eine Besichtigungstour machen, du kannst dir einen Landspeeder besorgen und deine Pilotenfähigkeiten verbessern, was immer du möchtest. Du hast genügend Credits, um über die Runden zu kommen, und ich glaube, du weißt, wie man zu Dr. Rotham kommt.«
Ben nickte. Er ließ nicht zu. dass es sich auf seinem Gesicht zeigte, aber sein Verstand raste - den Rest des Tages zu seiner freien Verfügung, unbeaufsichtigt! Das war wirklich eine Belohnung. Und er war sich vage darüber im Klaren, dass es ebenfalls ein Vertrauensbeweis war. »Danke«, sagte er.
Jacen erhob sich. Er und Nelani gingen auf demselben Weg wieder hinaus, auf dem
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