Wächter der Macht 01 - Intrigen
erhalten, um die Meisterin der Sith zu werden.«
»Oh, da irren Sie sich, Jacen.« Lumiya schüttelte den Kopf, wie um ihn für seine Ignoranz zu tadeln. »Ich hatte nie die geringste Chance. Meisterin der Sith zu werden. Ganz gleich, wie viel ich auch gelernt hätte.«
Jacen ging zur nächsten Büste in der Reihe; dies war das Gesicht eines Bothaners, wachsam und intelligent. »Warum nicht?«
»Die Macht ist die Energie alles Lebenden. Man interngiert damit, mit ihren Wirbeln und Strömen, durch seinen eigenen lebenden Körper. Es ist in Ordnung, ein oder zwei mechanische Teile zu besitzen - ein Implantat, einen Fußersatz. Aber um die Macht wahrlich zu beherrschen, ganz gleich, ob auf der hellen oder auf der dunklen Seite, muss man größtenteils organisch sein. Das bin ich nicht, und so kann ich mir die großartigsten, die wichtigsten Kräfte niemals aneignen.«
Jacen runzelte die Stirn. »Warten Sie mal. Das würde bedeuten, dass Darth Vader niemals der Lord der Sith hätte werden können - ein wahrer Meister.«
»Das ist richtig. Ich bin mir nicht sicher, ob er das jemals begriffen hat. Vielleicht hat es ihn nicht gekümmert. Er war von der Tragik in seinem Leben wie betäubt. Der Bothaner, den Sie sich da anschauen, war übrigens ein alter Familienfreund von Darth Vectivus. Hat Vectivus die Grundlagen des Verhandeln gelehrt.«
»Wollen Sie sagen, dass keine dieser Büsten einen Sith darstellt?«
»Das stimmt. Das hier ist kein Sith-Museum. Es ist eine Würdigung von Vectivus' Jugend und Leben. Seines Lebens, Jacen. Seiner Freuden und Erfolge.«
Jacen stützte sich mit dem Ellbogen auf den Kopf des Bothaners. »Also ist das die Falle.«
»Hm?« Lumiya schaute überrascht drein.
»Sie haben mich nicht hierhergelockt, um mich zu töten. Sie haben mich hierhergelockt, um mich davon zu überzeugen, den Weg der Sith einzuschlagen.«
»Ja.«
»Weil ich noch all meine Körperteile habe.«
Sie grinste ihn an. »Eigentlich nicht. Sondern, weil Sie es sind. Alle Omen, all die Konvergenzen, die in der Zukunft zusammenlaufen, sprechen dafür, besonders, da Sie bereits eine ganze Menge Sith-Ausbildung erfahren haben.«
»Erklären Sie das.«
»In einer Minute. Was hab ich gerade gesagt? O ja. Ich versuche nicht, Sie in einen zweiten Palpatine zu verwandeln. Wie Sie schon sagten, war er ein Psychopath. Zerstörerisch, gefühllos, manipulativ. Er wählte die dunkle Seite, um seine Ziele zu erreichen, war jedoch schwach und geistig so wirr, um von der dunklen Seite verdorben zu werden. Im Gegensatz zu Eurem Onkel Luke wurden Sie noch nicht von der hellen Seite verdorben, deshalb bin ich überzeugt, dass Sie den Versuchungen der dunklen Seite widerstehen können.«
»Ich habe genug gehört.« Die Stimme gehörte Nelani, und da war sie, schritt mit großen Schritten durch die Vordertüren herein, ihr ausgeschaltetes Lichtschwert in der Hand. »Genau wie du, Jacen, dessen bin ich mir gewiss.«
»Wo ist Ben?«, fragte Jacen.
Nelani schüttelte den Kopf. »Wir wurden getrennt.«
»Ihr wart nie zusammen«, sagte Lumiya. »Als Sie mit Ben gesprochen haben und er mit Ihnen, waren Sie tatsächlich hunderte Meter auseinander - Sie beide haben mit Macht-
Phantomen gesprochen. Dergleichen zu arrangieren ist an diesem Ort, wo es so viel Energie zu manipulieren gibt, eine Kleinigkeit.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Jacen zu. »Energie, die Sie sich zunutze machen könnten, in dem Bestreben, das Leben der Leute besser zu machen, wenn Sie wollen.«
»Schweigen Sie«, sagte Nelani.
Jacen wandte sich an Lumiya. »Wo ist Ben?«, wiederholte
er.
»Bewusstlos. Nicht verletzt. Wenn er aufwacht, wird er sich ein bisschen krank fühlen.« Lumiya zuckte die Schultern. »Wäre ich das Monster, von dem Sie dachten, dass ich es bin. wäre er jetzt tot. Jacen. Der Sohn des Mannes, der mich abgeschossen und meinen Körper vernichtet hat. Denken Sie darüber nach.«
»Denken Sie über das hier nach«, sagte Jacen. »Brisha -Shira - Lumiya. Wie auch immer Sie sich nennen mögen, es sind noch immer Anklagen gegen Sie offen, für Verbrechen, die Sie damals begangen haben, als Sie eine Imperiale waren. Was auch immer Sie jetzt sind, Sie müssen sich dem stellen.«
»Vielleicht.« Mit einem Mal sah Lumiya müde aus, entmutigt. »Ich wünschte bloß, Sie würden mich nicht vor Ihrer eigenen Furcht in Gewahrsam nehmen. Das ist traurig.«
»Furcht?« Jacen sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Ich habe nichts zu fürchten.«
»Sie
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