Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
würde. Der Offizier war nicht glücklich.
    »Wissen Sie, wann Colonel Solo wieder zurück sein soll, Sir?« Sag nicht Jacen, nicht vor seinen Männern. »Er ist spät dran.«
    »Colonel Solo kommt und geht, wie es ihm beliebt«, sagte Shevu.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    »Bist du auch so gut darin, Leichen zu finden?«
    »Nun.«
    »Tut mir leid, Ben.« Shevu schickte den Droiden mit einem scharfen Blick weg. »Wie es scheint, haben wir eine tote Gefangene verloren, und da es kaum möglich ist, dass sie hier ohne Hilfe rausspaziert ist, versuche ich, sie zu finden. Ich kann keinen Vorfallsbericht einreichen, wenn keine Leiche da ist.«
    Bens Magen sackte nach unten. »Ailyn Habuur, richtig?«
    »Richtig. Niemand hat die Leiche abgeholt. Aber sie ist weg.«
    Genau wie Jacen. Aber er wollte sich mit Onkel Han treffen. Ben versuchte, sich eine Antwort einfallen zu lassen, die diese nagende Furcht vergehen lassen würde, die er im Hinblick auf Jacen und Ailyn Habuur empfand. »Ist das von Belang?«
    Shevu hatte eine Art an sich, sein Kinn nach unten fallen zu lassen und einen so unverwandt anzublicken, dass deutlich wurde, dass er einen für einen Idioten hielt. »Ja, Ben,
    Gefangene, die in der Haft sterben, sind immer von Belang, und man wirft sie nicht einfach weg wie Abfall. Was weißt du über sie?«
    Ben zuckte mit den Schultern. »Sie war wütend und ängstlich.«
    »Von meinen CSK-Kollegen habe ich gehört, dass irgendjemand Fragen über sie gestellt hat.«
    »Ist sie irgendwie wichtig?«
    »Ich weiß es nicht. Du?«
    Ben schüttelte den Kopf. Er hatte das Gefühl, dass Shevu vorsichtig mit dem war, was er zu ihm sagte, und dass er Jacen - das war offenkundig - nicht besonders mochte.
    »Warum gehst du nicht nach Hause und besuchst deine Eltern?« Shevu ließ es wie einen Befehl klingen. »Falls Colonel Solo in der Zwischenzeit zurückkommt, werde ich ihm sagen, dass ich dich heimgeschickt habe.«
    Es war gut, dass jemand anders diese Entscheidung für ihn traf. Ben fragte sich, ob die Ereignisse der letzten Tage seinem Gesicht so deutlich anzusehen waren, dass sein Vater sie deuten konnte. Er hoffte es. Er war sich nicht sicher, ob er sie noch länger in sich hineinfressen konnte.
    Mom würde es besser verstehen. Sie hatte ihm einige Geschichten darüber erzählt, wie es gewesen war, die Hand des Imperators zu sein. Sie habe einige schlimme Dinge getan, hatte sie gesagt. Doch das hatte sie nicht zu einem schlechten Menschen gemacht, also war es bei Jacen möglicherweise genauso. Vielleicht hatte er einfach bloß ein paar schreckliche Dinge getan, aus denen er jedoch lernen konnte, um sie nie wieder zu machen.
    Ben rief zuerst an und bekam eine Automatenansage zu hören. Der Jedi-Rat tagte, also begab er sich zum Tempel und wertete eine Stunde lang in den Archiven. Die Versammlung ging weiter, und er war klug genug, gar nicht erst zu versuchen, sie zu unterbrechen. Also beschäftigte er sich damit, nach Daten über Ailyn Habuur zu suchen.
    Die Jedi-Archive waren schier unüberschaubar, eine seltsame Mischung aus uralten Texten und harten Fakten. Man sagte, dass Jedi zwischen den Archiven und den Meditationsbereichen alles über die inneren und äußeren Welten erfahren konnten, was sie wollten, wenn ihnen der Sinn danach stand.
    Er fand in keinen öffentlichen Aufzeichnungen irgendwelche Einträge über eine Ailyn Habuur - nicht einmal in den Kiffar-Unterlagen -, doch er stieß auf eine Menge Ailyns und Habuurs. Er fand Tausende. Das Ausmaß der Aufgabe entmutigte ihn, und er fragte sich, ob es überhaupt eine Rolle spielte, ob er irgendetwas herausfand oder nicht.
    Dann ertappte er sich dabei, wie er die Namen Nelani und Brisha betrachtete.
    Er war mit sich selbst übereingekommen, keine weiteren Fragen über diese fehlende Zeitspanne draußen bei Bimmiel zu stellen, die irgendwie damit geendet hatte, dass eine Jedi-Ritterin mit Namen Nelani Dinn und eine sonderbare Frau namens Brisha getötet worden waren. Er akzeptierte, dass eine Menge Dinge passiert waren, die er nicht zur Gänze verstand, doch sie verwirrten ihn noch immer, und Jacen erzählte ihm nichts darüber.
    Wie waren sie gestorben?
    Wie sind Brisha und Nelani gestorben?
    Er musste es wissen. Das Gefühl in seinem Innern sagte ihm, dass das, was Ailyn Habuur zugestoßen war, bedeutete, dass er sich das fragen musste, weil das alles veränderte. Irgendwie
    hing das alles miteinander zusammen.
    Nelani war leicht zu finden, weil er wusste,

Weitere Kostenlose Bücher