Wächter der Macht 02 - Blutlinien
wiederhole, Ihr gegenwärtiger Kurs führt Sie in eine militärische Exklusionszone, und wir werden das Feuer eröffnen, wenn Sie weiterfliegen.«
»Oh, du liebe Güte...«, sagte C-3PO. »Meister Jacen, seid bitte vorsichtig.«
»Entspann dich. Ich kläre das schon.«
Jacen schaltete auf einen offenen Kanal um. »Revival, hier spricht Colonel Jacen Solo von der Garde der Galaktischen Allianz.«
»Ihr Transpondersignal weist Sie als den Millennium Falken aus, ein auf Corellia registriertes Schiff.«
»Verzeihen Sie, Revival.« Er übermittelte einen verschlüsselten Identifikationscode an den
Kommunikationsoffizier des Kriegsschiffs. »Ich habe eine Verabredung im corellianischen Luftraum. Jetzt, da Sal-Solo tot
ist, werden sie nicht auf den Falken schießen.«
»Darüber hat man uns nicht informiert, Colonel.«
»Es ist eine Geheimoperation. Stellen Sie mich zu Ihrem befehlshabenden Offizier durch, und ich lasse ihn die Sache verifizieren.«
»Das wird nicht nötig sein, Sir. Denken Sie nur daran, sich bei Ihrer Rückkehr deutlich zu erkennen zu geben.«
»Ich werde in einem anderen Schiff zurückkommen. Eröffnen Sie nicht zu vorschnell das Feuer, in Ordnung?«
Die Revival erwiderte nichts auf seine Bemerkung, aber das war ein gutes Zeichen. Sie nahmen die Sicherheitsvorschriften ernst. Er überquerte die Sperrlinie und flog in die Exklusionszone, die einen orbitalen Ring von Industriestationen und Flottenbasen vom Rest der Galaxis isoliert hatte, sowohl vom Kontakt zu Corellia selbst abgeschnitten, als auch von äußeren Versorgungsrouten.
An Bord der Schiffswerften war es jetzt vermutlich nicht besonders spaßig. Zivile Arbeitskräfte absolvierten normalerweise eine Wochenschicht und wurden dann nach Hause geflogen, aber jetzt würden sie nirgendwo hingehen, und sie bekamen keinen Nachschub an Vorräten. Früher oder später würde ihnen das Essen ausgehen. Jacen hatte gehört, dass sie die Wasserrationen bereits eingeschränkt hatten; wie er kalkuliert hatte, ließ sich mit dem Wiederaufbereiten von Wasser nur ein Teil ihres täglichen Verbrauchs abdecken.
Als Jacen die planetare Grenze der Exklusionszone überquerte, schaltete er auf den zivilen Transponder um und sah jetzt für jede Luftraumkontrolle auf dem Boden wie ein weiteres kleines Schiff aus, das die Blockade durchbrochen hatte. Viele schafften das. Sie änderten bloß nicht viel an der allgemeinen Versorgungssituation, das war alles. Sobald er die
Freigabe der Luftraumkontrolle hatte, bezog er am Treffpunkt Position und ging nach hinten in den Frachtraum, um Ailyn Vels Leichensack ein letztes Mal zu überprüfen, der auf einer Repulsorbahre im Konservator lag.
C-3P0 trottete hinter ihm her, ganz Beklommenheit. »Gestatten Sie, Meister Jacen?«
Jacen hielt eine Hand hoch, um das Hilfsangebot des Droiden freundlich abzulehnen. »Ist schon in Ordnung, Dreipeo. Ich mache das.«
Was geschieht mit mir?
Jacen grübelte darüber nach, wie er sich von der Art Jedi, auf die Luke stolz war, zu jemandem entwickelt hatte, der imstande war, Gefangene und sogar andere Jedi zu töten. Irgendwann im Laufe dieser fünf Jahre der Suche nach Wissen über die Macht hatte ihn irgendetwas verändert. Er fragte sich, an welchem Punkt er imstande sein würde, Lumiya öffentlich aus der Versenkung zu holen.
Die Raumfähre seiner Eltern setzte sich neben den Falken und dockte an der Frachtluke an. Leia war als Erste im Frachtraum, und obwohl sie ihn sogleich umarmte, fühlte es sich förmlich an, kühl, als würde sie sich zurückhalten. Sein Vater folgte ihr; er sah geknickt aus. Es gab kein anderes Wort dafür. Er machte keine Anstalten, ihn in die Arme zu nehmen.
»Hallo.« Han schaute an ihm vorbei zu O3P0. Normalerweise nahm er nicht so viel Notiz von dem Droiden. »Hallo, Dreipeo. Sind die Noghri bei dir?«
Jacen ignorierte die Brüskierung. »Hallo, Mom. Hallo, Dad.« Was sagte man bei solchen Gelegenheiten? Er versuchte es einfach. »Ja, sie sind in der Kabine. Habt ihr etwas von Jaina gehört?«
»Nein.«
»Gibt es etwas, das du uns sagen möchtest?«, warf Leia ein.
Dann hatte Jaina ihnen nichts von dem Kriegsgerichtsverfahren erzählt. »Nein. Es geht ihr gut. Sie fliegt keine Kampfeinsätze.« Wenn sie die Sache für sich behalten wollte, konnte ihm das nur recht sein. »Ich bin sicher, Zekk hat ein Auge auf sie.«
»Gibt es sonst noch etwas, das du uns sagen möchtest, Jacen?« Leia sprach mit ihm, als wäre er ein Kind, das etwas
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