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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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weißt du über Ko Sai?«
    »Abgesehen von den Gerüchten?«
    »Momentan sind Gerüchte durchaus willkommen.«
    »Es hieß, dass sie während der Schlacht von Kamino getötet wurde, aber die allgemeine Ansicht ist, dass sie zu den Separatisten überlief. Dann gibt's da ein großes schwarzes Loch, und das nächste Gerücht lautet, dass jemand sie zurück nach Kamino geschickt hat.«
    »Ich hätte es mitbekommen, wenn.«
    »Ein Teil zur Zeit.«
    »Was?«
    »Körperteile. Nun, einige davon.«
    So etwas taten nur Entführer. Sie taten es für Credits - und das passte so gar nicht zu einem Überlaufen in Kriegszeiten. Also das war der Grund, warum Koa Ne wusste, dass irgendjemand Ko Sai aufgespürt hatte.
    »Finger?« Das waren die bevorzugten Körperteile für einen
    Entführer, wenn er jemandem klarmachen wollte, dass er es ernst meinte. »Außenliegende Ohren haben Kaminoaner schließlich nicht.«
    »Eher nicht. Teile, die sie wirklich brauchte, habe ich gehört.«
    Fett versuchte sich vorzustellen, was die Wissenschaftlerin getan haben könnte, dass man sie zerstückelte. Vielleicht hatte sie versucht, ihre Daten für sich zu behalten. Aber warum hätte man Körperteile von ihr zurück nach Kamino schicken sollen, sofern derjenige, wer auch immer sie gefangen hielt, nicht Druck auf ihre Regierung ausüben oder ihr eine Lektion erteilen wollte?
    Und die Daten waren nie verkauft worden. Wäre das der Fall gewesen, wären sie inzwischen benutzt worden. Und soweit er das sagen konnte, waren die Kaminoaner nie dazu aufgefordert worden, im Austausch irgendetwas - Credits oder Datenmaterial - herauszugeben.
    Das klang nach Rache. Und das half ihm nicht dabei, das zu finden, wonach er suchte.
    »Warum interessierst du dich für jemanden, der vor so langer Zeit verschwunden ist?«, fragte Beviin. »Wenn irgendwer will, dass du den Rest von ihr findest, ist es dafür ein bisschen spät.«
    Das war der Punkt, an dem die Dinge für Fett ungewiss wurden. Er hatte allein seinem Vater vertraut, der jeden Funken seiner Energie darauf verwandt hatte, seinen Sohn zu völliger Selbstständigkeit zu erziehen. Boba Fett jagte allein. Aber von Zeit zu Zeit wurde er daran erinnert, dass er auch der Mandalore war; er trug die Verantwortung für hundert Krieger und -das war der Faktor, der ihm die größten Probleme bereitete - für eine Nation, die nicht bloß keine geografischen
    Grenzen, sondern ebenso eine Nomadenkultur hatte, wenn auch einen Heimatplaneten, und einen Sektor und. Nein, nichts davon war klar definiert. Er war sich nicht sicher, was es noch bedeutete, der Mandalore zu sein.
    Und er fragte sich, ob er sich selbst in erster Linie als Mandalorianer und erst in zweiter Linie als Kopfgeldjäger sah.
    Das tat er nicht.
    »Verd ori'shya beskar'gam.« Beviin nahm einen Schluck von seinem Bier. »Ein Krieger ist mehr als seine Rüstung.« Fett sah ihn an. »Was?«
    »Ailyn. Trägt deine Rüstung, fliegt dein Schiff. Aber das ist kein Ersatz für Kampfgeist.« Beviin machte nie den Eindruck, als würde er ihn fürchten, und er nannte ihn niemals Sir. Natürlich würde das ein traditionsbewusster Mandalorianer auch nie tun. »Du sprichst immer noch kein Mando'a, oder?«
    »Basic und Huttese. In diesen Sprachen mache ich Geschäfte.«
    »Vielleicht brauchen wir ein bisschen weniger Geschäft und ein bisschen mehr Mandalore, Bob'ika.«
    Bob'ika. Einige der Kameraden seines Vaters hatten ihn als Kind so genannt. Sein Vater hatte das nie getan. Doch er ignorierte diese plumpe Vertraulichkeit. »Ich bin gerade beschäftigt.«
    »Nichts sonst, was ich für dich tun kann?«
    »Nein.«
    »Dann gehe ich jetzt besser. Melde dich einfach, wenn du irgendwelche Anweisungen für mich hast.« Beviin trank den Rest seines Biers und packte die ungegessenen Münzkrabben in eine Serviette, die er zusammenfaltete und in die Tasche steckte. »Schließlich bist du mein Mandalore.«
    Es hätte Sarkasmus sein können. »Du klingst heute sehr
    stammesverbunden.«
    »Der Geist der Zeiten. Scheint mich einzuholen.«
    Fett hatte Mandalore oder den umliegenden Sektor seit einigen Jahren nicht mehr besucht. Er fühlte sich dort nicht zuhause, wie Kamino es tat.
    Wir wissen nicht einmal, wie viele Mandalorianer es in der Galaxis gibt, Man braucht keine II) oder eine Geburtsurkunde, um einer zu sein - einer von uns.
    Beviin setzte seinen Helm auf und ging hinaus, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Ohne einen Drink vor sich, hatte auch Fett keinen Grund, hier noch

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