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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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regengestreiften Transparistahl nach Leia Ausschau.
    Er glaubte, dass man ihn letztlich doch erkennen würde, aber sobald er sich erst einmal daran gewöhnt hatte, nicht zielbewusst mit großen Schritten daherzukommen und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sondern sich wie ein »normaler« Mensch zu bewegen - sich an die Geschwindigkeit aller anderen anpasste, seine Schultern entspannte -, schien niemand ihn mehr zu bemerken.
    Er wurde bloß zu einem weiteren Bürger von Coronet, der sich einen Kaff genehmigte und auf dem Boulevard die Zeit verbummelte. An der Wand hinter ihm war ein Holoschirm, und das NewsNetz lief. Normalerweise spülten die Nachrichten als Teil des Hintergrundlärms über ihn hinweg, aber selbst über das Zischen des Dampfes von der Kaffmaschine an der Theke hinweg verstand er sehr deutlich die Worte Bombe und Corellianer.
    Genau wie jeder andere in dem Tapcafe. Schweigen breitete sich aus. Die Belegschaft schaltete sogar den zischenden Kaffdruckfilter aus, und jeder drehte sich auf seinem Stuhl oder Hocker um, um sich den Bericht anzusehen.
    Die Szenen aus Coruscant waren entsetzlich: Eine Schwebekameraaufnahme fuhr an einer zertrümmerten Hotelfassade nach unten, wo die Überreste eines Schildes -nur noch die Buchstaben ELI waren zu erkennen - an einem dünnen Strang Durastahlverstärkungsdraht von einem Turm baumelten. Die Kamera sank Stockwerk für Stockwerk bis zum Grund der Stadtschlucht und zeigte beim Abstieg weniger Schäden, um dann jedoch ein schockierendes Bild dessen einzufangen, was letztlich alles zu Boden gestürzt war: Speeder. Mauerwerk und Leichen. Han, ein Mann, für den Krieg nichts Fremdes war, schaute weg und schloss seine Augen.
    Das benommene Schweigen machte einer Debatte unter Fremden Platz, die von ihrer allgemeinen Entrüstung zusammengebracht wurden.
    »Das haben wir nicht getan«, sagte eine Frau.
    »Wir kämpfen fair.«
    »Wenn wir Coruscant bombardieren wollten, würden wir dazu die Flotte einsetzen.«
    »Die geben uns die Schuld dafür. Warum? Wissen die denn nicht mittlerweile, wie wir sind?«
    Nein, Terrorismus war nicht die Art und Weise, wie Corellia solche Dinge anging. Es gab militärische Sabotage, aber Corellianer waren in der Regel ziemlich eindeutig, wenn es darum ging zu bestimmen, was ein legitimes Ziel war und was nicht. Han fragte sich, ob die Explosion eine Art schlüpfriger verdeckter Operation von Coruscant und der Allianz im Allgemeinen war, um die Meinungen zu polarisieren, indem sie ihre eigenen Leute bombardierten.
    Ich drehe langsam durch. Ich spreche hier von Luke. Der Jedi-Rat würde den Senat mit so was nicht davonkommen lassen.
    Doch es gab alle möglichen Behörden, die der Senat vermutlich finanzierte und aus pragmatischen, plausibel widerlegbaren Gründen nicht allzu intensiv im Auge behielt. Luke brauchte nicht einmal etwas davon zu wissen. Im Grunde seines Herzens war er noch immer derselbe anständige, idealistische Junge, der er stets gewesen war.
    Dieser sogenannte Bombenanschlag wird uns endgültig entzweien.
    Han legte den Kopf in seine Hände und saß einen Moment lang da, während er sich fragte, was für Möglichkeiten er hatte, Corellia zu helfen, selbst wenn er hier nicht mehr willkommen war. Mit geschlossenen Augen griff er nach seinem Becher, der nicht mehr ganz dort stand, wo er dachte, dass er ihn abgestellt hatte.
    Jemand legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Han.«
    Es war ein Mann, und instinktiv wollte Han seinen Arm zurückreißen und seinen Blaster ziehen. Doch er hielt mitten in der Bewegung inne, die Hand einen Sekundenbruchteil von seinem Halfter entfernt. Der Mann war etwa fünfundzwanzig: dunkle Haut, schwarzes Haar, beinahe militärisch kurz geschnitten. Ein Fremder.
    »Du weißt also, wer ich bin.« Han war bereit, ihn auf der Stelle auf die Bretter zu schicken. »Nun, ich weiß aber nicht, wer du bist, Kumpel.«
    »Ihre Frau kannte meinen Vater.«
    Ah, Gejjen. »Beweis es.« Hau sah vertraute Bewegungen außerhalb des Fensters und Leia, die Kapuze ihrer Tunika übergestreift wegen des leichten Regens. »Wie hast du uns gefunden?«
    Gejjen - wenn er es war - senkte die Stimme beinahe zu einem Flüstern. »Als Sie das Apartment gemietet haben, haben Sie mit nicht verfolgbaren Credits bezahlt. Das ist eine Menge harter Währung - ungewöhnlich genug, um heutzutage Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.«
    »Von wem?«
    »Von unseren eigenen Sicherheitskräften.«
    »Also weiß CorSic, dass wir hier sind, und

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