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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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polierte Holz und die teure Polsterung ringsherum. »Hier ist es ziemlich gemütlich. Ich hatte Taris immer als tote Welt im Kopf.«
    »Vielleicht fühle ich mich deshalb damit verbunden.«
    »Warum?«
    »Die Leute denken oft, ich sei ebenfalls tot.« Der Witz wirkte jetzt nicht mehr ganz so lustig. Es gab keinen Grund, jemand anderem von seinem Zustand zu erzählen, noch nicht -und vielleicht niemals. »Also, was hast du für mich?«
    Fett setzte sich auf den Hocker neben Beviin und rückte sorgsam sein Halfter zurecht. Der Barkeeper - ein Menschenmann in mittleren Jahren, dessen hochgeschlossene Uniform genauso teuer aussah wie die Abendgarderobe seiner Gäste - formte mit nervösen Lippen lautlos eine Frage. Fett wusste, dass es vermutlich eine Erinnerung daran war, dass Sir seinen Helm abnehmen sollte. Er drehte den Kopf so, dass klar war, dass er den Mann durch sein Visier anblickte, und wartete darauf, dass er es sich anders überlegte. Das tat er. Fett wandte sich wieder an Beviin. »Schieß los.«
    »Thrackan Sal-Solo ist an mich herangetreten, mit einem Kopfgeld auf die ganze Solo-Familie.«
    Weißt du, jetzt hätte ich wirklich gern ein Bier. Würde mich gern ein wenig entspannen. Hab ich noch nie gemacht. Nicht wie normale Leute. »Direkt?«
    »Über einen Mittelsmann, aber er hat vergessen, wie gut meine Komlink-Überwachungsfähigkeiten sind. Und meine Kontakte natürlich.«
    »Ich frage mich, warum er nicht mich beauftragt hat, mir Solo vorzunehmen«, sagte Fett. Er zog die Münzkrabben in Betracht und überlegte es sich dann anders. »Jeder andere hätte es getan.«
    »Vielleicht denkt er, es würde dich langweilen. Und dass du zu teuer bist.«
    »Beides richtig.« Han Solo war bedeutungslos geworden, wirklich bedeutungslos. Ohnehin hatte Fett nie eine Fehde mit ihm gehabt, bloß eine Reihe von Kontrakten, und Kontrakte waren niemals persönlicher Art. »Also?«
    »Also, ich habe gehört, dass ein paar übernommen haben.«
    »Du nicht.«
    »Ich kille keine Familien. Ich jage Kriminelle. Ich will nicht
    selbst einer sein.«
    »Ich warte immer noch.«
    »In Ordnung. Gerüchte besagen, dass Ailyn wieder da ist und sich ebenfalls für den Kontrakt interessiert.«
    Fett war froh über die Intimsphäre seines Helms. Er empfand selten Überraschung, weil es in der Galaxis beinahe nichts mehr gab, das ihn überraschen konnte. Doch von dieser Neuigkeit fühlte er sich wie vor den Kopf geschlagen.
    Sein einziges Kind war am Leben. Seit der Yuuzhan-Vong-Invasion, bei der Milliarden ihr Leben verloren hatten, hatte er nichts mehr von ihr gehört. Wie alt war sie jetzt? Vierundfünfzig? Fünfundfünfzig?
    Irgendwie wusste ich, dass sie nicht tot ist.
    »Am liebsten würde sie einen Kontrakt auf mich übernehmen.« Sein Magen gefror. Nein, das meinst du nicht so: Du meinst, dass sie deine Tochter ist, wie sehr sie dich auch hasst, wie sehr sie dir auch die Schuld für den Tod ihrer Mutter gibt, und du stirbst, und du willst sie ein letztes Mal sehen. Sie ist alles, was du hinterlässt, um zu beweisen, dass du je existiert hat. »Wer weiß sonst noch davon?«
    Beviin - in den späten Fünfzigern, grauhaarig, aber mit einem Grinsen, das ihn wie ein schadenfrohes Kind wirken ließ - schien ihm besorgt in die Augen zu sehen. Für Mandalorianer schien Fetts Helm nie ein Hindernis zu sein: Irgendwie blickten sie geradewegs in sein Innerstes. »Ich nehme an, niemand weiß davon, immerhin nennt sie sich selbst Ailyn Habuur.«
    Fett wartete. Beviin nahm einen Schluck von seinem Bier und sagte nichts.
    »Und warum denkst du, dass sie Ailyn Vel ist?«
    »Meine Quellen berichten, dass sie um die fünfzig ist, eine Kiffar-Gesichtstätowierung hat und ein KTW-Kampfschiff fliegt, das du, glaube ich, wiedererkennen würdest. Aber ich glaube nicht, dass das irgendwem sonst in diesen Tagen viel sagt.«
    Seine Tochter hatte ihn genug gehasst, um ihn zu töten und sich sein Schiff und seine Rüstung zu nehmen - zumindest war es das, was ihrer Meinung nach passiert war. Hatte sie je herausgefunden, dass sie stattdessen einen Klon getötet hatte?
    Das war mehr als zwanzig Jahre her. Er wollte wissen, wo sie seitdem gewesen war, was sie getan hatte. Gleichwohl, das war töricht und kam viel zu spät. Er schob den Impuls beiseite.
    »Dann hoffe ich, sie ist vorsichtig«, sagte er.
    Beviin wartete mit erhobenen Augenbrauen auf weitere Reaktionen, doch er bekam keine. »Ist das alles?«
    »Ja. Ich interessiere mich mehr für Kaminoaner. Was

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