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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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vier-sieben-zwei und dreiundzwanzig. Zwei Blocks davon entfernt. Ist das in Ordnung?«
    »Okay.«
    Ben setzte sich auf den Rücksitz des Taxis, mit einer Hand auf dem Griff seines Lichtschwerts, und rutschte unruhig herum. Er hatte keine Angst gehabt, als er die CenterpointStation infiltriert hatte; das war auf gedankenlose Art und Weise aufregend gewesen, selbst wenn das Risiko, getötet zu werden, ziemlich hoch gewesen war. Es war ihm unmöglich erschienen, dass ihm irgendetwas hätte zustoßen können. Doch jetzt befand er sich inmitten von Menschen, die zu Gewaltausbrüchen bereit schienen, und obwohl er zu Hause in Galactic City war, war er verängstigt. Das Ganze hatte etwas. Animalisches an sich, etwas Wildes und Unberechenbares.
    Das Taxi wurde langsamer und nahm Kurs auf eine Landeplattform. Weiter vorn bei der Kreuzung der beiden Skylanes konnte Ben Polizeispeeder sehen, die den Verkehr regelten. Ein CSK-Einsatzschiff glitt über seinen Kopf hinweg, als er auf den Laufsteg hinaustrat, und sein Instinkt riet ihm, dem Verlauf des Stegs zu folgen.
    Also, was wirst du tun, wenn du dort hingelangst?
    Das war eine gute Frage, aber anstatt sie rational zu beantworten, ging Ben einfach dorthin, wo seine Macht-Sinne ihm sagten, dass er dort gebraucht wurde. Jacen ermutigte ihn stets, auf seine Gefühle zu vertrauen, und dieser Zeitpunkt war dafür so gut wie jeder andere. Er eilte den Laufsteg in die entgegengesetzte Richtung hinunter als die übrigen Passanten, die das Vernünftigste taten und sich von den Unruhen entfernten.
    Als er die Ecke umrundete, fand er sich hinter einer Meute wieder, die sich vor der corellianischen Botschaft versammelt hatte. Das Gebäude wurde belagert, und Wurfgeschosse krachten gegen die Permaglasfassade des Gebäudes und häuften sich auf dem marmornen Vorplatz. Die Botschaft lag an einem Platz, nicht an einer breiten Skylane mit einem Tausend-Meter-Abgrund darunter, was sie zu einem leichten, kaum zu verfehlenden Ziel für jeden machte, der Wurfgeschosse schleuderte. Das CSK-Einsatzschiff schwebte über ihren Köpfen. Ben konnte sehen, wie Beamte ihre Gewehre anlegten und sie dann wieder senkten.
    Bislang schien niemand am Boden eine Waffe gezogen zu haben. Doch die Menge brüllte Beschimpfungen.
    »Ihr Mistkerle! Ihr habt das Wasser vergiftet!«
    »Die hätten euren ganzen Planeten pulverisieren sollen, nicht bloß diese stinkende Centerpoint-Station!«
    Die Menge brüllte und drängte vorwärts, ehe sie wieder zurückfiel und Ben beinahe zu Boden riss. Er war verantwortlich für das, was geschah. Mit dem Überfall auf Centerpoint hatte er das hier losgetreten. Das ungute Ziehen in seiner Magengrube ließ ihn abrupt verharren. Er hatte noch nie Leute gesehen, die sich so aufführten, und das war alles seine Schuld. Er musste irgendetwas unternehmen.
    Eine weitere Salve Permabeton zerplatzte auf dem Marmorvorplatz der Botschaft, und CSK-Offiziere schoben sich mit Schlagstöcken in die Menge. Doch je mehr sie versuchten, die Meute auseinanderzutreiben, desto entschlossener schienen die Leute nach vorn zu drängen. Der Aufstand entwickelte ein Eigenleben. Ben fühlte eine gemeinschaftliche, reflexartige Wut, und sie ängstigte ihn mehr als alles andere, das er je erlebt hatte. Für einen Sekundenbruchteil verlor er sich selbst beinahe ebenfalls darin; sein Körper war dicht davor, seinen Verstand auszuhebeln.
    Vor der Botschaft hielten ein Dutzend Leute - Ben nahm an, dass es Corellianer waren - dem Hagel aus Permabeton stand und hoben die Brocken auf, um sie über die Köpfe der CSK-Reihe hinweg zurückzuschaudern. Einer der Männer hatte eine blutverschmierte, klaffende Wunde auf der Stirn, doch er schien sie nicht zu registrieren. Ein CSK-Captain rückte mit einer Gruppe von Beamten vor, und dann prasselte von oben ein Hagel Schüsse wie von abgefeuerten Projektilwaffen nieder, und die Luft füllte sich mit beißendem Qualm.
    Es brannte in Bens Augen und in seinem Mund. Das CSK musste vom Einsatzschiff, das über ihren Köpfen schwebte, Gasgeschosse abgefeuert haben. Die Menge hätte sich zerstreuen sollen, stattdessen jedoch schienen die Leute dichter zusammenzurücken, und Ben war zwischen ihnen gefangen. Er stürzte. Auf ihm wurde herumgetrampelt. Beine füllten sein Blickfeld, und gerade als er sich instinktiv zusammenkrümmte, um seinen Kopf zu schützen, streckte sich ihm ein behandschuhter blauer Arm entgegen und packte ihn
    an der Vorderseite seines Gewands, um ihn

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