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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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ein. Er ging in ein Bekleidungsgeschäft und sah sich die Auswahl an Männermode an, die auf Hologrammen über einer Empore gezeigt wurde.
    »Und das ist das Beste, was Sie haben?«, fragte er den Verkäufer.
    »Wenn Sir Eindruck schinden möchte, müssen Sir am Wasser einkaufen«, sagte der Verkäufer steif. »Wenn Sir die Credits dafür hat, ist das das Richtige.«
    Fett nahm an, dass er mit Wasser einen der künstlich angelegten Flüsse meinte, die er aus der Luft gesehen hatte. Er ließ den Blick über eine wallende schwarze Tunika samt Umhang gleiten, nicht unähnlich der, die der Mann in der Einschienenbahn getragen hatte. »Das nehme ich. Und eine Reisetasche.«
    »Die Größe?«
    »Maßanfertigung.«
    »Dürfte ich Ihren Creditchip sehen, Sir?«
    Fett warf zwei Barcreditscheiben - beides Hunderter - auf den Tresen. »Kommt das ungefähr hin?«
    Der Verkäufer zog einen Lichtgriffel aus seinem Jackett, drehte die Scheiben um und überprüfte unter dem UV-Lichtstrahl des Griffels die Holostempel darauf. »Ja, Sir.« Er schaltete den Lichtgriffel mit dem Daumennagel um, und das Gerät gab einen dünnen Strahl roten Lichts von sich. »Wenn Sir so freundlich wären, die Rüstung abzulegen, kann ich maßnehmen.«
    »Über der Rüstung.«
    »Wie bitte?«
    »Die Rüstung bleibt an. Ich bin kein besonders vertrauensvoller Bursche.«
    Der Verkäufer zögerte einen Moment, schwenkte den Laser dann aber über Fett, erst von einer Seite zur anderen, dann von Kopf bis Fuß, studierte die präzisen Maße auf der Anzeige des Lichtgriffels und zuckte mit den Schultern.
    »Groß«, sagte er.
    »Ich sehe, Sie sind ein Profi.«
    Fett nahm die Reisetasche und die Kleider und machte sich auf den Weg zur nächsten öffentlichen Toilette.
    In der Kabine war es eng, doch er legte seinen Raketenrucksack und den Raketenwerfer ab, zerlegte sie in Einzelteile und packte sie in die Tasche. Anschließend passten der Umhang und die Tunika ausgezeichnet über seine Rüstung. Er zögerte, bevor er seinen Helm abnahm.
    Das war die ultimative Tarnung. Abgesehen von seinem Arzt und ein paar Kaminoanern wusste niemand, wie er mittlerweile aussah. Womöglich hatte er sich sogar so sehr verändert, dass nicht einmal Taun We ihn erkennen würde. Er blickte in den Spiegel über dem Waschbecken und sah einen Mann mit jeder Menge grauem Haar, das Gesicht größtenteils faltenfrei, da es, seit er sich zurückerinnern konnte, vor Sonnenlicht geschützt gewesen war.
    Selbst die Narben aus der Zeit, als er dem ätzenden Magen des Sarlaccs entkommen war, waren nicht mehr sonderlich verräterisch. Er ging problemlos als ganz gewöhnlicher, körperlich fitter Mann in den frühen Siebzigern durch.
    In einem Anzug würde, ich sogar wie ein Gentleman aussehen.
    Und genau darauf kam es ihm jetzt an.
    Wenn er herausfinden wollte, wo die Wissenschaftler von AruMed lebten, musste er so wenig wie ein Kopfgeldjäger wirken, wie er nur konnte.
    Boba Fett marschierte aus der Toilette und trat zum ersten Mal in seinem Erwachsenenleben ohne seinen Helm in die Öffentlichkeit.

7.

    Luke, Ihr wisst sehr gut, dass es um wesentlich mehr geht als darum, Corellia daran zu hindern, sein eigenes Abschreckungsmittel zu haben. Es ist verlockend, diese kleine Überraschung im Kiris-Sternhaufen zu enthüllen, um den Leuten zu zeigen, dass wir es ernst meinen. Aber fürs Erste werden wir einfach den Deckel daraufhalten und hoffen, dass wir Corellia dazu überreden können, die Waffen niederzulegen, bevor die Sache in Coruscant die Runde macht.
    Cal Omas zu Luke Skywalker und Admiralin Niathal, bei einem vertraulichen Gespräch über das wahre Ausmaß der corellianischen Bedrohung

    GALACTIC CITY, ÖFFENTLICHE LANDEZONE 337/B

    Sie legten beinahe eine Bruchlandung hin. Es war nicht das erste Mal, dass der Millennium Falke nur haarscharf an einer Katastrophe vorbeischlitterte, und es wurde nicht das letzte Mal gewesen sein. Han versuchte, locker zu wirken.
    Dennoch hatte ihm das Manöver einige Sekunden des Schreckens eingebracht. Sie saßen beide schweigend auf der abgesenkten Rampe des Falken und genossen die leichte Brise. Kleine Dinge, die man ansonsten als selbstverständlich hinnahm, waren auf einmal kostbar, wenn man gerade mit knapper Not mit dem Leben davongekommen war.
    Der Falke stand in einer von den Hunderten FreiluftHangarbuchten, die den Landestreifen säumten, bloß ein weiteres in die Jahre kommendes Schiff. Die Außenhülle gab ein gelegentliches Knacken von sich,

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