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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Blutsverwandtschaft. Er dachte daran, wie sie sich gefühlt haben mussten mit dem Wissen, dass ihre Tage gezählt waren, genau wie jetzt seine eigenen. Und auch darin waren sie sich ähnlich.
    Ich sterbe. Vielleicht fühlt sich sterben so an. Eigentlich sollte ich das mittlerweile wissen.
    Die Navigationssensoren weckten ihn mit einem beharrlichen, pulsierenden Ton, um ihn darüber zu informieren, dass die Slave / den Hyperraum verlassen hatte, und er richtete sich ruckartig und alarmiert auf. Seine Gelenke schmerzten; doch er ignorierte es.
    Im Sichtschirm wurde die rot gesprenkelte Sichel von Roonadan größer und größer, bis sie den gesamten Horizont füllte. Dies war ein weiterer dicht besiedelter Planet, dessen bewohnbare Zonen überfüllt mit Städten waren, aber zumindest war es hier nicht so trostlos wie auf Bonadan. Fett rief die lokalen Daten auf seine Computerkonsole und begann mit dem Sinkflug.
    Roonadan hatte noch immer ein paar Grünflächen und ansehnliche Gebäude, und durch die nördliche Hemisphäre schlängelten sich sogar einige breite Flüsse. Dies war die Heimat von hoch gebildeten Wissenschaftlern und von Leuten, deren Leben angenehmer gemacht wurde von den Produkten, die diese Wissenschaftler entwickelten, sowie einer breiten Masse, die in den Fabriken und Laboratorien arbeitete, wo die Waren herstellt wurden, die die Elite ersann.
    Es war genau die Art Ort, wo Taun We hinpasste - wenn sie das Sonnenlicht ertrug. Kaminoaner mochten keinen klaren
    Himmel.
    Fett tarnte die Panzerung der Slave I mit einem Sensorschirm und bereitete sich auf die Landung vor. Wenn irgendetwas schiefging, verfügte er über die Feuerkraft eines kleinen Kriegsschiffs, um sich Schwierigkeiten vom Hals zu schaffen -Turbolaser, Ionenkanonen, Torpedos und Erschütterungsraketen. Bei der letzten Überholung hatte er außerdem konventionelle panzerbrechende Sprenggeschütze eingebaut, nur für den Fall, dass ihm mal die Energie ausging und er in einer schmalen Ecke festsaß. Dinge dem Zufall überlassen taten nur Amateure.
    Eigentlich sollte die Slave /seine letzte Ruhestätte sein, ging es Fett durch den Kopf, als er über die Hauptstadt Varlo hinwegflog. Er wollte das Schiff nicht zurücklassen. Unvermittelt hatte er eine Vision, wie er in seinen letzten Tagen einen Kurs raus aus dieser Galaxis setzte und sich von der Slave / so weit tragen ließ, wie die Treibstoffzellen hielten, um dann für alle Ewigkeit irgendwo umherzutreiben, wohin ihm niemand folgen konnte. Das war eine tröstliche Vorstellung.
    Schluss damit. Noch bist du nicht tot.
    Aber wenn das kein Eingeständnis dafür ist, dass du nicht die geringste Ahnung hast, worum es in deinem Leben eigentlich ging, dann weiß ich nicht, was sonst.
    Er empfing die automatisierten Daten von der Luftraumkontrolle und ging auf dem ersten Raumhafen runter, den er finden konnte. Die Slave I setzte sanft auf ihren Landestützen auf, die Stoßdämpfer gaben nach und das Triebwerk kühlte ab, wobei es ein charakteristisches, leiser werdendes Ticken durch die Außenhülle schickte, das schließlich ganz verstummte.
    »Fett?« Er schaute zu dem Schirm auf, der ihm einen vollständigen Überblick über den Frachtraum verschaffte. Mirta war aufgestanden und streckte die Arme wie eine Athletin, zog erst einen Arm quer über ihren Körper, dann den anderen. »Nehmen Sie mich mit?«
    »Nein.«
    »Also wollen Sie mich einfach hier drin einsperren, während Sie unterwegs sind.«
    »Ich würde nicht zulassen, dass diesem Schiff irgendetwas zustößt. Solange die Slave /sicher ist, bist du es auch.« Er aktivierte die Einbruchsverteidigungssysteme und stand auf, um seine persönlichen Waffen zu überprüfen. Roonadan hatte kein Anti-Waffen-Gesetz wie sein Schwesterplanet Bonadan, aber das hier war der Genossenschaftssektor, und damit war eine gewisse Zurückhaltung geboten. »Und fummel nicht an den Kontrollen unten rum. Dir würde nicht gefallen, was passiert, wenn du das tust.«
    Erwartete auf Widerworte, aber sie setzte sich einfach wieder hin und begann, ihren Blaster auseinanderzunehmen. Er hielt inne, um zuzusehen: Sie kalibrierte und reinigte ihn. Die meisten Leute verließen sich einfach darauf, dass ihre Ausrüstung anständig funktionierte, was eine gute Methode war, vorzeitig abzutreten. Sie gehörte nicht dazu.
    Er trat durch die Cockpitluke hinaus, ging zum Terminalgebäude und überprüfte gleichzeitig die Daten, die auf dem Schirm seines Visiers erschienen. Der Planet

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