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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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war ein einziges riesiges Forschungs- und Entwicklungszentrum. Irgendwo gab es mit Sicherheit Leute, deren Aufgabe es war, ein Auge darauf zu haben, was diese Unternehmen taten. Fett gelangte zu dem Schluss, dort mit seinen Nachforschungen anzufangen.
    Und genau wie alle anderen Wirtschaftsplaneten mit jeder Menge Jobangeboten zog auch Roonadan eine kosmopolitische Bevölkerung an. Ein Mann in einer mandalorianischen Rüstung mit einem Raketenrucksack auf dem Rücken erregte beinahe ebenso wenig Aufmerksamkeit wie ein Duros und noch wesentlich weniger als die beiden blauhäutigen Chiss. die in blauen Anzügen, die exakt dieselbe Farbe aufwiesen wie ihre Haut, in der Raumhafenhalle umherspazierten. Fett stellte sich an einer der Passkontrollreihen an und wählte seine harmloseste Identikarte aus, um sie der Beamtin zu präsentieren.
    Die Frau musterte die Anzeige des Bildschirms vor sich, dann beäugte sie argwöhnisch seine kampfgezeichnete Rüstung. Sie bat ihn nicht darum, seinen Helm abzunehmen. »Was führt Sie hierher. Meister Vhett?«
    »Ich will bei irgendeinem Sicherheitsdienst arbeiten.«
    »In welchen Bereichen?«
    Also, das war hilfreich. »Pharmaindustrie. Bei Banken und Personenschutz geht's zu grob zu.«
    Sie sah ihn misstrauisch an, als würde sie versuchen, an dem Visier vorbeizuschielen. »Ich dachte, ihr Mandalorianer seid so harte Brocken.«
    »Ich werde eben nicht jünger.«
    »Das wird keiner von uns.« Sie gab ihm seine gefälschte ID-Karte zurück. »Hier werden immer Leute gesucht. Industriespionage ist unser Nationalsport.« Sie deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Fahren Sie mit der Einschienenbahn in die Stadt. Sie finden die Arbeitsagenturen entlang der Hauptstrecke. Und wenn Sie innerhalb von fünf Tagen keine Arbeit gefunden haben, verschwinden Sie von hier, okay? Wir mögen keine Landstreicher.«
    Also verfügte sie zwar über ein gewisses Maß an Wissen über Mandalorianer, aber nicht über ihn. Vhett war nichts weiter als die Mando'a-Form von »Fett«. Es war überraschend, wie sehr man sich an die Wahrheit halten konnte, ohne dass es irgendwem auffiel. Er berührte seinen Helm mit seinem Handschuhen in einer, wie er hoffte, respektvollen Geste und marschierte weiter.
    Die meiste Zeit über bestand eine seiner Taktiken darin, Boba Fett zu sein und diese Tatsache auch nicht zu verschleiern. Wenn man einen Ruf hatte wie er, nahm einem das viel Arbeit ab: Leute, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt war, fanden es definitiv klüger, sich ihm zu ergeben, als zu versuchen zu fliehen, weil es keinen Ort gab, an dem sie sich vor Fett verstecken konnten. Doch er hatte das Gefühl, dass ihn ein bisschen Diskretion um einiges schneller in Taun Wes Nähe bringen würde. Die Zeit war nicht auf seiner Seite.
    Manchmal amüsierte es ihn ebenfalls, einen Mann zu spielen, der vom Glück verlassen war, obwohl er tatsächlich eines der wohlhabendsten Individuen der Galaxis war. Aber sein Vermögen würde keinen Mottasch wert sein, wenn es ihm nicht gelang, ein Heilmittel zu finden.
    Also, wann wirst du dir einen Notfallplan einfallen lassen? Du warst nie ein Freund von Langzeitstrategien. Es wird der Moment kommen, an dem du dich entschließen musst, ob du weiter nach Ko Sais Daten suchst oder dich auf den Tod vorbereitest. Und was wirst du mit all diesen Credits machen?
    Boba Fett fuhr mit der Einschienenbahn zusammen mit einem Dutzend Leuten, die kein persönliches Transportmittel besaßen, in die Stadt. Die Bandbreite reichte von sichtlich Armen bis hin zu Exzentrikern und zwei rodianischen Touristen, die Holokarten von Varlo studierten. Einer der
    Passagiere, ein Mann, der ein ganzes Stück größer war als Fett, war in einen schwarzen Umhang gehüllt, dessen Saum den Staub und den Schmutz vom Boden des Waggons wischte, was dem Stoff einen beständigen grauen Rand bescherte.
    Niemand würdigte Fett auch nur eines Blickes. Das hier waren keine Leute, die mit Kopfgeldjägern zu tun hatten; sein Name war vielleicht vielen ein Begriff, aber diejenigen, die seinen Namen kannten, waren für gewöhnlich jene, die sich viel leisten konnten und bereit waren, ebenso viel dafür auszugeben, dass ihre Probleme auf sehr endgültige Art und Weise gelöst wurden. Auf die Leute hier traf das absolut nicht zu.
    Fett stieg beim Endbahnhof aus und mischte sich unter eine anonyme Menge von Einkäufern. Die Läden hier lagen in der mittleren Preisklasse. Schreibtischkräfte und technische Angestellte kauften hier

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