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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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während das Metall abkühlte, und unter dem Triebwerksgehäuse breitete sich eine unheilvolle Lache Kühlflüssigkeit aus. Han hatte einen Eimer unter das Leck gestellt, um sie aufzufangen, und nun konnte er hören, wie die Flüssigkeit über den Rand des Behälters lief. Die Rohrleitungen um den Antrieb herum waren bis zu den Schweißnähten abrasiert worden.
    »Tja«, sagte Leia schließlich, in die Ferne starrend. Wie stets sah sie aus, als wäre nichts Ernstes passiert, bloß ein bisschen müde und beinahe gereizt. »Das war charakterbildend.«
    »Ich nehme nicht an, dass du zufällig auch Machtschweißen beherrschst?«
    »Frag Jacen. Zurzeit scheint er in der Lage zu sein, so ziemlich alles zu tun.«
    »Also, was genau ist passiert?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Es war, als hätte ich aus dem Nichts ein Macht-Verstärkungspaket erhalten.«
    Er ist mein Kind, und ich weiß nicht mehr, wer er ist. Aber er ist da wie das sprichwörtliche Ass im Ärmel, wenn er gebraucht wird. Also sollte ich vielleicht einfach den Mund halten. »Das war praktisch.«
    »Es fühlt sich an, als wäre Jacen ganz in der Nähe«, sagte Leia. »Zeigen wir uns dankbar, in Ordnung?«
    »Oh, dankbar zu sein krieg ich hin.«
    »Gut.«
    Leia schloss einen Moment lang die Augen. »Und Jaina ist auf dem Weg.«
    Mein gescheites Mädchen. Zumindest mit einem meiner Kinder kann ich noch etwas anfangen. »Wer weiß sonst noch, dass wir hier sind? Vielleicht sollten wir Luke und Mara ebenfalls herholen. Jetzt auf der Stelle ein Barbecue veranstalten. Die Nachbarn einladen.«
    »Vielleicht ein wirklich anonymes Schiff fliegen, bis sich die Lage ein wenig beruhigt hat?«
    »Nun, dieses Baby wird für eine Weile nirgendwo hinfliegen.«
    Han stand auf und ging nach hinten zur Laderampe. Okay, besorg ein anderes Schiff, und kehr nach Corellia zurück. Zieh in ein neues Apartment um. Knack Thrackans Sicherheitsvorkehrungen und erschieß ihn. Danach kannst du dir dann Sorgen um einen weiteren Krieg machen.
    Die Konsolenanzeige für den Kühlflüssigkeitsstand zeigte null. Er ging nach unten in den Maschinenraum, wo es nach verschmortem Metall und dem in der Kehle kratzenden Gestank der Flüssigkeit roch. Verflucht noch mal, er hatte von alldem die Schnauze voll. Würde das jemals ein Ende haben? Ein Jahr mit Leia, ein normales Jahr, in dem nichts passierte, in dem nichts schiefging, in dem keins der Kinder in Gefahr geriet - war das denn zu viel verlangt?
    Als er durch die Hauptsteuerbordluke wieder nach draußen kam, saß Jacen auf der Rampe, einen Arm um Leias Schultern und seine Stirn gegen ihre gelegt. Leia schaute auf, bloß ein flüchtiger warnender Blick, doch Han wusste auch so, dass es angebracht war, seinem Sohn etwas Dankbarkeit entgegenzubringen. Es war ein Reflex: Als Jacen sich erhob, umarmte ihn Han so fest, dass er Jacens Rippen durch seinen Waffenrock hindurch spürte.
    »Ist schon in Ordnung, Dad«, sagte Jacen sanft. »Jag mir nur nicht noch mal solche Angst ein.«
    »Dasselbe wollte ich gerade zu dir sagen.« Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um über Jacens Entscheidung zu sprechen, auf welcher Seite des Konflikts er stand. »Geht's dir gut? Du siehst müde aus.«
    »Nicht so müde wie du.«
    »Die Dinge waren hier in letzter Zeit ein bisschen angespannt. Thrackan hat ein Kopfgeld auf uns ausgesetzt. Auf dich auch.«
    »Ich weiß mich zu wehren.« Jacens düstere Miene schien inzwischen ein Dauerzustand zu sein. »Aber du.«
    »He, in deinen Augen bin ich vielleicht steinalt, aber mit Thrackan kann ich es noch aufnehmen, vielen Dank.«
    »Meine Taten auf der Centerpoint-Station haben ihn provoziert. Ich fühle mich für eure Sicherheit verantwortlich. Was hat es für einen Nutzen, einen Jedi zum Sohn zu haben, wenn er nicht auf seinen Vater aufpassen kann?«
    »Überlass es mir, mir Gedanken wegen Thrackan zu machen«, sagte Han. Ja, du hast Corellia angegriffen, und du bist mein Sohn, und ich bin mir nicht sicher, wie ich damit umgehen soll. »Es wäre nicht das erste Mal. Wart's einfach ab. Er wird Fett schicken. Mit Fett werde ich fertig.«
    Leia stieß ein kurzes Schnauben der Belustigung aus. »Ihr könnt ja mit euren Krückstöcken aufeinander einprügeln. Er wird auch nicht jünger.«
    Han wusste, dass sie mit ihrer Bemerkung die eigenen Ängste überspielen wollte, aber Jacen schien nicht amüsiert.
    »Kommt mit in mein Apartment.« Sein Tonfall war beinahe flehend. »Nur für den Fall, dass irgendwer

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