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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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und die Türen glitten mit einem Flüstern auseinander.
    Vorsichtshalber verriegelte er die Türen hinter sich. Eine große Kreatur mit einem langen, anmutigen Hals und einem kleinen, runden grauen Kopf war über den Schreibtisch gebeugt und in die Arbeit auf einem Datenschirm vertieft.
    Taun We drehte sich nicht um. »Bitte legen Sie die Akte in die Ablage.«
    »Hübsch hast düs hier.«
    Kaminoaner zeigten niemals Emotionen, aber die Geschwindigkeit, mit der Taun We herumwirbelte, und die Art, wie ihr Kopf nach hinten schnellte, als sie ihn sah, verriet ihm, dass sie überrascht war.
    »Boba?«
    »Seltsamerweise gibt's nur den einen.«
    »Wie. hast du mich gefunden?«
    »Das ist mein Job, schon vergessen?« Fett ging langsam durch den Raum, lehnte seine Hüfte gegen den Rand ihres Schreibtischs und nahm den Helm ab. »Sagen wir einfach, ich bin dem Geld gefolgt.«
    »Koa Ne hat dich geschickt, um.«
    »Nein. Er will die Daten zurückhaben, aber deshalb bin ich nicht hier.«
    Taun We blickte ihm ins Gesicht, blinzelte langsam. Sie kannte ihn besser als jeder andere, der noch am Leben war, und das war keine lange Liste. Sie sah. alt aus, sehr alt.
    »Geht es dir gut, Boba? Funktioniert dein Bein ordnungsgemäß?«
    »Nein. Um ehrlich zu sein, bereitet mir mein ganzer Körper einige Probleme.«
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ich leide unter Zelldegeneration. Leberproblemen. Autoimmunerkrankungen. Tu moren. Mein Arzt sagt, wenn ich Glück habe, hab ich noch ein Jahr oder so zu leben.« Er griff in seinen Gürtel und holte einen Datenchip hervor. »Wirf einen Blick auf die Untersuchungsergebnisse.«
    Taun We nahm den Chip mit langen, dünnen Fingern entgegen und schob ihn in ihren Datenanschluss. »Ah«, sagte sie. »Ich verstehe.«
    Sie stand auf und ging zu einem Schrank hinüber, und Fetts natürlicher Argwohn gegen die Galaxis meldete sich zu Wort. Wenn sie vor ihrer eigenen Regierung weglaufen konnte, konnte sie ihn ebenso gut reinlegen. Er entsicherte seinen Blaster, nur so zur Warnung.
    Taun We drehte sich langsam um und richtete den Blick auf die Waffe. »Glaubst du, es wäre mir angenehm, die allgemeine Aufmerksamkeit auf den Umstand zu lenken, dass du mich aufgespürt und dir Zutritt zu meinem gesicherten Büro verschafft hast?«
    »Du hast Daten gestohlen und bist abtrünnig geworden. Aber deswegen habe ich dich nicht aufgesucht.«
    Hat mich je interessiert, was mit Taun We geschieht? Ich glaube, schon.
    Fett dachte, dass es seltsam war, dass man sich nie wirklich daran erinnerte, wie man sich als Kind gefühlt hatte, abgesehen von den Augenblicken, die einen prägten, und er war von der Liebe seines Vaters geprägt worden, und das wusste er, und er war stolz darauf. Als ihm der Gedanke kam, dass das alles war, was er war, schüttelte er ihn ab.
    Ich vermisse Dad, jeden einzelnen Tag jede einzelne Minute. Ich will seinem Namen alle Ehre machen.
    Fett bedeutete Taun We mit dem Lauf seines Blasters, sich zu setzen. Sie nahm auf einem Stuhl Platz, die Hände gefaltet, und zeigte keinerlei Reaktion: keine Furcht, keine Überraschung, keine Zuneigung. Sie war Eis, Kontrolle, Gleichgültigkeit.
    Du hast mich großgezogen - mehr oder weniger.
    »Boba«, sagte sie. Sie hatte immer noch diese beruhigende, melodische Stimme. Er war sich nicht sicher, wie lange Kaminoaner lebten, aber sie musste sich dem Ende ihres Lebens nähern. »Ich bedaure, dass ich dir nicht helfen kann.«
    Wenn ich je so etwas wie eine Mutter hatte, dann kommst du dem am nächsten. Und manchmal macht mir das Angst.
    »Das hatte ich mir schon gedacht«, sagte Fett. »Ich will bloß deine Daten. Und einige Informationen.«
    Sie ist vollkommen kalt. Ich war bloß ein weiteres Experiment, mit dem sie zufrieden war.
    »Meine Daten gehören Arkanian Micro.«
    »Die Daten gehören der kaminoanischen Regierung, aber da sie mich nicht bezahlen werden, werde ich damit meine Ausgaben decken.«
    »Ich kann sie dir nicht geben.«
    »Dann werde ich sie mir nehmen.« Fett zog den Datenknacker aus einer Tasche an seinem Gürtel und streifte ihn über seinen linken Arm. Er wählte die Verbindungsschnittstelle aus. die zum Computersystem von Arkanian Micro passte; das Gerät verfügte über ein Dutzend verschiedener Stöpsel, die sich an einem Rad in Position drehten. »Oder jedenfalls kopiere ich sie. Ich habe nicht vor, sie zu verkaufen - noch nicht.«
    Taun We blinzelte langsam. Sie hatte die Augen der kaminoanischen Herrschaftsklasse: grau, nicht gelb,

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