Wächter der Macht 03 - Sturmfront
dann kehrte sie mit einem eleganten Tunikarock aus Taft zurück. »Sie hat die Absicht, irgendwann wieder herzukommen. Keine Frau würde mit ihrem Gepäck verschwinden und das hier zurücklassen – zumindest keine, die so viele von diesen Spiegeln hat.«
»Also macht sie bloß einen Ausflug irgendwohin«, sagte Raatu. »Das heißt, dass sie sich irgendeine Beförderungsmöglichkeit organisieren musste.«
Er betrat den Raum, nahm Luke das Datenpad ab und ging hinüber zur Unterhaltungswand. Er begann, das Gerät in die zentrale Kommbuchse einzustöpseln – dann hielt er plötzlich inne und schaute um Bestätigung heischend über seine Schulter.
Luke spürte keine Gefahr. »Es ist sicher«, sagte er. »Ich verstehe jedoch nicht, was …«
»Die Rechtsdurchsetzungsmaßnahmenverfügung«, erklärte Raatu. »Ich kann sämtliche Daten aufrufen, auf die von diesem Quellpunkt aus irgendwann im letzten Monat zugegriffen wurde.« Er stöpselte sich ein, dann tippte er wild auf dem Tastenfeld. Einen Moment später wurde ein Teil der Unterhaltungswand aktiviert, um eine Auflistung der Datenzugriffe von diesem Standort anzuzeigen. Er wählte REISEN aus, und eine Karte erschien, auf der die Position der bothanischen Botschaft vermerkt war.
»Verdammt noch eins«, rief Tozr aus. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn!«
»Doch, das tut es, wenn Lumiya den Botschafter ermordet hat«, sagte Mara. »Sehen wir mal, welche Orte sie sich noch angeschaut hat.«
Raatu betätigte ein paar weitere Tasten, und eine lange Liste von Adressen im bothanischen Viertel erschien. Bevor Luke darum bitten konnte, hatte Raatu bereits eine Auflistung der dazugehörigen Namen angefordert.
Sobald die ersten Namen angezeigt wurden, keuchte Tozr: »Sie ist es! Sie ist diejenige, die die Bothaner umgebracht hat!«
Luke und Mara tauschten einen Blick, während sie einander stumm fragten, ob sie den Ermittlern etwas mitteilen sollten, das Omas ihnen in der Nacht vor den Morden an den Bothanern erzählt hatte.
Während Raatu weiter durch die lange Liste scrollte, zog Tozr sein Kommlink hervor und öffnete einen Kanal.
Mara griff hinüber und hielt ihn auf. »Damit sollten Sie vielleicht besser warten, bis Sie wieder im Hauptquartier sind.«
Raatu reckte seinen grünen Hals herum, und die Lippen seines grünen Rüssels zogen sich zu einem drohenden Knurren zurück. »Dies ist eine polizeiliche Ermittlung.«
»Und außerdem ein politisches Minenfeld.« Luke deutete auf die Namen auf dem Schirm. »Diese toten Bothaner waren alle Mitglieder der Partei des Wahren Sieges.«
Raatu hörte auf zu knurren, und Tozr ließ sein Kommlink unverzüglich zuschnappen.
»Wir werden warten«, sagte der Bith.
»Gute Idee«, meinte Mara. »Was ich wissen will, ist, wie Lumiya an deren Mitgliederverzeichnis gelangt ist.«
»Schauen wir mal, ob ich das in Erfahrung bringen kann«, schlug Raatu vor. Er tippte einige weitere Befehle ein, dann erschien eine Mitteilung, die ihn aufforderte, ein Passwort einzugeben. Er drückte noch ein paar Tasten, und eine weitere Nachricht blinkte auf: ZUGRIFF NUR FÜR GGA .
Raatu trennte die Verbindung seines Datenpads so schnell, dass der Lautsprecher knackte, und Tozr fiel das Kinn auf die Brust.
»Verflucht«, sagte der Bith. »Jetzt sind wir ziemlich im Eimer.«
Auf dem Wandschirm erschien eine zweite Mitteilung: IHR VERSUCH, DIE SICHERHEITSBARRIERE ZU DURCHBRECHEN, WURDE REGISTRIERT .
»Wie konnte sich Lumiya in GGA -Daten hacken?«, fragte Mara.
Luke machte sich nicht die Mühe, darüber Mutmaßungen anzustellen. Er befürchtete, dass die Antwort darauf weit weniger kompliziert war, als man annehmen mochte – und der Gedanke sorgte dafür, dass sich in seinem Bauch ein eisiger Klumpen bildete. Er ging hinüber zur Wohnungstür und winkte den Hausmeister herein.
»Auf welchen Namen läuft dieser Mietvertrag?«
»Defula«, informierte ihn der Neimoidianer. »Bant Defula.«
»Defula?«, fragte Mara, die hinter Luke auftauchte. »Für wen arbeitet er?«
Der Neimoidianer holte ein kleines Datenpad aus der Tasche seines Gewands hervor und gab einen Befehl ein. »Meine Aufzeichnungen besagen, dass er ein leitender Angestellter von Astrotours Limited ist.«
»Nie von denen gehört«, sagte Mara. »Wie lautet deren Kommcode?«
Der Neimoidianer drehte sein Datenpad herum, sodass sie ihn sehen konnte.
Mara runzelte die Stirn. »Das ist dieselbe Zusatzkennung wie beim GGA -Code.«
Luke schaute sich die Nummer an und legte
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