Wächter der Macht 03 - Sturmfront
Lächeln zurück. »Falls ich jemals herausfinde, wer er war, bin ich vielleicht in der Lage, ihn aufzuspüren, um ihn zu töten.« Ihre Hand glitt auf das schwingende Halfter zu, das sie an ihrer Hüfte trug. »Also, wie kommt es, dass du und Captain Solo nicht wisst, wer unser Auftraggeber ist?«
Leias Gefahrensinn nahm sprunghaft zu. »Han und ich arbeiten nicht für deinen Auftraggeber.« Sie bewegte vorsichtig die Hand zum Griff ihres Lichtschwerts. »Wir sind Agenten der corellianischen Regierung.«
»Das ist richtig«, sagte Han von der anderen Seite der Kabine. Er hatte aufgehört zu arbeiten und sah Nashtah an, seine Hand auf den Kolben seines eigenen Blasters gelegt. »Premierminister Gejjen hat uns gebeten, in den Palast zu gehen und Tenel Ka in einen öffentlichen Bereich zu locken. Das ist alles , was wir über euren Plan wissen.«
»Und ihr habt eingewilligt ?«, fragte Nashtah. Es schien ihr keine Sorgen zu bereiten, dass sie sich, falls ein Kampf losbrach, im Kreuzfeuer zwischen Han, Leia und ihren Noghri befand – von denen die Attentäterin mit Sicherheit spüren konnte, dass sie sie beobachteten. »Meinen Informationen zufolge ist Tenel Ka eine Freundin der Familie Solo.«
»Das ist sie – und sie steht in diesem Krieg auf der falschen Seite.« Leia legte Härte in ihre Stimme. »Ich habe in meinem Leben den Aufstieg eines Imperiums mit angesehen. So etwas möchte ich kein zweites Mal erleben.«
»Wir werden tun, was immer nötig ist, um das zu verhindern«, sagte Han. »Mein eigener Sohn foltert Corellianer.«
»Es hat den Anschein, als würde er dem Beispiel seines Großvaters folgen, nicht wahr?« Nashtah hielt ihre Augen auf Leia gerichtet, und zum ersten Mal wirkte ihr Lächeln aufrichtig. »Das muss dich sehr … traurig machen.«
»Als traurig würde ich das nicht bezeichnen.« Obwohl ihr Schmerz Nashtah offensichtlich Vergnügen bereitete, antwortete Leia ehrlich; falls sie überhaupt irgendeine Chance hatte, die Attentäterin dazu zu bringen, die Identität des Putschführers preiszugeben, mussten sie ihr Vertrauen gewinnen. »Es erschreckt mich.«
Nashtah leckte sich tatsächlich die Lippen. »Wirklich?«
»Ja.« Leia nahm einen tiefen Atemzug, dann fuhr sie fort: »Als Han und ich geheiratet haben, wollte ich keine Kinder, weil ich nicht das Risiko eingehen wollte, dass eines von ihnen zu einem neuen Darth Vader heranwächst.«
Han sah Leia quer durch die Kabine hinweg stirnrunzelnd an, nicht sehr erbaut darüber, dass ihr Familienleben vor einer Attentäterin ausgebreitet wurde.
»Dann ist etwas passiert, das dich dazu gebracht hat, deine Meinung zu ändern«, vermutete Nashtah. »Du machst auf mich schwerlich den Eindruck, unbedacht zu handeln.«
»Das tue ich nicht«, stimmte Leia zu. »Wir waren auf einer Mission nach Tatooine. Ich hatte Machtvisionen, und dann gab mir jemand das Vidtagebuch meiner Großmutter. Als ich dann meinen Vater durch ihre Augen sah …«
Leia ließ den Satz unvollendet und fragte sich, ob sie die Ereignisse all diese Jahre lang womöglich falsch gedeutet hatte – ob sie Jacens dunkle Zukunft in den brennenden Augen der Machtvision hätte sehen müssen, die sie erlebt hatte. Ob sie die Drohung in der Botschaft der gefühllosen Stimme hätte hören sollen, die flüsterte: Mein … Mein. Damals war sie zu dem Schluss gelangt, dass die Macht ihr zu sagen versuchte, dass sie ein Teil von ihr war, dass sie der Macht ihre Zukunft anvertrauen müsse. Aber jetzt … Jetzt konnte sie nicht umhin, sich zu fragen, ob die Vision womöglich etwas Dunkleres gewesen war, irgendein ungesehenes Böses, das Einfluss auf ihre Entscheidung genommen hatte.
»… hast du deine Meinung geändert«, beendete Nashtah Leias Satz. »Du dachtest, die Gefahr wäre nicht real?«
Leia nickte.
»Und was denkst du jetzt ?« Nashtahs Augen funkelten vor Freude. »Waren deine Ängste begründet?«
»Warte mal eine verfluchte Sekunde.« Han ging quer durch den Raum auf die Attentäterin zu. »Falls du glaubst, wir würden uns wünschen, wir hätten niemals Kinder gehabt …«
Leia hob die Hand und nutzte die Macht, um Han daran zu hindern, noch näher zu kommen. »Wenn Han und ich nie Kinder großgezogen hätten, hätte es keinen Anakin Solo gegeben, der die Jedi vor den Voxyn gerettet hat, keinen Jacen Solo, der uns gegen die Yuuzhan Vong den Weg zum Sieg gezeigt hat, keine Jaina Solo, die den Kampf anführte. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass es nicht weise ist, sich
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