Wächter der Macht 03 - Sturmfront
»Und du weißt, was es für sie heißen würde, wenn wir entkommen. Sie muss auf Nummer sicher gehen.«
»In Ordnung.« Jaina musste sich lediglich einige HoloNetz-Berichte über das wundersame Entkommen von Jedi aus gefahrvollen Situationen ins Gedächtnis rufen, um zu wissen, dass Zekk recht hatte. Die Ducha musste fürchten, dass sie Tenel Ka über ihre Beteiligung an dem Putsch unterrichten würden, falls sie alle Versuche, sie zu töten, überlebten. Sie wandte sich um, um zu gehen. »Lass uns zu den Schiffen zurück …«
Sie blieb stehen, als hinter einer Behausung zwei schwerfällige Gestalten hervortraten. Sie hatten keilförmige Oberkörper, massige, mit Waffensystemen vollgepackte Arme und graue Laminanium-Panzerungen. Die roten Fotorezeptoren, die in den Sockelbuchsen ihrer charakteristischen Totenschädelgesichter glommen, ließen keinen Zweifel über das Fabrikat der Droiden aufkommen.
»Wei-Vees!« Jainas Herz machte einen Satz. Selbst Jedi hatten der Zielgenauigkeit und überragenden Feuerkraft von YVH -Kampfdroiden wenig entgegenzusetzen. Sie und Zekk ließen ihre Lichtschwerter aufflammen. »Onkel Luke sollte sich besser mal mit Lando darüber unterhalten, an wen er diese Dinger verkauft.«
Zar blickte stirnrunzelnd auf ihre summenden Klingen. »Dazu besteht kein Anlass, Jedi Solo. Das sind bloß Wachdroiden.« Sie trat vor und verstellte den Droiden das Schussfeld. »Ihr zwei könnt wegtreten. Diese Gäste sind gerade im Begriff zu gehen.«
»Negativ.« Der Droide, der näher war, hob den Arm mit seiner Blasterkanone. »Machen Sie bitte den Angriffsvektor frei. Die Eindringlinge sind erklärte Ziele.«
Zar stemmte ihre Hände in die Hüften. » Ich entscheide, wer hier die Ziele sind, Zwei-Zwanzig. Ich bin diejenige, die in Abwesenheit der Ducha das Sagen hat.«
»Ähm, Entora«, sagte Jaina. »Vielleicht hören Sie besser auf ihn …«
Jaina wurde vom rasanten Wummern der Blasterkanone unterbrochen, und plötzlich waren überall Blut und heißes Licht. Sie und Zekk waren klug genug, nicht zuzulassen, dass die Droiden ihre verheerende Feuerkraft konzentrierten, und sprangen in entgegengesetzte Richtungen davon, um in einer wilden Spirale aus Drehungen und Saltos durch die Luft zu wirbeln, während sie sich auf die Macht verließen, um den Zielcomputern der Droiden einen Lidschlag voraus zu bleiben.
Ein fürchterliches Krachen hallte durch das Anwesen, als Kanonenfeuer die Mauer rings um die Murg-Grube traf und Steinsplitter und superheißer Staub zu allen Seiten davonstoben. Jaina landete vier Meter entfernt und rollte sich mit einem Purzelbaum ab, dann katapultierte sie sich zu einer langen, gewundenen Schraube in die Höhe. Die Luft war so voller Laserschüsse, dass sie in Flammen aufzugehen schien, und sie musste ihr Lichtschwert einsetzen, um zwei Laserbolzen abzuwehren, die ihr so nahe kamen, dass sie glaubte, ihr halbes Gesicht würde schmelzen.
Hinter ihr ertönte eine Kakophonie ohrenbetäubenden Gekreisches, beinahe so lau wie die Blasterkanonen der Droiden. Jaina landete auf dem Boden, rollte sich ab und ging mit einem Salto hinter der Mauer des erstbesten Gebäudes in Deckung.
Sie wirbelte herum, um sich ihren Angreifern zu stellen, und war überrascht, durch ein rauchendes Loch in der Wand der Murg-Grube einen Blick auf eine Reihe schleimiger grauer Gestalten zu erhaschen. Die Augen der Kreaturen waren weit aufgerissen, sie zogen lange Fäden gelben Geifers hinter sich her und schlitterten mit einer Geschwindigkeit in das Anwesen, die Jaina angesichts ihrer plumpen Leiber und ihrer deformierten Beine nur als erstaunlich betrachten konnte.
Eine Salve Laserbolzen fetzte in das Gebäude, das sie als Deckung nutzte – um dann abrupt zur Seite zu driften. Sie spähte um die Ecke und sah, dass die Rotte fliehender Murgs geradewegs gegen die Kampfdroiden gedonnert war. Die meisten hatten ihre kräftigen Kiefer um das Bein oder den Arm eines Droiden geschlossen und mühten sich, sie zu Boden zu reißen, doch der kleinste Murg hielt das in seinem Maul, was von Zars leblosem Körper noch übrig war, und umkreiste das Getümmel, offensichtlich in dem Versuch, sie in Sicherheit zu bringen.
Jaina schaute über den Innenhof zu Zekk, der ebenfalls hinter einem Gebäude kauerte und die Lage sondierte. Sie streckte ihre Machtfühler nach ihm aus und wusste augenblicklich, dass sie beide dasselbe dachten: Hauen wir ab, solange sich uns die Gelegenheit dazu bietet!
Zekk nickte ihr zu, dann
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