Wächter der Macht 04 - Exil
griff nach Faskus' Blasterpistole...
Sie lag noch immer dort draußen im Schnee, wo er sie hingelegt hatte, als er seine Habseligkeiten untersucht hatte. Er unterdrückte einen Fluch und streckte die Hand danach aus. Obgleich er auf diese Entfernung noch nie zuvor sein Lichtschwert oder irgendeinen anderen Gegenstand zu sich hatte fliegen lassen, schnellte der Blaster in seine Finger, und er legte damit an.
Dann schüttelte er den Kopf. Eine Blasterpistole gegen einen gepanzerten Raumjäger? Er hatte nicht die geringste Chance, seinem Widersacher irgendwelchen Schaden zuzufügen. Er brauchte größere Waffen.
Er hatte die Macht. Immerhin war er ein Jedi, wenn auch nur ein Schüler, und die Macht war seine größte Waffe, seine beste Rüstung.
Er sah sich nach einem Wurfgeschoss um, dann stellte er fest, dass er davon umgeben war. Er schoss die Augen und konzentrierte sich, wie er es an jenem Tag getan hatte, als er Shaker aus dem Y-Flügler gehoben hatte.
Er hörte Kiara keuchen, als sich der Stein, der gerade umgestürzt war, einige Zentimeter in die Luft hob.
Der TIE-Jäger näherte sich. Ben konnte ihn nicht in dem Maße wahrnehmen, wie er den Piloten im Herzen des kugelförmigen Cockpits wahrnahm. Er fühlte den Stein, er fühlte den Piloten - und er versuchte, das eine zum anderen zu befördern.
Träge hob sich der Stein in die Flugbahn des TIE-Jägers. Ben hörte das Kreischen der Laser, die erneut feuerten, und öffnete die Augen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein grüner Laserbolzen die Mauer weit links von ihm erwischte. Der andere traf den schwebenden Stein genau in der Mitte, um ihn in tausend Splitter zu sprengen.
Der TIF.-Jäger drehte zur Seite, konnte der Trümmerwolke jedoch nicht zur Gänze ausweichen. Ben hörte die hohen Klonks und Plings, als das linke Sonnensegel von den Steinsplittern getroffen wurde.
Mit einem Mal gewann der TIE-Jäger abrupt an Höhe, drehte eine Runde und stieg dann weiter empor, bis er außer Sicht war.
Ben blickte wieder auf Kiara hinunter. »Fürs Erste sind wir sicher«, sagte er. »Der böse Mann ist weg.«
Sie nickte, ohne ihm recht zu glauben.
»Nein, wirklich.« Er hielt inne, überlegte, was er sagen konnte, um sie zu überzeugen. Dann beugte er sich hinunter und umarmte sie, spürte, dass sie zitterte. »Es ist alles in okay. Es ist alles okay.«
Ihre Antwort klang gedämpft: »Wird er zurückkommen?«
»Ja, das wird er. Aber nächstes Mal werde ich auf ihn vorbereitet sein.«
»Warum will er mich erschießen?«
»Dich erschießen?« Ben lehnte sich zurück, um sie anzusehen. »Er will dich nicht erschießen. Er will mich erschießen.«
Sie schüttelte ernst den Kopf. »Nein. Er hat auf die Schwarzzahn geschossen, während ich drin war. Dabei wurde Daddy verletzt. Daddy hat gesagt, die wollen ihn erschießen, aber jetzt wollen die mich erschießen. Die wollen, dass ich tot
bin.«
»Nein, das wollen sie nicht.«
»Du wolltest es aber.« Ihr Tonfall war nicht einmal anklagend, nur gekränkt.
»Nein, das wollte ich nicht. Ich wollte bloß. « Ben hielt inne, suchte nach den richtigen Worten. »Ich befinde mich auf einer wichtigen Mission, und ich dachte, dass alles besser klappt, wenn ich dich zurücklasse.«
»Aber dann hast du es dir anders überlegt.«
»Das habe ich. Ich lag falsch.«
Mit einem Mal fühlte sich Ben benommen. Er setzte sich neben Kiara auf die Steine. »Was ist los?«, fragte sie.
Er konnte es ihr nicht sagen, obwohl er so eine Ahnung hatte, was es war. Er hatte das getan, was Jacen getan hatte, hatte entschieden, dass eine Sache wichtiger war als eine andere, dass ein Ziel wichtiger war als ein Leben, und er war bereit gewesen, es zu opfern, weil er nicht entschlossen genug war, sich für beides voll und ganz einzusetzen.
Er hatte falschgelegen. Vielleicht hatte Jacen hin und wieder ebenfalls falschgelegen.
Ben schüttelte den Kopf. Nein, Jacen war mehr als doppelt so alt wie er. Er war älter, klüger, mächtiger. Er würde so einen Fehler nicht machen. Niemals.
Andererseits war Jacen auch bloß ein Mensch.
Shakers piepsende Anfrage riss Ben aus seinen Grübeleien. »Lins geht's gut«, rief er dem Droiden zu. »Wir sind in einer Minute bei dir.«
UMLAUFBAHN VON ZIOST, BONEYARD RENDEZVOUS
Dyur sah das behelmte Gesicht auf dem Bildschirm an und konnte nicht anders, als zu lachen. »Er hat was getan?«
Die Person, mit der er sprach, ein Mann in der anonymen Uniform eines TIE-Jäger-Piloten - wenngleich diese
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