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Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Hungers beharrte Ben darauf, dass sie nicht mehr als die Hälfte der Rationen aßen, die sie aus dem TIEJäger erbeutet hatten. Den Rest konnten sie im Laufe der nächsten drei oder vier Tage essen. Womöglich gelang es ihnen bis dahin, weitere Nahrung zu finden oder einen Weg zu entdecken, von diesem Planeten zu verschwinden.
    In jener Nacht schliefen sie gut, während Shaker mit seinen Sensoren auf nächtliche Bewegungen aufpasste. Aber da waren keine.
    Am Morgen machten sie sich mit Glühstäben, die an den neuen Energiezellen aufgeladen werden waren, auf die Suche.
    Es dauerte nicht lange. Alles, was Ben tun musste, war, sich den Stimmen zu öffnen. Sie geleiteten ihn mehrere Ebenen nach unten, wo uralter Unrat in den Gängen lag, zu einem langen Seitenschacht, der sie ein gutes Stück von der eigentlichen Zitadelle wegführte. Sie gelangen zu einer unbeleuchteten runden Kammer. Achtzehn Nischen zierten die Wände, jede davon groß genug, um der lebensgroßen Statue eines durchschnittlichen Menschen Platz zu bieten, aber alle leer.
    »Es ist weg«, sagte Kiara.
    Ben schüttelte den Kopf. Die Bilder in seinem Kopf waren klar und deutlich. Das Schiff war hier. »Zeig dich«, sagte er. Er hörte Gelächter.
    Kiara schien es ebenfalls zu spüren. Sie wich zurück, um neben Shaker stehen zu bleiben, und starrte um sich, suchte nach der Quelle des Lachens.
    Ben runzelte die Stirn. Sein Instinkt und das, was die
    Stimmen ihm zugeflüstert hatten, als er halb imstande gewesen war, ihre Worte zu verstehen, sagten ihm, dass Gefühle hier der Schlüssel waren. Allerdings keine freundlichen, mitfühlenden, einladenden Gefühle.
    Er ließ seine Stimme tiefer klingen, legte einiges an Wut hinein. »Zeig dich!«
    Hätte er es am Tag zuvor versucht, als er von dem Nahrungsmangel so geschwächt gewesen war, hätte er zweifellos versagt. Doch jetzt ertönte ein Rumpeln im Boden, und in dem halb getrockneten Schlamm auf dem Boden öffnete sich ein Spalt - ein Spalt, so gerade wie ein Laserstrahl, der den Raum teilte.
    Shaker, dessen Beine von dem Spalt gespreizt wanden, gab ein alarmiertes Fideln von sich und bewegte sich rasch zu einer Seite. Kiara gesellte sich zu ihm.
    In der Mitte der Kammer weitete sich die Spalte schneller als an den Rändern. Dort verlief sie kreisförmig, und daraus hervor, vage erhellt von Bens Glühstab, schob sich ein segmentierter Metallarm von mehreren Metern Länge - und dann die oberen Bereiche des kugelförmigen Schiffs.
    Das zentrale runde Sichtfenster - von hinten beleuchtet und in einem ungesunden Gelb glühend - wirkte wie ein Auge, das sie musterte. Die Kugel maß ungefähr zehn Meter im Durchmesser, und die Hälfte davon ragte über den Fußboden empor. Eine Lücke von drei Metern trennte den Rand des Bodens von der Schiffsaußenhülle.
    Ben schwankte, sowohl vor Schwäche als auch vor Erleichterung. Das Schiff war hier, es war real - und wenn die Präsenz, die er darin spürte, eine bösartige Anballung von Emotionen, die er durch die Macht wahrnahm, irgendein Indiz dafür war, dann war es funktionstüchtig, selbst noch nach
    Jahrhunderten im Boden.
    »Öffnen!«, kommandierte er.
    Einen Moment später erschien eine senkrechte Linie unter dem Sichtfenster und senkte sich als Luke herab; das untere Ende reichte genau bis zum Rand des Fußbodens.
    Ben eilte darüber und hoch in das Schiff.
    Doch wenn er erwartet hatte, hier einen Pilotensitz, einen Steuerknüppel, Hyperraum- und Waffensystemkontrollen zu finden, wurde er enttäuscht. Das Innere, das allenfalls einen Bruchteil der Masse des Schiffs einnahm, bestand aus einer einzigen scheibenförmigen Kammer, vier Meter im Durchmesser und zweieinhalb hoch. Der Korridorkanal, der zur Rampe führte, war der einzige Ausgang. Die Wände sahen aus wie orangefarbener Bimsstein, die glühten wie dünne Laken über geschmolzener Lava, und im Innern des Schiffs war es sehr warm.
    In der Mitte der scheibenförmigen Kammer drehte sich Ben immer wieder um sich selbst, auf der Suche nach der Steuerung. Doch er fand nichts.
    Sogar die Stimmen waren verschwunden. An ihre Stelle trat eine intensive Erwartung, ein Gefühl des Ausharrens.
    Ben schloss die Augen und versuchte, ein Gespür für diesen Ort zu bekommen, für dieses Schiff - und es gelang ihm. Einen Moment lang sah er eine rothäutige Frau in Gewändern von der Farbe von Vulkangestein vor sich knien, ihre goldene Stangenwaffe auf dem Boden neben sich.
    So funktionierte das also. Der Pilot musste mit

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