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Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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nicht, wenn sie jetzt starb.
    Er war sich nicht einmal sicher, ob er sie mochte. Auf ihrem langen Marsch hatten sie nicht genügend Kraft gehabt, häufig miteinander zu reden. Doch er fühlte sich ihr verbunden, er fühlte sich für sie verantwortlich -
    Er fühlte.
    Und ihm schien es, als dürfte weder das Denken noch das Fühlen wichtiger sein als das andere. Bei einem Jedi sollte sich beides die Waage halten und eins werden. Er fragte sich, ob das bei Gardisten auch so war.
    Nichts davon beantwortete die Frage, warum die Stimmen ihn erst aufgefordert hatten, Kiara zu beschützen, und jetzt darauf beharrten, dass er sie essen sollte. Doch dann fand er die Antwort - jedenfalls eine mögliche Antwort.
    Sie hatten ihm gesagt, er solle sie beschützen, weil er dies ohnehin getan hätte, ohne allerdings zu wissen, warum. Und indem sie so getan hatten, als könnten sie Ben und Kiara lebend von diesem Planeten bringen, hatten sie Ben dazu gebracht, ihnen zuzuhören - und dann hatte er angefangen, so zu denken, wie sie dachten. Und jetzt konnten sie ihm andere Dinge eintrichtern. Sie konnten ihm das eintrichtern, was sie schon die ganze Zeit über gewollt hatten.
    Er verspürte eine Explosion des Zorns, unterdrückte sie jedoch. Er hatte nicht mehr die Energie, zornig zu sein.
    Er bemerkte, dass die Stimmen verstummt waren.
    Und in dieser Stille erzählte Ben Kiara die Geschichte eines jungen, machtempfänglichen Sklavenjungen, der auf Tatooine ein Podrennen gewann und sich damit seine Freiheit verdiente.
    »Haben Sie ihm zu essen gegeben, als er gewonnen hatte?«, fragte Kiara.
    »Alles, was er verdrücken konnte, und noch mehr«, versicherte Ben ihr.
    Nicht lange danach spürte Ben das Auge im Himmel. Er schaute in die Wolken hinauf und schlang seinen Allwetterumhang noch enger um sie beide.
    »Ist er da?«
    »Ja, das ist er.«
    Dieser Pilot ging nicht raffiniert vor. Er zog den TIE-Jäger in einen kreischenden Sinkflug, bis das Schiff kaum noch zwanzig Meter über dem Boden war. Dann musste er abbremsen und eine Kurve fliegen, da Bens Steinfigur von den Bereichen rings um die Zitadelle aus nicht zu sehen war. Er musste aufsteigen und in die Lücke zwischen der Innen- und der Außenmauer sinken. Dann richtete er seine Laser auf Bens Steinfigur aus.
    Jetzt. Mit Hilfe der Macht drückte Ben gegen die Steine oben auf der Innenmauer, überall entlang des Mauerstücks oberhalb des Raumjägers.
    Es war harte Arbeit. Er fühlte sich so erschöpft, und es war beinahe unmöglich, sich zu konzentrieren. Doch das Wissen, dass dies womöglich den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachte - durch die Kälte oder den Hunger oder durch Mumifizierung -, trieb ihn an, und er sah, wie die Steine hoch
    über ihnen zu ruckeln begannen und dann nach unten fielen.
    Der TIE-Jäger feuerte - Bens Strohmann fiel um, und die Decke fing Feuer.
    Der TIE-Jäger glitt auf seinen Repulsoren langsam vorwärts. Ben wusste, warum. Der Treffer einer Laserkanone zerstörte seinen menschlichen Körper nicht notwendigerweise zur Gänze, verdampfte jedoch so viel dieses Körpers, dass es schien, als würde er explodieren - er fiel nicht einfach bloß um. Dem Piloten musste das, was gerade geschehen war, seltsam vorkommen.
    Der TIE-Jäger war kaum fünf Meter von den Resten der Steinfigur mit der brennenden Decke entfernt, als der erste Stein - nicht größer als ein menschlicher Schädel - seine Außenhülle traf. Der Pilot reagierte sofort, drehte ab und stieg höher.
    . mitten hinein in den dichten Hagel herabstürzender Steine!
    Die Felsbrocken waren mehr als hundert Meter in die Tiefe gefallen, einige wogen eine Vierteltonne und mehr. Alle hatten scharfe, rechtwinklige Kanten, und einige davon trafen mit den Ecken zuerst auf.
    Der TIE-Jäger wirbelte wild herum, außer Kontrolle, krachte gegen die Innenmauer der Zitadelle und prallte davon ab. Die Zwillings-Ionentriebwerke hatten noch Schub, und der Raumjäger drehte sich so schnell, dass sie der Spirale, die der TIE beschrieb, bloß noch mehr Wucht verliehen.
    Der Jäger landete jenseits der Außenmauer und rollte weiter, wobei die Sonnensegel abgerissen wurden.
    Er rollte einen halben Kilometer, bevor das Wrack an einem natürlichen Felspfosten zum Stillstand kam.
    Ben erhob sich, und sofort wurde ihm schwindlig, doch er konzentrierte sich auf die Macht, um Kraft zu tanken und sich aufrecht zu halten.
    Er half Kiara hoch. »Wir müssen uns beeilen« sagte er. »Möglicherweise kommen noch mehr

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