Wächter der Macht 04 - Exil
um Lumiya aufzuspüren.« Mara steckte die Karte in ihre lasche. »Vielen Dank.«
»Auf dieser Karte befinden sich außerdem die kompletten Schaltbilder, sodass Ihr es reproduzieren könnt.« Jag reichte Luke das münzähnliche Objekt. »Benutzt das klebrige Material, um es in Eurem Nacken zu befestigen oder an einer rasierten
Stelle an Eurem Schädel. Man aktiviert es, indem man >Alema< sagt. Es wird deaktiviert, wenn man zweimal mit dem Fingernagel darauftippt.« Er demonstrierte es und tippte auf das Gerät in Lukes offener Hand. »Von dem Moment an, in dem es aktiviert ist, bis man es wieder abschaltet, sendet es im Abstand von einer Standardminute Elektroschocks durch Euer Nervensystem.«
Luke grinste. »Das ist nützlich. Haben Sie mir außerdem noch einen Brosche mitgebracht, die mir von Zeit zu Zeit in die Haut kneift?«
»Der Elektroschock«, fuhr Jag humorlos fort, »ist sehr präzise auf das menschliche Nervensystem abgestimmt. Leider fehlten mir die Mittel, die genaue Frequenz zu bestimmen, die andere Rassen benötigen. Der spezielle Schmerz, den das Gerät erzeugt, hilft dabei, das, was in Eurem Kurzzeitgedächtnis ist, in Euer Langzeitgedächtnis zu übertragen.«
»Aha.« Luke nahm das Gerät näher in Augenschein. »Was bedeutet, dass Alema.« Die Scheibe begann in seiner Handfläche zu vibrieren. Er tippte sie hastig zweimal an, und das Vibrieren verebbte. »Was bedeutet, dass sie einem nicht mehr aus der Erinnerung schlüpfen kann.«
»Das ist richtig.«
Mara runzelte die Stirn. »Weißt du, eigentlich sollten wir in der Lage sein, diese Wirkung mit Hilfe der Macht zu vervielfältigen.«
Luke nickte. »Dem sollten wir unbedingt nachgehen. Ich würde eine Machttechnik vorziehen, anstatt das Gefügigkeitstraining eines Zirkus-Banthas über mich ergehen lassen zu müssen. Ich werde Meisterin Cilghal darauf ansetzen.« Er verstaute die Scheibe in einer Gürteltasche. »Fei, vielen Dank. Das ist mein Ernst. Gibt es irgendetwas, das wir im Gegenzug für Sie tun können?«
»Ich.« Zum ersten Mal klang Jag unsicher. »Es widerstrebt mir zu fragen.«
»Nicht doch«, sagte Mara. »Fragen Sie ruhig.«
Jags Stimme wurde eigentümlich hohl, leer. »Ich habe nichts anderes zu tun, als Alema Rar so lange zu jagen, bis ich sie zur Strecke bringe und sicherstellen kann, dass sie keinen weiteren Schaden mehr anrichtet. Aber mir stehen hierzu nicht sonderlich viele Möglichkeiten zur Verfügung. Kein Transportmittel, wenig Geld.« Er lachte leise. »Es ist seltsam, als Zivilist zu leben. Beim Militär geben sie einem einen Auftrag und die Mittel, die man braucht, ihn auszuführen, manchmal zu wenig, manchmal zu viel. Das wiederholt sich dann so lange, bis man sich entweder zur Ruhe setzt oder stirbt. Außerhalb des Militärs ist alles so kompliziert.«
Luke klopfte ihm auf den Rücken. »Ich werde Ihnen die nötigen Mittel verschaffen. Angefangen bei einem Quartier.«
»Nein. Ich habe ein Zimmer. Die Adresse und mein Kommcode nebst Frequenz sind auf der Datenkarte. Ich würde es. vorziehen, nicht hierzubleiben.«
»In Ordnung.«
»Ich werde jetzt gehen. Ich finde selbst hinaus.« Mit einer letzten Verbeugung vor den Jedi-Meistern wandte sich Jag um - trotz der vielen Abzweigungen, die sie bei ihrem Spaziergang hinter sich gelassen hatten, in die richtige Richtung, wie Luke auffiel, zum Haupteingang des Tempels hin - und ging mit großen Schritten davon, um beim Gehen seine Kapuze hochzuziehen.
Mara sah zu, wie er davonmarschierte, und schüttelte den Kopf. »Dieser Mann hat nicht genug, wofür es sich zu leben lohnt.«
»Er wird wieder auf die Beine kommen«, gab sich Luke überzeugt. »Er ist jung.« Er spielte mit dem Gerät herum, das Jag ihm gegeben hatte. »Komm. Schauen wir mal, ob Cilghal noch wach ist.«
Jaina kehrte von einem späten Botengang in den Tempel zurück, schritt an einem einsamen Jedi vorbei, der beim weithin offenen Haupteingang Wachdienst leistete, und trat in den Hauptkorridor.
Soeben verließ ein in einen dunklen Umhang gehüllter Mann das Gebäude. Er hielt Abstand von ihr, bewegte sich auf der linken Seite des Gangs, schien sie nicht einmal zu bemerken. Sie zögerte, als sie einander passierten; seine aufrechte Haltung, sein militärisches Gehabe und die unbewusste Arroganz seiner großen Schritte brachten in ihrer Erinnerung etwas zum Klingen.
Als er einen Schritt an ihr vorbei war, blieb sie stehen und drehte den Kopf, um ihn anzusehen. »Jag?«
Er hielt ebenfalls
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