Wächter der Macht 04 - Exil
Jedi-Meister wissen musste. »Lind sofern ich richtig verstanden habe, hat der Auftrag, der Sie hierherführt, etwas mit Alema Rar zu tun.«
»Es geht dabei allein um sie.«
»Gehen wir zusammen ein paar Schritte«, schlug Mara vor.
Sie gingen durch die Hallen des Tempels, die um diese Stunde größtenteils in Dämmerlicht getaucht und wenig besucht waren, und Jag berichtete den Jedi-Meistern in nüchternem Tonfall von den Ereignissen, die sich in seinen letzten paar Jahren zugetragen hatten. Wie er im Zuge der Dunkles-NestMissionen für Lowbacca gebürgt hatte, damit er wieder freigelassen wurde; wie Lowbacca gegen diese »Bewährung« verstieß; wie die Verantwortung für den Schaden, den Lowbacca und seine Jedi-Freunde angerichtet hatten, der Familie Fel angelastet wurde... Wie diese Familie Jag aus Gründen der Ehre verstoßen hatte. Wie Jag über dem Planeten Tenupe abgeschossen worden war und dort zwei Jahre lang überlebt und ein entbehrungsreiches, gefährliches Dasein geführt hatte. Wie auch Alema Rar - verrückt wie ein halb zerquetschter Käfer und allein von den beiden Gedanken beseelt, das Dunkle Nest wieder zu errichten und sich an Luke und Leia zu rächen - überlebt hatte und ebenfalls entkommen war.
»In diesen zwei Jahren«, schloss Jag, »habe ich viel über Alema Rar nachgedacht, darüber, was sie war, wozu sie imstande war. Hinterher habe ich weitere Nachforschungen über sie angestellt - und nach Möglichkeiten gesucht, ihren Killik-Fähigkeiten etwas entgegenzuhalten. Sie kann sich aus dem Kurzzeitgedächtnis der Leute löschen, was bedeutet, dass man ihr begegnen kann und sich Sekunden danach nicht mehr daran erinnert - sofern man diese Begegnung überlebt. Das macht es schrecklich schwierig, sie aufzuspüren. Ihre Killik-Fähigkeiten und die Jedi-Kräfte, die ihr noch geblieben sind, machen sie zu einer großen Gefahr für Euch und Eure Schwester - und für die Galaxis.«
»Also sind Sie hergekommen, um mich zu warnen«, sagte Luke. »Das weiß ich zu schätzen.«
»Mehr als das: Ich habe Geschenke mitgebracht.« Jag zog zwei Gegenstände aus einer Innentasche seines Waffenrocks. Einer hatte die Form und Größe einer großen Credmünze, war aber silbern und ohne besondere Merkmale; kein Porträt eines lange toten Helden oder eines Tyrannen, der es verdiente, tot zu sein, zierte die Oberfläche. Dafür klebte auf einer Seite der Rest irgendeiner weißlichen Substanz. Der andere Gegenstand war eine gewöhnliche Datenkarte.
Er reichte Mara die Karte. »Dies ist ein grafisches Interpretations- und Kommunikationsprogramm«, erklärte er. »Es arbeitet in Übereinstimmung mit den meisten Sicherheitsholokam-Programmen, die man in Regierungseinrichtungen findet, auf Flaggschiffen, in jedem beliebigen gesicherten Gebäude. Vereinfacht ausgedrückt, wertet es jede humanoide Gestalt aus, die die Kamera erfasst, vergleicht sie mit einer Datenbank von Alema Rars ungewöhnlichen körperlichen Merkmalen, und wenn es eine Übereinstimmung findet, benachrichtigt es die Sicherheitsabteilung und schickt eine verschlüsselte Nachricht an jeden Datenspeicher, den man angibt. Wenn man dieses
Programm auf genügend Systemen installiert, können wir vielleicht ihre Bewegungen nachverfolgen, etwas über ihre Aufenthaltsorte herausfinden, bevor sie noch mehr Schaden anrichten kann.«
»Womöglich wird sich das nicht als so nützlich erweisen, wie Sie denken«, befürchtete Luke. »Alema weiß vermutlich um die Technik des Machtblitzens, einer Methode, durch die ein Jedi Störungen bei Holokameras hervorrufen kann - selbst bei solchen, derer man sich nicht bewusst ist -, um zu vermeiden, dass man von ihnen erfasst wird.«
Jag runzelte die Stirn, doch er wirkte keineswegs entmutigt. »Diese Technik - macht sie sie unsichtbar?«
Mara schüttelte den Kopf. »Nein. Sie erzeugt auf der Aufnahme ein bisschen statischen Schnee. Verursacht so eine Art zeitlichen Schluckauf.«
»Das ist nicht so tragisch«, meinte Jag. »Das Programm ist imstande, fortlaufende Ereignisse längs einer Reihe von Holokameras zu analysieren, und bleibt auf diese Weise einer identifizierten Zielperson so auf den Fersen. Wenn wir diese Analysefunktion auf diesen >Schluckauf< ausweiten und damit die Wahrscheinlichkeit verknüpfen, dass es sich dabei um ein einzelnes, die Macht gebrauchendes Individuum handelt, könnte das Programm ihre Schritte in überwachten Gebieten immer noch nachvollziehen.«
»Das könnte ebenfalls hilfreich sein,
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