Wächter der Macht 05 - Opfer
den Zeitpunkt Ihres Besuchs bei G'Sil mit Bedacht.«
»Ich denke, das bekomme ich hin, Jacen.«
»Warten Sie, bis Sie gesehen haben, was ich Ihnen schicke«, sagte er. »Es ist etwas vollkommen anderes, ihnen dabei zuzusehen, wie sie unsere Zukunft bestimmen.«
»Sagen Sie mir Bescheid, fünf Minuten, bevor Sie ... Omas Ihren Besuch abstatten.«
Jacen lehnte sich in seinem Sessel zurück und wartete auf Shevus Anruf.
Und er konnte nach wie vor spüren, dass Ben am Leben war, wenn auch nicht in bester Verfassung.
CHARBI-RAUMHAFEN, VULPTER
Es war eine Abriegelung.
Wie alle anderen in der Menge erstarrte auch Ben, als der KSV-Sicherheitsbeamte seinen Blaster auf das Gedränge richtete.
»Niemand geht irgendwo hin«, sagte er. »Dieser Raumhafen wurde von den Behörden von Vulpter gesperrt, und Sie alle werden nach ballistischen Rückständen gescannt.«
»Warum?«, rief eine Männerstimme aus der Menge.
»Es wurde geschossen«, sagte der Beamte. »Mit einer Projektil-waffe. Es gab einen Mord. Ich will, dass Sie alle hier warten, ruhig und friedlich, und dann werden wir Sie alle überprüfen. Anschließend steht es Ihnen frei zu gehen.«
»Das wird Stunden dauern!«, beschwerte sich jemand.
»Dann dauert es eben Stunden«, sagte der Beamte und überprüfte den Ladestatus seines Blasters, damit sie das Surren der Waffe hören und das Aufleuchten des Statusbalkens sehen konnten, das besagte, dass er bereit war zu schießen. »Ich weiß eure Kooperation wirklich zu schätzen. Leute.«
Gemurmel, Keuchen, Schnalzlaute und verschiedene andere Ausdrücke von Entsetzen und Ungeduld spülten über die versammelte Menge hinweg. Bens Eingeweide fühlten sich an wie verknotet. Er wagte es zunächst nicht, hinter sich zu schauen, wo Shevu und Lekauf waren. Er konnte ihre Gegenwart spüren und hatte einen guten Eindruck von ihren Positionen, aber das genügte ihm nicht. Er musste sie sehen.
Schließlich drehte er sich doch vorsichtig um und fand Lekaufs Blick. Ben schlenderte zu ihm hinüber und wurde langsamer, als er an ihm vorbeiging, sodass nicht offensichtlich war. dass sie zusammengehörten. Er musste sich auch von Shevu fernhalten. Es gab keinen Grund, warum sie alle verhaftet werden sollten.
Ben aktivierte sein Ohrstück und sprach, wobei er kaum die Lippen bewegte. »Ich werde eine Schwachstelle suchen und versuchen, nach draußen zu gelangen.« Er hatte das Gefühl, dass jeder das zusammengeklappte Gewehr unter seiner Jacke sehen konnte, auch wenn alle wesentlich mehr daran interessiert zu sein schienen, was hinter den Transparistahltüren zum Landebereich vorging. Rote und blaue Lichter wurden von den Wänden zurückgeworfen, als Sicherheitsfahrzeuge auf das Feld rasten. »Ich kann überall drüberspringen, jede Tür öffnen, vergesst das nicht. Ich schaffe es schon allein zurück nach Hause.«
»Wenn du das tust«, hörte er Lekaufs Stimme in seinem Ohr, »wissen sie, dass es ein Jedi war.«
»Kein Macht-Unfug«, mahnte Shevu. »Entspann dich. Wir finden eine Lösung. Der Notfallplan, Gentlemen.«
»Ich bin mit Spuren übersät, Sir.«
»Jori«, sagte Shevu. Normalerweise benutzte er nie Lekaufs Vornamen. »Jori, ich werde ...«
»Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist, Sir.« Lekauf bewegte sich auf Ben zu. Er schaute grimmig drein. »Und Sie sind ohnehin zu weit von Ben entfernt, um irgendetwas unternehmen zu können.«
In dem Gedränge der Passagiere und Piloten konnte er sich Ben nähern, ohne dass es weiter auffiel. Er griff unter Bens Mantel und packte das Gewehr, doch Ben presste seinen Arm fest gegen seine Seite, um ihn daran zu hindern, es an sich zu nehmen.
»Was machen Sie da?«
»Der Notfallplan. Lass los. Ben.«
»Wollen Sie es wegwerfen?«
»Ja. Ja. ich werde es irgendwie loswerden.«
»Was ist mit den Schmauchspuren? Die kann man nicht loswerden.«
»Warum verkündest du das nicht gleich jedem ...« Mit einem Mal war Lekaufs leicht alberne gute Laune verschwunden. Er stand Brust an Brust mit Ben, und nach einem zweisekündigen, beinahe bewegungslosen Gerangel, das niemand sonst sehen konnte, schob er Bens Ellbogen beiseite und die zusammengeklappte Karpaki unter seine eigene Jacke. »Jetzt bleib beim Boss. Versprich mir, dass du das tun wirst.«
»Sie sind verrückt. Jori.«
»Ja, genau wie Opa.«
Ben fühlte sich vollkommen nutzlos. Lekauf musste sich opfern. damit er aus diesem Schlamassel rauskam. Er hätte in der Lage sein müssen, dies selbst zu bewerkstelligen.
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