Wächter der Macht 05 - Opfer
rückten an. um rings um das Schiff in Position zu gehen.
Alle anderen im Schaltergebäude waren vergessen.
»Ben, das ist unsere Chance, komm schon ...« Shevu riss an seinem Kragen und zog ihn gewaltsam auf die Südtür der Schalterhalle zu. Ein kleiner Teil von Ben rechnete sich aus, wo sie Soldaten platzieren und welche Taktik sie wohl einsetzen würden, um Lekauf am Start 7Ai hindern. Wenn sich Lekauf beeilte, konnte er die Umlaufbahn verlassen und auf Lichtgeschwindigkeit springen, ehe Vulpter das, was sie hier als Flotte bezeichnen mochten, in die Luft bekam.
Doch die Reisefähre stand auf dem Permabeton, reglos - keine vor Hitze wabernden Abgase drangen aus den Schubdüsen. Er konnte es durch die Transparistahlwände sehen, während er auf den Ausgang zuging, und er war außerstande, Erleichterung zu empfinden.
Langsam dämmerte Ben, dass Lekauf nirgendwo hinfliegen würde.
Vielleicht ließ sich das Ding nicht starten.
O nein, nein, nein...
Das Triebwerk hatte ihn nicht im Stich gelassen. Ben konnte Lekauf spüren - verängstigt, sonderbar siegestrunken und ungeachtet seiner Furcht erfüllt von einem seltsamen Gefühl des Friedens. Das war die sonderbarste Kombination von Emotionen, die Ben jemals in der Macht wahrgenommen hatte.
»Was hat er vor, Sir? Wie verschwindet er von hier?«
Shevu schluckte angestrengt. Ben sah, wie sein Kehlkopf auf-und abhüpfte. »Es muss getan werden.«
»Was muss getan werden?«
»Beweg dich. Jetzt.« Shevu packte seinen Arm so fest, dass es wehtat, und zerrte ihn über den Permabeton zu der anderen Fähre. Die Reisefähre war inzwischen von bewaffneten Wachen und Soldaten umstellt. Reihen von Sicherheitsdroiden bildeten eine äußere Absperrung und wankten Fahrzeuge davon, die zu nahe beim Geschehen parken wollten. »Vermassel diese Mission nicht. Der Auftrag ist ausgeführt.«
»Aber man wird Jori festnehmen. Er kann ja nicht ewig da drin sitzen. Wir können ihn nicht einfach hier zurücklassen. Was passiert, wenn sie ihn verhören. Dann werden sie herausfinden. dass...«
»Ben, halt die Klappe. Das ist ein Befehl. Es gibt nichts, das wir tun können.«
Ben konnte nicht glauben, was Shevu da sagte. Er hätte sich losreißen und hinlaufen können, um Lekauf zu helfen und ... Und was? Er konnte seine Machtkräfte in der Öffentlichkeit nicht einsetzen. Er konnte es nicht mit einer kleinen Armee von Sicherheitswachen und Soldaten aufnehmen. Er konnte es nicht riskieren, enttarnt und verhaftet zu werden.
Trotzdem wollte er Lekauf immer noch zu Hilfe eilen. Kein Kamerad wurde zurückgelassen, das war die Regel, sowohl für Soldaten als auch für Jedi und überhaupt für jede verschworene Gemeinschaft, in der man Seite an Seite Gefahren trotzte.
»Wir können ihn nicht hierlassen«, schluchzte Ben. Er war drauf und dran, es sich anders zu überlegen. Sollten doch die GA und der Jedi-Rat zum Teufel gehen, wenn er verhaftet wurde und man herausfand, dass Luke Skywalkers Sohn politische Attentate ausführte. »Wir können ihn nicht einfach im Stich lassen.«
Doch als er dann auf die ramponierte Reisefähre zueilen wollte, zerriss eine gewaltige Explosion das Schiff in tausend umherschwirrende Bruchstücke, und eine Säule aus Flammen und waberndem Rauch stieg hoch in die Luft. Die Druckwelle riss Ben beinahe von den Füßen. Die Wachen liefen auseinander - zumindest die, die das noch konnten. Einige wurden meterweit durch die Gegend geschleudert. Alles schien in Zeitlupe und in völligem Schweigen abzulaufen, und dann waren die Geräusche plötzlich wieder da, und die Zeit kehrte wieder zur normalen Geschwindigkeit zurück.
Der Captain hielt Bens Arm immer noch wie in einem Schraubstock gepackt. Bens Lippen bewegten sich, doch er konnte sich selbst nicht hören.
»Doch«, sagte Shevu leise und schleifte Ben mit sich, der seinen Hals reckte, um zurück auf das Wrack und die Flammen zu starren, betäubt, verwirrt und schockiert. »Jetzt können wir es.«
11. Kapitel
Eine Eilmeldung: Soeben erreichen uns Berichte, dass der corellianische Premierminister Dur Gejjen auf dem Raumhafen von Vulpter von einem corellianischen Terroristen erschossen wurde. Erste Meldungen besagen, dass der Flughafen nach dem tödlichen Schuss von bewaffneten Einheiten abgeriegelt wurde, bis sich der Attentäter auf dem Landestreifen mitsamt seinem Raumschiff in die Luft sprengte. Mehr hierzu in Kürze.
- HNE-Eilmeldung
SLAVE I, AUSSERHALB VON KELDABE, MANDALORE
Was die Nachrichten betraf,
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