Wächter der Macht 05 - Opfer
mit Omas treffe, sobald er zurück ist.«
»Du weißt, was passiert, wenn Staatsoberhäupter während einer Krise fort sind«, merkte Kyp an. »Sie beziehen in den Umfragen Prügel, und das ist dann der Anfang vom Ende. Machen wir das Beste aus unserer Verbindung zu Omas, solange wir noch können.«
»Wer von uns steht Niathal am nächsten?«
Alle drehten sich um, um Cilghal demonstrativ anzusehen. Sie neigte den Kopf leicht zur Seite, um Luke mit einem Auge zu mustern. »Bloß weil wir beide Mon Cals sind, Luke, bedeutet das nicht, dass zwischen uns automatisch Harmonie herrscht. Wir kommen aus unterschiedlichen Denkschulen.«
»Ihr seid Ackbars Nichte, und ich wette, bei einer Mon-Cal- Admiralin zählt das eine Menge.«
»Dann werde ich mein Bestes tun.«
Das Treffen war vorüber, doch Mara blieb sitzen. Corran tätschelte ihr beim Vorbeigehen den Kopf wie ein nachsichtiger Onkel und schwenkte dann schweigend einen warnenden Finger: Zahl ihr das mit dem blauen Auge heim. Luke wartete, bis alle draußen waren, und er ging zu Mara. um sich vor ihr hinzukauern und seine Hände auf ihre Knie zu legen.
»Ich lasse nicht zu, dass du so was für mich einstecken musst.«
»Ich habe ihr eine Kopfnuss verpasst, das ist alles. Metallkiefer, nicht-metallischer Kopf.«
»Wenn du so nah rangekommen bist, wie konnte sie dann entkommen?« Oh, schlechte Frage. Luke bereitete sich auf einen neuerlichen Rüffel hinsichtlich seines Händchenhaltens vor. »Ich meine ...«
»Ich glaube, sie hatte einen Droiden bei sich. Irgendetwas hat mich jedenfalls von hinten angesprungen, und es war nichts Organisches.« Mara zeigte ihm ein verfärbtes Mal wie von einer Seilabschürfung vorn an ihrem Hals. »Was auch immer es war. es kann ein Metallkabel ausspucken. Und sie hat dieses verrückte kugelförmige Raumschiff, wie ein körperloses orangefarbenes Auge.«
»Findest du nicht, dass all das gute Argumente dafür sind, sie nicht allein zu jagen?«
»Sie will, dass ich sie einhole. Nächstes Mal werde ich mehr als bereit sein - und es wird ein nächstes Mal geben.«
Er hatte es ihr versprochen. Wenn irgendjemand es mit Lumiya aufnehmen konnte, dann Mara, und er wusste, dass er seine eigene Fixierung auf Lumiya aus seinen Gedanken verbannen musste - dass er aufhören musste, davon sein Urteilsvermögen trüben zu lassen. Er würde Mara noch etwas mehr Zeit geben, auch wenn er sich fragte, wie er sich fühlen würde, wenn sie erneut so angeschlagen oder vielleicht schwerer verletzt nach Hause kam.
Dunkle Jedi zu jagen war wesentlich schwieriger und zeit-aufwändiger, als ihm lieb war. Manchmal fragte er sich, warum Lumiya und Alema so viel schwieriger aufzuspüren und auszuschalten waren als das gesamte Imperium. Nun, eigentlich lag die Antwort darauf auf der Hand: Allein durch seine schiere Größe und Ausbreitung war das Imperium überall gewesen.
Es war schwer, nicht darauf zu stoßen, doch zwei Jedi mit Tarnfähigkeiten konnten in einer riesigen Galaxis sehr gut untertauchen. Man musste sie dazu bringen, dass sie zu ihm kamen - oder zu Mara.
»Aber heute zum Abendessen bist du wieder zu Hause«, sagte Luke. »Arbeite nicht wieder die ganze Nacht durch.«
»Glaub mir, ich werde zu Hause sein«, sagte sie. »Ich mache mich jetzt nämlich auf den Weg dorthin.«
»Und ich werde mir anhören, was Han und Leia in Bezug auf Gejjen zu sagen haben, und dann werde ich im Senat auf Omas warten.«
»Wenn ich um Mitternacht immer noch mit einem Teller kaltem Nerf-Auflauf zu Hause auf dich warten muss ...«
»In Ordnung. Abendessen um acht. In Permabeton gemeißelt.«
Zusammen mit ihr ging Luke schweigend den Korridor hinab, und sie schenkte ihm ein verschwörerisches Grinsen, als sich die Hälften der Turbolifttür schlössen. Er aktivierte sein abhörsicheres Kommlink und rief Han an.
»Ich trage keine Trauer«, sagte Han auf seine absolut kaltschnäuzige, charmante Art. Luke wusste, dass er nichts auf Gejjen gab und es nie getan hatte: Es war schwer, einen Mann zu beweinen, der einen aufgefordert hatte, seinen eigenen Cousin zu töten, selbst wenn dieser Cousin ein erstklassiger Mistkerl gewesen war. »Kein Grund, meine Gefühle zu schonen. Es war bloß eine Frage der Zeit, bis er sich einen Kopfschuss einfängt.«
»Wie ist die öffentliche Stimmung drüben bei euch?«
»Es hat nicht gerade einen Ansturm auf Trauerkleidung gegeben, aber die Leute sind nervös.«
»Und wer hat in Coronet jetzt das Sagen?«
»Sie prügeln sich
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