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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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können, und der Job wäre trotzdem immer noch erledigt gewesen.«
    »Ben ... Unsere Befehle lauteten, es nach einem corellianischen Schisma aussehen zu lassen und uns nicht erwischen zu lassen oder eine Spur zu hinterlassen. Wir können es uns nicht leisten, dass Jedi als Attentäter gebrandmarkt werden, besonders nicht du. Wir mussten dich da wegschaffen.«
    »Ich hätte gar nicht dabei sein müssen. Jeder beliebige Soldat hätte den Auftrag ausführen können. Ich wollte meine Pflicht erfüllen, aber wenn ich es nicht gewesen wäre, wenn Jori nicht das Gefühl gehabt hätte, meine Identität schützen zu müssen, wäre er noch am Leben.«
    »Ben, was glaubst du, wäre mit ihm geschehen, wenn sie ihn nach Corellia gebracht hätten?« Shevu senkte die Stimme. »Du hast gesehen, was wir hier mit Gefangenen machen. Denkst du, so etwas passiert nicht auch in Coronet?«
    »Na und, was wäre denn schon gewesen, wenn man mich erwischt hätte? Hätte das meinen Vater gedemütigt? Hat Jori sein Leben dafür gegeben, nur damit Dad nicht sauer auf mich ist?«
    »Ich könnte dir eine ganze Liste mit Gründen geben, warum es für die GA wichtig ist, dass Corellia denkt, dass es einer von ihnen getan hat. Aber im Augenblick willst du davon ohnehin nichts hören.« Shevu stand auf und bedeutete Ben mit einem Winken, ihm zu folgen. Es war ihm ernst damit. »Es gibt Anti-Gejjen-Fraktionen, die die Verantwortung für den Anschlag übernehmen, also ist die Mission gutgelaufen - strategisch gesehen. Jetzt geh nach Hause, und nimm dir ein paar Tage frei. Falls du es nicht ertragen kannst, bei deiner Familie zu sein oder ... oder bei Colonel Solo, komm rüber zu mir. Meiner Freundin macht das nichts aus.«
    Es war das erste Mal, dass Shevu andeutete, es wäre nicht unbedingt das Beste für Ben, sich in Jacens Nähe aufzuhalten. In diesem Augenblick war es Ben ziemlich egal, doch der rationale Teil seines Verstandes, der nicht in schockierter Trauer ertrank, registrierte es sehr wohl.
    »Danke.«
    »Jetzt muss ich es seinen Eltern sagen. Ich muss mir eine verdammt gute Geschichte ausdenken und der Vorsehung dafür danken, dass es keine Filmaufnahmen von ihm gibt, die jetzt rund um die Uhr in den Nachrichten laufen, denn das wäre ein wirklich beschissener Weg, zu erfahren, dass dein Sohn tot ist.«
    Shevu klang niedergeschlagen. Vermutlich hatte er Lekauf sehr nahegestanden, auch wenn er es nie erwähnt hatte. Ben hatte an diesem Tag eine Lektion darüber gelernt, was es bedeutete, ein Offizier zu sein, und die lautete, dass manchmal zum Erreichen eines Ziels Leben geopfert werden mussten. Das war ihm schon vorher klar gewesen, doch wenn man Seite an Seite mit den Leuten arbeitete, die aufgrund der Entscheidungen, die man traf, womöglich die verloren, die sie liebten, gewann das eine völlig neue Bedeutung.
    »Ich glaube nicht, dass ich je aufhören werde, mich deswegen schuldig zu fühlen«, sagte Ben, erleichtert darüber, dass es ihm bislang gelungen war, nicht in Tränen auszubrechen.
    »Ich auch nicht«, sagte Shevu. »Weil eigentlich ich derjenige sein sollte, der das Schiff in die Luft jagt, wenn die Dinge schieflaufen.«
    »Das haben wir nie geplant...«
    »Du nicht. Wir schon. Du solltest bloß wissen, was du unbedingt wissen musstest.« Shevu hielt einen vorbeikommenden Boden-mannschaftsspeeder an und befahl dem Fahrer, Ben ins Hauptquartier zu bringen. »Wasch dir dieses Zeug aus dem Haar, und geh nach Hause.«
    Eine Stunde später sah sich Ben in den Waschräumen im Hauptquartier seinem vertrauten Spiegelbild gegenüber, trocknete sich mit einem Handtuch das Haar ab und fragte sich, ob Jacen ihn reingelegt hatte.
    Ich hätte den Auftrag nicht übernehmen müssen. Jeder von uns wäre unbemerkt in den Raumhafen hineingelangt.
    Doch das war eine späte Einsicht. Jacen hatte ihn bereits mit dieser Aufgabe betraut, bevor irgendjemand gewusst hatte, wo das Treffen stattfinden würde. Ben hatte immer noch das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte, konnte aber nicht genau bestimmen, was.
    Er hatte gerade einen Freund verloren. Vielleicht brachte einen das dazu, verrückte Dinge zu denken. Als er das Gebäude verließ, in dem sich das Hauptquartier befand, und in die Spätnachmittags-sonne hinaustrat, völlig durcheinander vom ständigen Wechsel der Planetenzeiten in den letzten 48 Stunden, senkte er den Kopf und spazierte einfach ziellos dahin, die Hände in den Taschen.
    Plötzlich fühlte er jemandes Hand auf seiner Schulter. Er

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