Wächter der Macht 05 - Opfer
daraus Kriegsgerät herzustellen. Drittens: Das Bündnis mit den Verpinen macht sie zum mit Abstand größten Produzenten für moderne Waffentechnologie. Viertens: Wie ich höre, sind sie immer noch erzürnt darüber, dass sie nach dem Krieg keine Wiederaufbauhilfen erhalten haben, obwohl sie sich für die Neue Republik gewaltig weit aus dem Fenster gelehnt haben.«
»Das ist nicht gut, oder?«, sagte Corran.
»Ich wette, in den nächsten paar Tagen werden sie sich mit Corellia zusammentun.«
»Angeblich soll Fett Sal-Solo ermordet haben, oder zumindest ist einer seiner Mando -Schläger dafür verantwortlich. Wo stehen sie also?«
Luke hatte von Han die wahre Geschichte erfahren. Noch nie hatte er die guten alten Tage der Rebellion gegen das Imperium, in denen alles so eindeutig zwischen Guten und nachweislich Bösen unterteilt gewesen war, so sehr vermisst wie in diesem Augenblick. Das Problem damit, das unzweifelhaft Böse auszumerzen, bestand darin, dass das Vakuum, das es hinterließ, von allen möglichen Arten nebulöser Bedrohungen, Rivalitäten und Fehden gefüllt wurde. Es wurde zunehmend schwieriger, zu beurteilen, von wo die Gefahr tatsächlich kam.
Wäre das Ganze nicht so tief in der Natur der meisten Spezies verwurzelt gewesen, hätte Luke eine Verschwörung der Sith vermutet. Das hätte alles so viel einfacher gemacht.
»Ich denke, wir sollten sowohl der GA als auch Corellia Jedi-Meditation anbieten, soweit es das Attentat betrifft«, sagte er. »Ich weiß, dass das inmitten eines Krieges seltsam klingt, aber es gibt Kriege mit Regeln, und dann gibt es Kriege, in denen alle Mittel erlaubt sind, und wir müssen ...«
Die Türen öffneten sich, und Mara kam herein. »Verzeiht die Verspätung. Ich bin über einige Probleme gestolpert.«
Luke starrte entsetzt auf ihr Gesicht. Sie hatte ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe und ihrer Körperhaltung nach schmerzten ihre Rippen. Sie ließ sich mit langsamer Vorsicht in ihren Sessel nieder.
»Sieht eher so aus, als wärst du über eine Panzerdivision gestolpert«, sagte Kyp mit weit aufgerissenen Augen. »Was ist mit dir passiert, und wo sollen wir die Blumen für den anderen Kerl hinschicken?«
»Dabei habe ich doch schon eine Heiltrance hinter mir.« Sie lächelte, und es war ein aufrichtiges Lächeln, doch dahinter befand sich eindeutig auch Besorgnis. Luke konnte es fühlen. Er war drauf und dran, das Treffen auf der Stelle abzubrechen. Warum hatte er nicht gespürt, was ihr zugestoßen war?
»Tut mit leid, euch zu unterbrechen«, fuhr sie fort. »Ich nehme an, es geht um die Folgen von Gejjens Tod.«
»Und über die mandalorianische Aufrüstung.«
»Vergesst das bitte mal einen Moment lang«, sagte Luke. »Mara, ich muss wissen, was geschehen ist.«
»Vielen Dank, Schatz, dass du dich danach erkundigst. Mir geht es bestens. Bloß eine Fleischwunde.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf, allerdings wohl eher über sich selbst. »Ich habe Lumiya aufgespürt. Lind glaub mir, ihr Zustand jetzt ist übler als meiner.«
»Und?«
»Die Situation ist unter Kontrolle.«
»Wo ist sie?«
»Ich verfolge sie momentan mithilfe eines Peilsenders zu ihrem Versteck.«
Alle elf Ratsmitglieder warteten in völligem Schweigen auf Maras nächste Worte. Sie sah die anderen Jedi um sich herum an, verdrängte Lukes unausgesprochene Frage und Besorgnis aus ihrem Denken und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Luke konnte nicht genau bestimmen, warum, aber unter ihrer Fassade brodelte es gewaltig.
»Ihr solltet mich nicht so anstarren«, sagte sie. »Ich diskutiere nicht darüber, ich bringe diese Mission allein zu Ende.«
»Mara hat gesprochen«, sagte Kyp. »Aber das hindert mich nicht daran, zu fragen, wo Lumiya ist und was sie im Schilde führt.«
»Netter Versuch, aber du kannst gerne losziehen und dir deinen eigenen geistesgestörten Dunkelseiter suchen«, entgegnete Mara, »denn Lumiya gehört mir.«
Corran schenkte Luke ein wissendes Lächeln. »Ihr geht's gut.«
Mara war zweifellos mit irgendetwas zufrieden, doch etwas anderes gefiel ihr noch deutlich weniger. Luke würde später herausfinden, was. Er setzte die Zusammenkunft fort.
»Können wir hier und jetzt tatsächlich etwas in Bezug auf die Gejjen-Krise unternehmen?« Im Kreis ertönte ein Chor aus widerwilligen Verneinungen. »Dann ist alles, was wir tun können, die Situation im Auge zu behalten. Außerdem liegt mir ein Ersuchen von Omas' Sekretär vor, der darum bittet, dass ich mich
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