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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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tut.«
    Fraig hatte seine Chance vertan. Fett schaltete auf das Helmkommlink um und weckte Mirtas Aufmerksamkeit, die ohnehin auf ihn - und den Hamadryas - gerichtet war. »Ich werde unserem Freund jetzt dabei helfen, sich an ein paar Dinge zu erinnern.«
    Sehr nützlich, diese Fiberschnur.
    Fett ließ das Seil in einer Schlinge aus seinem Rucksack schießen und schlang es um Fraig, dann rammte er den Kletterhaken zwischen die Gitterstäbe und stieß Fraig über das Geländer. Das alles dauerte zwei Sekunden. Fraig schrie, klammerte sich an die obere Strebe, doch ein harter Hieb mit dem Blasterkolben auf die Fingerknöchel sorgte dafür, dass er losließ. Fraig stürzte nach unten, und Fett wappnete sich für den unvermeidlichen Ruck, wenn das Seil auslief, indem er sich gegen das Geländer stemmte. Es raubte ihm fast den Atem. Fraig prallte von der Wand ab und drehte sich in der einschnürenden Schlinge des Seils, noch immer kreischend. Fett hatte sicherheitshalber ein paar Meter Schnur in der Einbauwinde in Reserve behalten.
    Mirta kümmerte sich unterdessen um den Hamadryas. Sie hatte die Transparistahltüren halb vor ihm geschlossen, doch der Leibwächter zwängte seinen Körper in den Spalt und versuchte, durch die Öffnung einen Blasterschuss abzugeben. Sein Arm war gefangen. Fett verfolgte beeindruckt, wie Mirta der Wache einen zweiten Kopfstoß verpasste, die Vibroklinge in seinen Oberschenkel rammte und ihn durch die Türen nach hinten zwang - vor Schmerz kreischend, hübsche Aktion sodass sie krachend zufielen. Dann feuerte sie ein paar Mal in die Steuertafel.
    »Beeil dich. Ba'buir.« Sie beugte ihre Schultern, wie um ihre verspannten Nackenmuskeln zu lockern. »Die Türen sind vielleicht blastersicher, aber früher oder später werden sie sie aufbekommen.«
    Fett spähte über die Kante. Fraig zappelte hilflos wie ein an einer Angelschnur aufgespießter Wurm und gab keuchende Laute von sich. Die Schnur war eng um seine Taille und seine Brust geschlungen. Er baumelte fünfzehn Meter unter dem Geländer.
    »Strampeln Sie nicht rum, und beruhigen Sie sich«, rief Fett. »Das hilft Ihrer Erinnerung auf die Sprünge. Und außerdem verhindern Sie so, dass Sie aus der Schlinge rutschen.«
    »Sie sind verrückt! Dafür lasse ich Ihnen die Kehle durchschneiden ...«
    »Du hängst am Ende des Seils, ich habe festen Boden unter den Füßen. Denk mal darüber nach.«
    »Sie sind ein toter Mann!«
    »Scharfsinnig bis zuletzt. Gib mir Namen, Abschaum!«
    »Ich sagte Ihnen schon, dass ich den Mando nicht bezahlt habe. Ich bin froh, dass der Cherit erledigt hat, aber ich habe ihn nicht dafür bezahlt, das zu tun!«
    »Versuchs noch mal.«
    Fraigs Stimme wurde vom Brüllen des Wasserfalls hinter ihm fast übertönt. »Die Twi'leks gehörten zu einer Familie namens Himar.«
    »Guter Anfang.« Mit einem Ruck ließ Fett einen weiteren Meter Schnur nach. Fraig kreischte, als er weiter auf den Permabeton. das Gestein und das reißende Wasser hundert Meter weiter unten zuglitt. »Hilft das? Häufig braucht das Gedächtnis bloß einen kleinen Ansporn.«
    Himar. Jeder Mando, der sich in die Bresche warf, um für ein paar Tänzerinnen den Helden zu spielen, würde in der Twi'lek-Gemein-schaft kein Unbekannter sein. Dergleichen kam nicht allzu häufig vor. Niemand scherte sich normalerweise darum, was mit Twi'lek-Mädchen geschah. Fett hatte seine Spur. Irgendwo hatte er einen Kontaktmann, der ihm weiterhelfen würde - und falls er keinen hatte, dann hatte ihn Beviin. Beviin würde nicht wissen wollen, wofür Fett ihn brauchte.
    »Hast du sonst noch was auf dem Herzen?«
    »Ich kenne den Kerl nicht, Fett. Aber ich weiß, dass Sie das hier bereuen werden.«
    Fett konnte die dumpfen, rhythmischen Schläge von Fraigs Leibwächtern hören, die versuchten, die Tür zu zertrümmern. »Wenn ich dahinterkomme, dass du Müll erzählt hast, werde ich zurückkommen und die Sache zu Ende bringen.«
    Er stemmte seinen Stiefel gegen die untere Geländerstrebe und begann, den Gangster nach oben zu hieven. Mirta stand neben ihm, ihren Blaster auf die Türen gerichtet.
    »Du wirst langsam weich. Warum ziehst du ihn wieder hoch?«
    »Ich will die Fiberschnur wiederhaben. Das ist die Ultradünne, die mag ich am liebsten.«
    »Wenn du ihn auf dem Balkon hast, werde ich ihn betäuben ...«
    »Und dann zurück zur Slave I. Auf der Aussichtsroute.«
    »Du hast Glück, dass wir die Raketenrucksäcke mitgenommen haben.«
    »Ich wäre nicht hier

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