Wächter der Macht 05 - Opfer
hatte die moralischen Aspekte seiner Mission abgewogen und war sich nicht sicher, ob er sich nicht bloß etwas einredete, um die Sache so zu sehen, wie er sie sehen wollte.
Es gab niemanden, mit dem er darüber sprechen konnte.
Er machte es sich in seinem Sitz bequem, um mit dem Überprüfen der Aufnahmen zu beginnen, und versuchte, nicht an Gejjen zu denken. Die Gespräche - größtenteils langweilig, einige bizarr, ein paar unverständlich - lullten ihn in einen beinahe meditativen Zustand. Es kostete ihn Mühe, nicht erneut zu versuchen, sich in der Macht zu verbergen, etwas, das er übte, wann immer er konnte.
In der Überwachungszentrale roch es intensiv nach Kaff. Nach einigen Stunden hatte Ben das Gefühl, er könne ebenfalls einen vertragen, und er verlor sich in einer Unterhaltung zwischen zwei Regierungsmitarbeitern über die reguläre Route, die eine gewisse Senatorin vom Senat zu ihrem Apartment nahm. Allerdings wurde er vom Rascheln von Stoff und leiser, intensiver Aktivität bei einer anderen Konsole aus seiner Konzentration gerissen. Zavirk hatte Girdun zu sich gerufen, und sie schauten beide grimmig drein.
»Sind Sie sicher?«, fragte Girdun.
»Lassen Sie ein Stimmprofil laufen, falls Sie mir nicht glauben«, schlug Zavirk vor. »Das ist der corellianische Premierminister.«
Im Raum hielten sich zehn Leute auf. und sie alle verharrten, um zu lauschen. Gejjen sagte mit seiner besänftigend-überzeugenden Stimme mit schwachem Akzent zu jemandem, dass es keinen Anlass gab, dies über die üblichen Kanäle abzuwickeln, weil niemand sonst in Verhandlungsstimmung sei.
»... Sie und ich wissen, dass wir dieses Problem durch das Entfernen einiger Hitzköpfe lösen können... Einige Ihrer Militärs brauchen einen Dämpfer, genau wie einige von unseren. Ich würde eine sofortige Waffenruhe ausrufen, würde man mir ein paar Dinge zusichern.«
»Die da wären?«, vernahm Ben die unverwechselbare Stimme von Staatschef Omas. Sie hörten die sichere Kommverbindung des Staatschefs ab. Ben war sich nicht sicher, ob sie dafür die notwendige Genehmigung hatten.
»Wir einigen uns darauf dass Corellia seine Militäreinheiten mit der GA zusammenlegt, haben aber das Recht, unsere Truppen bei dringendem Bedarf zurückzuziehen. Niathal muss gehen. Jacen Solo muss gehen. Sobald das alles geklärt ist. befinden wir uns wieder im Normalzustand, und Sie haben, was Sie wollen.«
»Centerpoint?«
»Nun, wir haben ohnehin Schwierigkeiten, die Station zu reparieren.«
»Centerpoint muss funktionsunfähig gemacht werden.«
Eine Pause. Zu kurz, als dass sie den meisten Leuten aufgefallen wäre, aber Ben schon. »Das ist sie bereits. Aber falls Sie eine multiplanetare Streitmacht oder Beobachter dorthin schicken wollen, fein.«
»Was ist mit den Bothanern und den anderen Planeten, die ihre eigenen Kriege ausfechten?«
»Die Commenorianer kann ich mit ins Boot holen, und die Bothaner... Nun, sobald wir alle wieder in der sind, wird Bothawui sich ebenfalls fügen. Und wenn bei den kleinen Völkern die Gefechte außer Kontrolle geraten. werden wir Truppen entsenden, die dem ein Ende setzen.«
»Der Senat wird dem nicht zustimmen.«
»Entfernen Sie als Erstes Niathal und Solo aus der Gleichung, und sie werden sich beruhigen. Jedenfalls das, was vom Senat noch übrig ist.«
»Sie entfernen? Sie werden nicht einfach so gehen. Möglicherweise spaltet das den Senat. G'Sil ist vollkommen auf ihrer Seite, und er hat großen Einfluss.«
»Nun, man kann Leute so oder so entfernen.«
Omas antwortete nicht.
Gejjen unterbrach das Schweigen. »Sie wissen, dass wir eine Aufgabe zu erledigen haben, bevor das hier auf die ganze Galaxis überschwappt.«
»In Ordnung. In Ordnung.«
»Wir müssen uns treffen. Können Sie nach Vulpter kommen?«
Eine lange Pause. »Ich werde einen Vorwand dafür finden. Schicken Sie mir die Einzelheiten ...«
Girdun starrte den Bildschirm an, als könne er alldem einen Sinn abgewinnen, wenn er nur lange genug hinstarrte. Zavirk saß da, das Kinn in die Hand gestützt, und schaute in der Erwartung von Befehlen zu seinem Captain auf.
»Lassen Sie Colonel Solo unverzüglich eine Abschrift davon zukommen.«
Ben war sich immer noch nicht sicher, was vor sich ging, obwohl er fand, dass Omas den Sicherheitsrat davon hätte unterrichten müssen. »Darf der Staatschef nicht mit dem corellianischen Premierminister sprechen?«
»Hängt davon ab, worüber e r redet«, sagte Girdun. »Und was er in Bezug auf
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