Wächter der Macht 05 - Opfer
ein großer Fehler, Sir«, sagte er. »Und mir wäre wohler dabei, wenn die GGA unsere Geheimdienstgemeinschaft in ihren Bemühungen jenseits von Coruscant unterstützen könnten.«
»Ich habe Ihren Standpunkt zur Kenntnis genommen, Colonel Solo, und ich bin Ihnen dankbar für die strategischen Beiträge, die Sie bislang geleistet haben.« Omas verschränkte seine Finger und lehnte sich auf den Tisch, eine Geste, die eher Abwehr ausdrückte, als Entschlossenheit. »Doch der Aufgabenbereich der GGA beschränkt sich auf innerstaatliche Angelegenheiten. Dennoch weiß ich Ihre Besorgnis bezüglich der Qualität unseres Geheimdienstes zu schätzen.«
Jacen suchte nicht Niathals Blick. Er ging hinaus, dicht gefolgt von ihr, und sagte nichts, bis sie wieder in ihrem Büro waren.
»Nun?«
»Nicht gut«, sagte sie. Sie ging zum Fenster, um den Verkehr zu betrachten, der in geordneten Linien über die Skylanes rings um den Senatsdistrikt floss. »Er ist, nicht besonders offen zu uns, oder?«
»Ich habe ihm nie erzählt, dass wir GGA-Mitarbeiter haben, die auf Corellia operieren, also sind wir quitt.«
»Ich kann die gegenwärtige Strategie nicht unterstützen. Vielleicht sollte ich mit Senator G'Sil reden und die Angelegenheit dem Sicherheitsrat übertrafen.«
»Und dann verschwenden wir unsere Energien für einen internen Machtkampf mit Omas, während wir einen Krieg aus-zufechten haben. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, dass man, wenn man auf jemanden schießt, solange weiterfeuern muss, bis dieser Jemand das Feuer nicht mehr erwidern kann. Verwundet man ihn bloß, hat man einen wütenden Gegner, der weiß, wo er einen findet.«
»Ich weiß, worauf Sie damit hinauswollen, Jacen.«
»Sie wissen, dass ich recht habe.«
»Das macht es kein bisschen einfacher.«
»Wenn er sich auf einen Deal mit Gejjen einlässt, sind wir nicht bloß wieder bei null angelangt. Die Allianz ist dann in einer schlechteren Position als zu Anfang.«
»Und wir wären aus dem Spiel.«
»Zumindest theoretisch.« Jacen hätte Niathal fast gefragt, ob sie Kinder hatte, und dann wurde ihm klar, dass er beinahe das denkbar Dämlichste getan hätte: seine ständigen Ängste um die Zukunft seiner eigenen Tochter zu enthüllen, eines Kindes, von dem niemand je erfahren durfte, wer ihr Vater war. Er fing sich schnell wieder, verwundert über seine Schwäche. »Weil die Sache auf immer wiederkehrende Kriege hinauslaufen wird.«
»Oder Omas endet mit einer Vibroklinge in der Kehle.«
»Er ist ohnehin verrückt, sich von Angesicht zu Angesicht mit Gejjen ohne Personenschutz zu treffen. Uns hat er nicht darum gebeten. Und auch beim CSK hat er deswegen nicht angefragt...«
»Beim GA-Geheimdienst?«
»Nein. Wir hören auch deren Kommunikation ab.«
»Sie sind eine Quelle fortwährender Enthüllungen, Jacen Solo...«
»Sind Sie dabei?«
»Wobei?«
Jacen sah sich im Raum um und versuchte zu wirken, als würde er einfach bloß nachdenken, doch in Wahrheit argwöhnte er, dass jemand anderes womöglich das mit ihm machte, was er mit ihnen machte - sie elektronisch abzuhören. Lockte Niathal ihn in eine Falle? Nein, er war sicher, dass er Wanzen im Raum wahrgenommen hätte. Hier waren keine. »Sie wissen, was ich vorschlagen will.«
»Um ehrlich zu sein, nicht. Nicht im Detail. Sagen Sie's.«
»Ein Regimewechsel.« Jetzt war es raus. Doch er konnte keine damit verbundenen Gefahren spüren. Was ihn beunruhigte, war seine innere paranoid flüsternde Stimme, nicht seine Machtsinne. Ihm wurde bewusst, dass er weniger instinktgesteuert und dafür rationaler geworden war, und das war das Problem. Du denkst zu viel, und du fühlst zu wenig, genau wie Lumiya sagt. »Wir entheben ihn lange genug seines Amtes, um diesen Krieg zu gewinnen, dann soll Senator G'Sil, sobald die Situation stabil genug ist, Neuwahlen anordnen.«
Seine Worte kamen wie die eines Fremden über seine Lippen, und er konnte selbst nicht glauben, was er da sagte. Niathal gab ein kleines Prusten von sich, das Gelächter hätte sein können.
»Das mit der Absetzung verstehe ich. Es ist die Lücke zwischen Absetzen und Wahlen, die mich fasziniert.«
»In der Zwischenzeit führen wir die GA als Duumvirat. Keine Diktatur. Gemeinsame Kontrolle.«
Niathal deutete auf ihre Uniform und streckte dann die Hand aus, um einen knochigen Finger auf das Rangabzeichen auf seiner Schulter zu legen. »Ein Militärputsch. So nennt man so was. Verdrehen wir nicht die Tatsachen.«
»In Ordnung, ich
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