Wächter der Macht 05 - Opfer
setze ihn ab. und Sie übernehmen seinen Posten - allein.«
»Ich glaube nicht. Duumvirat ist dafür meiner Meinung nach besser geeignet.«
Jacen mochte die Zahl Zwei. Sie stand symbolisch für den Weg der Sith. In dem Wissen um Niathals Ambitionen auf das Amt des Staatschefs hatte er sich mit ihr den gleichen Machtkampf geliefert wie ein Sith-Meister mit seinem Schüler, von dem man erwartete und der dazu ermutigt wurde. Pläne zu schmieden, um seinen Meister zu stürzen.
Doch zu gegebener Zeit würde er als Sith-Lord herrschen, wenn die GA und Wahlen hinfällig geworden waren, und dann würde sie den Staat führen. Das würde sie zufrieden stellen.
»Ich werde mich übrigens um Gejjen kümmern«, sagte er. »Er hat großen destabilisierenden Einfluss, und ihn aus dem Verkehr zu ziehen, wird Corellia in Unruhe stürzen.«
»Wie wollen Sie mit Omas verfahren?«
»Ich stelle ihn unter Hausarrest und enthebe ihn seines Amtes.«
»Abgesetzte Staatsoberhäupter neigen dazu, zu Märtyrern zu werden.«
»Man darf uns nicht dabei erwischen, wie wir unsere eigenen Leute umbringen, deshalb habe ich daran gedacht, die Sache Gejjen in die Schuhe zu schieben, aber das ist nicht notwendig. Wir müssen uns als zivilisierte Leute zeigen, die im Rahmen der Gesetze arbeiten.«
»Durch einen Putsch.«
»Nach dem Gesetz - das heißt, so wie das Gesetz dann sein wird -, wird es das nicht sein.«
»Ah, ich vergaß.« Nein, das hatte sie nicht, das wusste er. »Ihre Gesetzesänderung.«
»Ich werde die entsprechende Änderung nächste Woche durch HM-3 einbringen lassen.«
»Und in der Zwischenzeit?«
»Überlassen Sie das mir. Ich werde jemanden vor Ort haben, wenn sich Omas mit Gejjen trifft.« Jacen überprüfte sein Datenpad. »Er braucht bloß einen Tag, um seinen Deal mit Gejjen unter Dach und Fach zu bringen, nicht mehr, also ... Meine Leute behalten ihn im Auge, bereit loszuschlagen. Dann haben wir Beweise, die wir G'Sil vorlegen können.«
»Und dann verhaften Sie ihn.«
»Ich dachte mir, ich verhafte ihn exakt dann, wenn Sie G'Sil die Beweise präsentieren. Wenn wir zuschlagen, dann schnell. Wir dürfen uns nicht ausmanövrieren lassen.«
Niathal stieß einen langen Atemzug aus. Jacen wartete.
»Ich werde mich bereithalten, um auf Ihr Signal hin aktiv zu werden. Achten Sie darauf, mich über alles, was vorgeht, auf dem Laufenden zu halten, in Ordnung?«
Es war vollbracht. Jacens Machtübernahme war beschlossene Sache. Die GGA stand hinter ihm, und Niathal würde sowohl die Flotte, als auch die Armee beisteuern. Wenn man Omas, der die GA an die Corellianer verschacherte, richtig präsentierte, würde der Putsch ziemlich friedlich über die Bühne gehen.
Es gab keinen Anlass für unnötiges Blutvergießen. Genau darum ging es bei alldem: um ein Ende der Gewalt, des Chaos und der Instabilität .
Das war all das wert, was er aufs Spiel setzte.
Jacen nahm ein Lufttaxi zurück zu einem Platz ein paar Gehminuten vom GGA-Hauptquartier entfernt, als wäre er bloß ein gewöhnlicher Bürger. Kein schnittiger schwarzer GA-Transporter, keine Privilegien. Entweder erkannte der Fahrer die Uniform nicht, oder er zögerte zu sagen: Hey. Sie sind doch der Chef der Geheimpolizei. nicht wahr? Es war eine schweigsame, grüblerische Fahrt. Es war an der Zeit sicherzustellen, dass nichts falschlief, sofern beim sinnfälligen Schicksal überhaupt etwas schieflaufen konnte. Er aktivierte sein Kommlink und rief Lumiya an.
»Shira«, sagte er, sich des Pilots vor sich wohl bewusst. »Du musst einen Auftrag für mich erledigen.«
7. Kapitel
Goran, aufgrund von Fetts Abwesenheit denke ich, du solltest dir das hier wirklich mal ansehen. Ich glaube nicht, dass die Sache warten kann. Manchmal tun die Vongese einem tatsächlich einen Gefallen.
Baustellenvorarbeiter Herik Vorad, beim Inspizieren von Felsgestein,
das im Gebiet nördlich von Enceri, Mandalore, ausgehoben wurde
SICHERES VERSTECK, CORUSCANT
»Also werdet Ihr es tun, bevor Ihr Eure vollständigen Sith-Kräfte erlangt habt«, sagte Lumiya. Sie steckte die Kerzen an und schloss die Jalousien. Jacen musste die Welt ausschließen und fühlen , was vorging; er wurde zunehmend von einem banalen Tagesprogramm in Anspruch genommen, dem Tagesprogramm der niederen Wesen, mit denen er zusammenarbeitete. »Warum?«
»Wenn ich es hinterher tue, wann mag hinterher sein?« Jacen beobachtete die schimmernden Flammen und setzte sich im Schneidersitz auf den Teppichboden, doch sein Blick
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