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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Hause zu bleiben. Aber die Kleinen sind noch zu jung, als dass beide Eltern weg sein können.«
    Also hatten einige bereits Söldnerarbeit angenommen. Fett glaubte nicht, dass Beviins Farm so schlecht lief, aber vielleicht war Jintar zu stolz, um die Unterstützung seines Schwiegervaters anzunehmen.
    »Aber Medrit und du, ihr könnt gut mit Kindern umgehen.«
    »Ja, aber auf diese Weise bleibt ein Elternteil am Leben ...«
    Das war die brutale Wirklichkeit, mit der Fett aufgewachsen war. Sie brachte harte Menschen hervor.
    Als die Tür zur Werkstatt aufschwang, registrierten seine Sensoren einen Stoß warmer Luft. Das Innere war in rotem Schein gebadet; Funken sprühten in Bögen davon. Wie Beviin den Krach aushielt, würde Fett nie begreifen. Seine Helmsysteme hatten entschieden, dass die Lautstärke über dem Gefährdungsbereich lag, und die Geräusche gedämpft.
    Ein Berg von einem Mann in einer ärmellosen, brandflecken- übersäten Lederschürze und mit Ohrenschützern hämmerte auf einem Streifen rot glühenden Metalls herum. Jedes Mal, wenn er den Arm hob, flog der Schweiß und verdampfte zischend auf den heißen Oberflächen. Während er hämmerte, faltete er den Streifen mit einer Zange um und schichtete das Metall in einem gleichmäßigen Rhythmus aufeinander, der verriet, dass er ein meister-hafter Rüstungsschmied war. Nach einer Weile bemerkte er, dass Fett und Beviin dastanden und zuschauten. Er bedeutete ihnen, dass er das Metall erst zu Ende bearbeiten würde, ehe er mit ihnen reden würde.
    Tatsächlich war es faszinierend, ihm dabei zuzusehen. Aufgrund der Länge und der sich abzeichnenden Form der Metallstange schloss Fett darauf, dass er ein Beskad anfertigte, den traditionellen Säbel der altertümlichen Mandalorianer. Beviin besaß einen, eine antike Klinge, die aus dem einzigartigen Eisen von Mandalore hergestellt worden war, aus Beskar. Fett hatte gesehen, wie er die Waffe so fest in einen Yuuzhan-Vong-Offizier gerammt hatte, dass er sich auf die Leiche stellen musste, um den Säbel wieder herauszuziehen.
    »So.« Medrit Vasur kühlte die Rohform des Säbels in einem Bottich zischender Flüssigkeit ab und drehte es, um die Schneide zu begutachten. Er nahm seine Ohrenschützer ab, und seine grimmige Miene riss zu einem seligen Lächeln der Zufriedenheit auf, als er sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn wischte. »Also, das wird wirklich ein schönes Ding.«
    »Med'ika, ich habe es ihm noch nicht erzählt«, sagte Beviin.
    »Soll ich es dann ausplaudern?«
    »Du bist der Metallurge ...«
    »Mand´alor «, sagte Medrit steif. »Du siehst hier ein Testschmiedestück aus einer neuen Beskar— Ader vor dir.«
    Fett brauchte eine lange Sekunde, um die Bedeutung dessen zu erfassen, was Medrit gerade gesagt hatte. »Aber das Imperium hat Mandalore komplett ausgeschlachtet. Sie haben sich alles Eisen genommen.«
    »Ein bisschen haben sie übersehen. Ein großes bisschen.«
    »Wie? Und wie groß?«
    »Dies ist ein riesiger Planet mit einer winzigen Bevölkerung, und selbst die Imperialen haben nicht alles genau überprüft. Sie haben die Adern an der Oberfläche abgebaut. Diese liegt tiefer, und wir wären nie darauf gestoßen, wenn die Vongese nicht Krater zurückgelassen hätten, in denen man einen kleinen Mond versenken könnte.« Medrit nahm einen Lappen auf und trocknete sich das Gesicht ab. Dank seiner Rüstung blieb Fett vor der vollen Wucht der Hitze in der Werkstatt verschont, doch Beviin hatte sichtlich zu schwitzen begonnen; als er sich über die Stirn wischte, blieb ein schmutziger Schmierstreifen zurück. »Hundert Klicks nördlich von Enceri ist eine Mannschaft immer noch mit Testbohrungen beschäftigt, aber es sieht so aus, als wären wir auf eine verflucht große Ader gestoßen.«
    Selbst an den Maßstäben von Mandalore gemessen befand sich Enceri abgelegen; kein Wunder, dass es Jahre gedauert hatte, bis man über die Ader gestolpert war. Die Yuuzhan Vong hatten willkürlich beispiellose Artillerie eingesetzt, um gewaltige Krater in den ganzen Planeten zu reißen, weil sie Mandalore nicht hatten erobern, sondern auslöschen wollen. Fett genoss einen seltenen Moment der Freude, als er sich den Ausdruck auf ihren abscheulichen, arroganten, entstellten Gesichtern vorstellte, hätten sie erfahren, dass sie Mandalore dabei geholfen hatten, eine neue Quelle des Metalls zu finden, das es einst mächtig gemacht hatte.
    Beskar war das härteste Metall, das die Wissenschaft kannte.

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